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Yoga-Challenge: Das habe ich aus dem Selbstversuch in 30 Tagen gelernt

Selbstversuch: 30-Tage-Yoga-Challenge im Januar
Fotos: CC0 Public Domain / Maddi Bazzocco, Sonnie Hiles

30 Tage lang jeden Tag Yoga machen: Was für manche anstrengend klingt, tat mir unheimlich gut. Mir fiel der Selbstversuch zwar nicht immer leicht, doch ich habe einiges gelernt – auch über mich selbst.

Anfang Januar hieß es für mich: Ich möchte 30 Tage lang jeden Tag auf die Yogamatte steigen. Im Folgenden berichte ich, wie ich mich nach der Challenge fühle, was mich durchhalten ließ – und was ich im Nachhinein anders machen würde.

Warum eine Yoga-Challenge?

Die häufigsten Neujahresvorsätze? Jedes Jahr wieder werden genannt: mehr Bewegung oder Sport machen und sich mehr Zeit für sich selbst nehmen. Da ich beiden Dingen in meinem Alltag (mehr) Zeit einräumen möchte, entschied ich mich Anfang Januar zu einem besonderen Selbstversuch. Ich meldete mich für die 30-Tage-Yoga-Challenge an, die Yogalehrerin, YouTuberin und Bloggerin Mady Morrison seit inzwischen sechs Jahren in Folge anbietet. Sie stellt dort einen Trainingsplan zusammen, der jeden Tag eine andere Yoga-Einheit vorsieht.

Yoga bedeutet Zeit für mich, die ich bewusst wahrnehme, und eine körperliche Betätigung, die mich runterbringt und entspannt, mich aber gleichzeitig körperlich ein wenig fordert. Besonders praktisch finde ich, dass ich Yoga jederzeit und von zuhause aus machen kann – ohne Vorbereitungszeit.

Yoga ist für mich kein komplettes Neuland, seit Jahren praktiziere ich mehr oder weniger regelmäßig. Seit Herbst besuche ich einen wöchentlichen Kurs. Doch jeden Tag Yoga machen, das habe ich bislang erst einmal geschafft und dazu trug die Corona-Pandemie mit viel Zeit zuhause einen großen Teil bei. Zeit, es nochmal unter „normalen“ Bedingungen zu versuchen.

Jeden Tag Yoga – wird das nicht eintönig?

Mein Plan sah wie folgt aus: Mittwochs besuche ich wie gehabt die Yogastunde vor Ort, an den anderen Wochentagen mache ich zuhause die Einheiten aus der Yoga-Challenge „Inner Awakening“, die Mady Morrison zusammengestellt hat.

Das Schöne an der Challenge: Jeden Tag steht eine neue Sequenz mit anderem Fokus auf dem Programm. Mal kräftigt man vor allem die Körpermitte, mal stehen Hüft- oder Herzöffner im Vordergrund. Von 15-Minuten-Morning-Yoga bis hin zu einer 45-minütigen Einheit Yin Yoga (hier hält man die Positionen mehrere Minuten lang) absolviert man ein abwechslungsreiches Ganzkörper-Training.

Mein Yoga-Tagebuch

Tag 1-11: Ich legte am ersten Tag voller Motivation los. Diese hielt elf Tage lang unvermindert an. Ich nahm mir meist direkt nach der Arbeit Zeit fürs Yoga, einmal nutzte ich auch die Mittagspause, ein anderes Mal startete ich mit einer kurzen Yoga-Einheit in den Tag. Am Wochenende sind laut Challenge-Plan etwas längere Sequenzen von ca. 45 Minuten vorgesehen, diese konnte ich gut einplanen.

Tag 12-14: Die erste Herausforderung – ich war mit dem Nachtzug nach Rom gereist. Bei Abreise war ich mir noch nicht sicher, ob und wie ich dort meine Yoga-Einheiten absolvieren würde. Doch an zwei von drei Tagen machte ich Yoga im Hotelzimmer und stellte fest: Das klappt ziemlich gut. Allerdings hatte ich mir bewusst kürzere Sessions für die Urlaubstage aufgespart und hab die längeren Einheiten schon vorher zuhause erledigt oder auf nach den Rom-Trip geschoben. Den einen „Fehltag“, an dem ich in Rom kein Yoga machte, nahm ich als Souvenir mit nach Hause.

Tag 15-25: Nach zwei Wochen Yoga stellte sich eine gewisse Routine ein; mein ausgedruckter Trainingsplan auf dem Schreibtisch musste mich nicht mehr daran erinnern, dass ich heute noch Yoga machen „musste“. Viel mehr entwickelte sich die Yoga-Einheit zu einem festen und schönen Bestandteil meines Tages.

Yoga-Zubehör
Fortgeschrittene Yoga-Figuren wie auf dem Bild beherrsche ich noch nicht alle, doch man merkt schon nach wenigen Wochen: Übung macht den Meister. (Foto: CC0 / Unsplash.com / GMB Fitness)

Tag 25-30: Ganz reibungslos lief die Challenge zugegebenermaßen nicht ab. Nicht an jedem Tag fand ich die Zeit für Yoga. Zum Beispiel, als ich nach dem Büro nicht nach Hause, sondern zum Abendessen und dann ins Kino fuhr. Zuhause angekommen ging ich direkt ins Bett und sparte mir den „Umweg“ über die Yogamatte.

Wie ich mit den verpassten Einheiten umging? Teilweise holte ich diese am folgenden Tag oder am Wochenende nach und ließ mich täglich durch zwei Yoga-Einheiten führen, zum Beispiel morgens und nach der Arbeit. Wenn das nicht möglich war, hängte ich die fehlenden Tage einfach an die 30-Tage-Challenge dran. Meine Yoga-Challenge dauerte deshalb auch keine 30, sondern 33 Tage.

Selbstversuch Yoga-Challenge: Das solltest du beachten

Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse der 30-Tage-Yoga-Challenge: Man sollte sich durch eine verpasste Yoga-Einheit keinesfalls von der Gesamtaufgabe abhalten lassen. Schließlich kann man die Übung nachholen oder die Challenge einfach um die Tage ohne Yoga verlängern.

Wie findet man jeden Tag die Zeit und Motivation für Yoga? Ich kann für mich sagen: Ich kann mir die Zeit täglich nehmen – wenn ich will. An Tagen im Homeoffice habe ich die Yoga-Einheiten gerne direkt nach der Arbeit gemacht oder in der Mittagspause. Beides half sehr gut beim Abschalten. Motivationsprobleme hatte ich nur selten. Mir half es dann, an das zufriedene Gefühl nach dem Training zu denken, um loszulegen.

Für alle, die wie ich gerne strukturiert vorgehen, habe ich einen Tipp: Den Yoga-Plan ausdrucken (Mady Morrison stellt bei der 30-Tage-Challenge einen Kalender mit den Tageseinheiten zum Download zur Verfügung) oder digital abspeichern und jede abgeschlossene Session abhaken. So sieht man jeden Tag den Fortschritt und hat ein kleines Erfolgserlebnis. Gleichzeitig merkt man, wie schnell die 30 Tage vergehen – das kann wirklich motivierend sein. Wer keinem festen Kursplan folgt, kann die Tage, an denen man Yoga praktiziert hat, dennoch im Kalender farblich hervorheben.

Fazit: Das hat die Yoga-Challenge bewirkt

Yoga hilft mir beim Abschalten und hat an zwei Tagen sogar meine Kopfschmerzen gemildert. Auch einen kleinen körperlichen Unterschied konnte ich feststellen: Ich merke, dass ich beweglicher bin – und dass es bei einigen Yoga-Figuren trotzdem auf die Tagesform ankommt. Mal fällt mir die Balance recht leicht, mal schwanke ich auf einem Bein stark hin und her. Auch die Kraft in den Armen ist nicht immer gleich stark.

Inzwischen habe ich aber auch begriffen: Yoga ist unheimlich facettenreich, den einen Yoga-Stil gibt es nicht. Ich für mich habe in den vergangenen Wochen zum Beispiel herausgefunden, dass das langsame Yin Yoga nicht meine Präferenz ist, an einzelnen Tagen aber genau richtig (zum Beispiel, wenn ich Joggen war und es zum Dehnen der Muskeln nutzte).

Die Yoga-Challenge hat mir vor allem gezeigt, dass ich es (fast) jeden Tag schaffen kann, mir einen kleinen Zeitslot nur für mich zu nehmen und diesen so zu füllen, wie ich es möchte. Die Übungen sind für mich eine schöne Möglichkeit, ein gutes Buch oder ein Spaziergang sind mir manchmal aber noch lieber. Ich werde deshalb nicht mehr jeden Tag Yoga machen, nehme mir es aber für zwei bis drei Tage die Woche vor. Bislang klappt das auch im Februar sehr gut.

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