Nicht alle Pflanzen kommen mit starkem Sonneneinfall zurecht. Viele farbenfrohe Stauden eignen sich aber auch für die vollsonnigen Orte in deinem Garten. Wir stellen dir fünf Möglichkeiten vor.
Neben der Bodenbeschaffenheit spielen auch die Lichtverhältnisse eine wichtige Rolle, wenn du einen geeigneten Standort für deine Pflanzen auswählst. Während manche Gewächse es eher schattig oder halbschattig mögen, brauchen andere einen warmen und vollsonnigen Standort, um gut gedeihen zu können. Auch für Orte in deinem Garten oder auf deinem Balkon, die von der prallen Sommersonne beschienen werden, gibt es also passende Pflanzen.
In dieser Übersicht stellen wir dir fünf Stauden näher vor, die einen vollsonnigen Standort gut vertragen. Ihre Blüten sind nicht nur schön fürs Auge, sondern bieten auch wertvolle Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Wenn du einen insektenfreundlichen Garten hast oder anlegen möchtest, sind sie dafür eine gute Wahl.
1) Kokardenblume
Die bunten Farben der Kokardenblume wirken im hellen Sonnenlicht besonders strahlend – praktisch also, dass sie zu den sonnenliebenden Stauden gehört. Ihr auffälliges Äußeres hat ihr auch umgangssprachliche Namen wie „Papageienblume“ oder „Künstlerblume“ eingetragen. Wildbienen und Schmetterlinge fliegen die Kokardenblume gern an, was sie zu einer guten Ergänzung für einen Schmetterlingsgarten macht.
Kokardenblumen sind langstielig und werden zwischen 30 und 70 Zentimeter hoch. Ihre Blüten sind groß und je nach Sorte ein- oder zweifarbig. Gefärbt sind sie meist in leuchtenden Gelb-, Rot- oder Brauntönen.
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Standort: windgeschützt mit lockerem, nährstoffreichem Boden
- Pflanzzeitpunkt: ab Mitte Mai
- Pflege: organisch düngen, vor allem in Hitzeperioden regelmäßig gießen
- Überwintern: im Herbst zurückschneiden und mit Mulch oder Herbstlaub vor Frost schützen
2) Prachtscharte
Die Prachtscharte (auch Rosenscharte) wird bis zu 80 Zentimeter hoch. Sowohl ihre rosaviolette Färbung als auch ihr dichter, horstiger Wuchs machen sie zu einem Blickfang im Beet. Es gibt unterschiedliche Sorten, für den Anbau im Garten eignet sich aber am besten die Ährige Prachtscharte.
Besonders interessant ist der Beginn der Blüteperiode: Im Gegensatz zu anderen Stauden mit ähnlich länglichen Blütenständen erblühen Prachtscharten nicht von unten nach oben, sondern umgekehrt. Beginnt die Pflanze zu blühen, öffnen sich im Verlauf mehrerer Tage zahlreiche kleine Blütenkörbchen. Die Blüten bleiben bei guter Pflege bis in den frühen Herbst hinein bestehen.
- Blütezeit: Juli bis September
- Standort: lockerer, nährstoff- und humusreicher Boden, nicht zu sauer
- Pflanzzeitpunkt: zwischen März und Mai
- Pflege: Staunässe vermeiden, im Frühjahr mit etwas Kompost düngen
- Überwintern: Prachtscharten sind frosthart
3) Aster
Astern gehören zu den verbreitetsten Stauden in deutschen Gärten. Ihre sternförmigen Blüten zeigen sich je nach Sorte in unterschiedlichen Farben, besonders beliebt ist aber das markante Lila der Raublatt-Aster „Violetta“. Diese Sorte gehört zu den Spätblühern und blüht zwischen September und Oktober.
Grundsätzlich wird in Hinblick auf die Blütezeit zwischen Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterastern unterschieden. Insbesondere Herbst- und Winterastern sind sehr bienenfreundlich: Sie bieten Wildbienen eine verlässliche Nahrungsquelle, wenn viele andere Pflanzen schon verblüht sind.
- Sommerastern: Juli bis August
- Herbstastern: September bis Oktober
- Winterastern: Oktober bis November
4) Lilie
Manche Gärtner:innen schrecken vor Lilien zurück, weil sie wegen ihres zarten, fragilen Äußeren eher pflegeintensiv wirken. Dabei stellen sie eigentlich gar keine so hohen Ansprüche. Wie den anderen Stauden auf dieser Liste ist auch ihnen ein sonnig gelegener Standort wichtig, damit sie gut wachsen und prächtige Blüten ausbilden können. Außerdem brauchen sie einen regelmäßigen Schnitt und vor allem in den Sommermonaten genug Wasser und Nährstoffe.
Wenn du dich entscheidest, Lilien in deinem Garten anzupflanzen, ist die Auswahl groß: Es gibt über 100 verschiedene Sorten in unterschiedlichen Farben. Auch in der Blütezeit unterscheiden sie sich. Zu den spezifischen Bedürfnissen der einzelnen Arten informierst du dich am besten im Fachhandel. Viele Sorten lassen sich übrigens auch als Topfpflanze in der Wohnung kultivieren.
- Blütezeit: je nach Sorte zwischen Mai und September
- Standort: lockere, gut durchlässige Erde mit hohem Nährstoff- und Humus-Gehalt
- Pflanzzeitpunkt: im Herbst (September bis November) oder Frühjahr (Ende März bis Mai)
- Pflege: regelmäßig gießen (auch im Winter), Staunässe vermeiden, regelmäßig schneiden
- Überwintern: im Herbst zurückschneiden, mit Stroh und Zweigen gegen Frost schützen
5) Scheinsonnenhut
Der Scheinsonnenhut heißt wegen seiner stachelig wirkenden Blütenmitte auch „Igelkopf„. Als „Scheinsonnenhut“ ist er dagegen bekannt, um ihn vom Sonnenhut zu unterscheiden. Dieser Staude sieht er optisch zwar sehr ähnlich, er gehört aber zu einer anderen botanischen Gattung.
Auch wenn er kein „echter“ Sonnenhut ist: Auch der Scheinsonnenhut mag vollsonnige und warme Standorte. Sein Erscheinungsbild variiert von Sorte zu Sorten, die Blütenblätter haben aber immer leuchtende Farben und umgeben den typischen „Igelkopf“ in der Mitte. Sie können zum Beispiel weiß, rosa, rötlich oder orange gefärbt sein. In ihren Bedürfnissen sind sich die einzelnen Sorten recht ähnlich. Der Scheinsonnenhut gilt als besonders bienenfreundliche Pflanze.
- Blütezeit: Juli bis September
- Standort: humoser, durchlässiger Boden
- Pflanzzeitpunkt: im Frühjahr ab April, im Herbst zwischen September und Ende Oktober
- Pflege: Staunässe vermeiden, im Frühling mit etwas Kompost düngen
- Überwintern: mit Mulch gegen Frost schützen