Wer grundlegende Kommunikationsregeln anwendet, kann gute Beziehungen im beruflichen und privaten Bereich führen. Wir erklären dir, was du im Gespräch mit anderen unbedingt beachten solltest.
Mit diesen fünf Kommunikationsregeln gelingen dir gute Gespräche – sowohl in beruflichen als auch in privaten Situationen. Beachte dabei, dass nicht nur deine Worte beziehungsweise die deines Gegenübers von Bedeutung sind. Auch die nonverbale Kommunikation, also die Mimik und Gestik, solltest du in Gesprächen nicht unterschätzen.
1. Kommunikationsregel: Aufmerksam zuhören
Die wichtigste Kommunikationsregel, um dein Gegenüber zu verstehen und das Gesagte richtig einordnen zu können, besteht im aufmerksamen Zuhören. Achte darauf, deine:n Gesprächspartner:in nicht zu unterbrechen und Störfaktoren, wie zum Beispiel ein klingelndes Handy, zu vermeiden.
Durch deine Körpersprache kannst du deinem Gegenüber signalisieren, dass du seinen oder ihren Worten aufmerksam folgst. Dies funktioniert beispielsweise durch Blickkontakt, gelegentliches Nicken, eine zugewandte Haltung oder durch bestätigende Äußerungen. Das gilt sowohl im Gespräch mit Chef:innen und Arbeitskolleg:innen als auch mit Freund:innen oder mit dem:der Partner:in.
2. Stelle Nachfragen
Auch beim Nachfragen handelt es sich laut der Uniklinik Freiburg um eine wesentliche Kommunikationsregel. Es lohnt sich, das Gesagte deines Gesprächspartners mit eigenen Worten zu wiederholen beziehungsweise kurz zusammenzufassen. Im Anschluss kannst du dich durch gezielte Nachfragen, wie zum Beispiel „Wie hast du das gemeint?“ oder „Habe ich das so richtig verstanden?“, erkundigen, ob die Aussagen deines Gegenübers bei dir so angekommen sind, wie sie gemeint waren. Dein:e Gesprächspartner:in stimmt dir dann entweder zu oder korrigiert dich. So findet ihr eine gemeinsame Basis für euer Gespräch.
Erhältst du im beruflichen Bereich beispielsweise von deinem:r Arbeitgeber:in ein Feedback zu deiner Arbeitsweise, so kannst du durch gezieltes Nachfragen herausfinden, ob du verstanden hast, was du zukünftig anders machen kannst, um effektiver zu arbeiten oder die Wünsche von Kund:innen noch besser zu erfüllen.
Im privaten Bereich kann gezieltes Nachfragen beispielsweise hilfreich sein, um Interesse an dem:r anderen zu zeigen. Wenn ein:e Freund:in von dir zum Beispiel beginnt, einen Tanzkurs zu machen, kannst du durch Nachfragen herausfinden, wo, mit wem und aus welcher Motivation heraus, der- oder diejenige damit begonnen hat. Du kannst deine:n Freund:in auf diese Weise besser kennenlernen und es ergeben sich weitere Gesprächspunkte daraus.
3. Kommunikationsregel: Wertschätzung und Empathie
Wichtig für ein gutes Gespräch ist auch die dritte Kommunikationsregel: Bringe deine Wertschätzung gegenüber Gesprächspartner:innen zum Ausdruck und reagiere zugleich empathisch auf das Gesagte. Nach dem Psychologen Marshall B. Rosenberg stellen Empathie und Wertschätzung relevante Komponenten der gewaltfreien Kommunikation dar.
Wertschätzung kannst du nicht nur durch aufmerksames Zuhören vermitteln, sondern auch, indem du dein Verständnis zum Ausdruck bringst (zum Beispiel: „Ich verstehe dich“ oder „Ich kann nachempfinden, dass das sehr schlimm für dich gewesen sein muss“). Du solltest dich aber nicht nur in die Gefühle deines Gegenübers hineinversetzen, sondern auch deine eigenen Empfindungen und Emotionen ganz bewusst wahrnehmen.
Gerade in Konfliktsituationen mit Freund:innen oder Familienmitgliedern kann es hilfreich sein, wenn du einerseits deine eigenen Gefühle äußerst, so zum Beispiel „Dieses Verhalten hat mich sehr verletzt“. Zugleich ist es wichtig, deinem Gegenüber zu zeigen, dass du dich in seine:ihre Situation hineinversetzen kannst. Dies kannst du vermitteln, indem du beispielsweise sagst: „Ich verstehe, dass dich meine Reaktion traurig gemacht hat und das tut mir leid.“ Durch eine solche wertschätzende und empathische Gesprächsführung kannst du Konflikte gewaltfrei lösen.
Bemerkst du als Arbeitgeber:in, Chef:in oder Teamleiter:in, dass jemand weniger effektiv arbeitet als sonst oder durchgängig gestresst wirkt, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Erkundige dich, was sie:ihn privat aktuell bewegt. Häufig können sich private Ereignisse wie ein Todesfall in der Familie oder Konflikte in der Partnerschaft auch negativ auf die Arbeitsleistung auswirken. Du kannst Verständnis für diese Situation zeigen, indem du die Person nur das Nötigste arbeiten lässt oder erlaubst, dass er:sie die Arbeit einmal etwas später beginnt oder früher beendet.
4. Sende Ich-Botschaften
Eine weitere Kommunikationsregel besteht dem Institut für Berufliche Bildung (IBB) zufolge darin, Ich-Botschaften zu senden. Du kannst zum Beispiel sagen: „Ich fühle mich nicht verstanden“ oder „Ich möchte dich bitten, das nächste Mal pünktlich zu sein“.
So kannst du deine Gedanken zum Ausdruck bringen, ohne dass sich dein Gegenüber persönlich angegriffen fühlt. Auf diese Weise öffnest du dich und machst dich nahbar. Außerdem gibst du deinem:r Gesprächspartner:in die Chance, sich besser in deine Situation hineinversetzen zu können.
5. Kommunikationsregel: Wünsche und Bedürfnisse
Nur wer seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse kennt und sie klar äußern kann, trägt laut der Psychologin Lina Malessa zu einer gelungenen Kommunikation bei. Das gilt sowohl für den beruflichen als auch für den privaten Bereich. Auf diese Weise lässt sich feststellen, ob ihr beide dieselben Erwartungen und Vorstellungen habt oder ob sie sich unterscheiden. Diese Erkenntnis stellt eine wichtige Grundlage für ein gelungenes Gespräch dar.
Gerade in Beziehungen ist es unglaublich wichtig, dass du deinem:r Partner:in deine Wünsche und Bedürfnisse klar vermitteln kannst. Schließlich begegnen sich oft zwei Parteien mit unterschiedlichen Vorstellungen und Erwartungshaltungen. Wenn du dir zum Beispiel wünschst, mehr Zeit zu zweit mit deinem:r Partner:in zu verbringen, solltest du es direkt äußern. Nur so habt ihr die Chance, gemeinsam Kompromisse zu finden, mit denen ihr beide glücklich werden könnt.
Auch im beruflichen Bereich ist es hilfreich, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu kennen und auszusprechen. Wenn du zum Beispiel merkst, dass eine andere Abteilung innerhalb des Unternehmens besser zu deinen Stärken und Vorlieben passen sollte, lohnt es sich, dies deinem:r Vorgesetzten in einem Gespräch offen mitzuteilen und nach einer Lösung zu suchen.
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