Um deine Sehkraft zu verbessern, kannst du regelmäßig konkrete Übungen ausführen und bei deiner Lebensweise grundlegende Tipps beachten. Hier findest du effektive Trainingsmethoden und Hinweise für eine gesunde Augenfunktion.
Unsere Augen sind ein sehr wichtiges, aber empfindliches Organ. Sie schenken uns unser Sehvermögen, zeigen uns aber auch natürliche Grenzen auf – beispielsweise dann, wenn wir uns körperlich oder seelisch übernehmen. Das passiert sehr häufig durch die permanente Arbeit am Bildschirm.
Langfristig führt dies dazu, dass die empfindlichen Muskeln am Auge überstrapaziert werden. Dabei musst du aber nicht tatenlos zusehen, sondern kannst aktiv etwas gegen die Beschwerden unternehmen. Es gibt zum Beispiel effektives Augentraining mit Übungen für den Alltag, die dabei helfen sollen, die Sehkraft zu verbessern. Auch ein gesunder Lebensstil hilft dir dabei, die Funktion deiner Augen aufrecht zu erhalten.
Sehkraft verbessern: Dann ist es sinnvoll
Vorab sei gesagt: Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Augenübungen die Sehkraft verbessern. Es ist allerdings anzunehmen, dass das Prinzip „Training“ bei unseren Augenmuskeln ähnlich gut funktioniert wie bei allen anderen Muskelgruppen. Das bedeutet, dass die gezielten Übungen die Augen dabei unterstützen, sich dynamischer und kontrollierter zu bewegen.
Wichtig ist, die Augenübungen regelmäßig und konzentriert durchzuführen. Bestehende Sehschäden kannst du damit zwar nicht korrigieren, aber mitunter wahrscheinlich weiteren Augenschäden vorbeugen. In manchen Fällen kann sich ein solches Augentraining besonders lohnen:
- Kurz- oder Weitsichtige können durch die Übungen spürbar entspannen und so vielleicht einiges wieder schärfer beziehungsweise klarer sehen.
- Auch beim Schielen helfen einige Übungen dabei, die Muskulatur zu entspannen und zu durchbluten, sodass sich die Augen stabilisieren können.
- Mit einer gut durchbluteten Augenmuskulatur sinkt das Risiko, frühzeitig an Alterssehschwäche zu leiden.
- Harmonisierende Übungen sind beispielsweise für Betroffene von Hornhautverkrümmungen geeignet, da diese besonders unter verspannten Augenmuskeln leiden.
1. Sehkraft verbessern durch Augen „palmieren“
Klingt komisch, aber: Um die Sehkraft zu verbessern, ist es essenziell wichtig, auch mal eine Ruhepause einzulegen. Bedeutet: Die Augen müssen sich einen Moment ausruhen, um wieder voll leistungsfähig zu sein. Dies lässt sich unter anderem mit „Palmieren“ erreichen. Das funktioniert ganz einfach:
- Wärme die Hände etwas an; indem du sie aneinander reibst.
- Lege dann deine Handflächen über die Augen, sodass du nichts als Dunkelheit siehst.
- Du wirst merken, dass sich auch deine Sehzellen nach und nach entspannen und für einen Moment abschalten.
Tipp: Falls du eine sehr spezielle Variante des „Palmierens“ ausprobieren möchtest, dann versuche es einmal mit Augensonnen. Dabei bleibst du mit geschlossenen Augen in der Sonne. Der Idee des amerikanischen Optometristen Jakob Liberman nach können die wärmenden Lichteffekte heilsam sein und beispielsweise dabei helfen, Krankheiten abzumildern. Führe die Übung aber nur bei leichtem Sonnenschein (zum Beispiel in der Morgen- oder Abendsonne) aus. Da das Palmieren nur wenige Minuten dauert, kannst du es locker zwei- bis dreimal täglich in deinen Pausen oder nach dem Feierabend praktizieren.
2. Versuche dich im Augenyoga
Auch Augenyoga ist eine Methode, mit der du deine Sehrkraft verbessern kannst. Dabei bewegst du deine Augen nach rechts und links, oben und unten. Es bleibt dir überlassen, ob du deine Augen dabei schließt oder sie offen hältst. Vielleicht wirst du ja schon nach wenigen Übungseinheiten feststellen, dass sich deine Koordination verbessert und vielleicht auch dein Sichtfeld erweitert. Du kannst die Übungen so oft ausführen, wie es sich für dich angenehm anfühlt. Idealerweise praktizierst du zwischen drei und 30 Minuten, also weder zu kurz, noch zu lang. Wie genau die spezielle Yogaform funktioniert, erklären wir dir hier: Augenyoga: Kurzurlaub für müde Augen.
3. Die Schärfe verlagern
Du kannst deine Augen auch durch bewusstes Fokussieren und entgegengesetzte Rotationsbewegungen stärken und so die Sehkraft verbessern:
- Um das zu trainieren, hältst du einen Finger in einem Abstand von etwa 20 Zentimeter an deine Augen.
- Verlagere dann die Schärfe, indem du den Finger abwechselnd von dir weg oder zu dir hinbewegst.
- Falls du kurzsichtig bist, dann beginne bei der Nahsicht am Finger (als Weitsichtiger bei der Fernsicht mit breiterem Abstand zwischen Auge und Finger).
Die zweite Übung ist ähnlich aufgebaut:
- Dabei führst du deinen Finger langsam von der Nase weg und wieder zurück, ohne deinen Blick davon abzuwenden.
- Auf lange Sicht schaffst du es durch gezieltes Üben vielleicht, dass deine Augenlinsen länger beweglich bleiben.
Auch diese Übungen kannst du regelmäßig ein- bis zweimal täglich anwenden, solltest aber darauf achten, deine Augen nicht zu überlasten.
4. Sehkraft verbessern durch den Lebensstil
Zu einer Verbesserung der Sehkraft trägt ein gesunder Lebensstil bei. Es ist wichtig, dass du nachts ausreichend schläfst und deinen Augen Zeit gibst, um zu regenerieren. Auch mit einer ausgewogenen Ernährung kannst du viel zu einer guten Sehkraft beisteuern. Vor allem Obst und Gemüse, aber auch Wasser solltest du täglich ausreichend zu dir nehmen. Als besonders wertvoll gelten:
- Epidemologische Studien legen einen positiven Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Obst und Gemüse und der Augengesundheit nahe. Wie der Pro Retina Deutschland e.V. attestiert, hätten Personen, die viel Luteinhaltiges Gemüse wie Grünkohl, Petersilie oder rohen Spinat essen, ein geringeres Risiko, an speziellen Augenleiden wie der altersbedingten Makuladegeneration zu erkranken.
- Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schreibt, assoziiert die Wissenschaft Carotinoide ebenfalls mit einem verringerten Risiko für altersbedingte Augenkrankheiten. Grund dafür ist die antioxidative und entzündungshemmende Wirkungsweise. Carotinoide stecken beispielsweise in Karotten, Tomaten, Paprika und grünem Gemüse.
- Auch ein Spaziergang an der frischen Luft tut den Augen gut. Dies gilt laut Apotheken-Umschau besonders bei Kindern und Jugendlichen, die seltener kurzsichtig werden, wenn sie sich viel draußen aufhalten und weniger Zeit in dunklen, schlecht beleuchteten Räumen verbringen.
Achtung: Anders als vielfach behauptet, gelten Möhren nicht unbedingt als Wundermittel für einen besseren „Durchblick“. Es schadet aber natürlich auch nicht, wenn du gerne Karotten zu dir nimmst. Was hingegen schädlich ist, sind (hochprozentige) alkoholische Getränke und Nikotin. So würden chronische Trinker, wie einer von der Universität Bonn veröffentlichten Dissertation zu entnehmen ist, zu verlangsamten Reaktionen neigen und dauerhaft beeinträchtigt sein, Augen und Hände zu koordinieren. Auch Nikotin schade den Augen, da Raucher und Passivraucher laut Angaben der Ärztezeitung ein doppelt so hohes Risiko haben, im Alter an Makuladegeneration zu erkranken.
5. Augenfreundliches Arbeiten
Manchmal helfen schon einige kleine Grundsätze dabei, deine Sehkraft nachhaltig zu verbessern.
- Achte beispielsweise generell darauf, nach Möglichkeit weniger fernzusehen und nicht unbedingt 12 Stunden am Stück vor einem Bildschirm zu arbeiten.
- Falls du doch einmal länger vor dem Computer sitzt, solltest du unbedingt den empfohlenen Mindestabstand zwischen Bildschirm und Augen (etwa 45 bis 60 Zentimeter) einhalten.
- Damit dich das Licht nicht zu stark blendet, solltest du die Helligkeit an deinem Bildschirm verringern und nach 20 bis 30 Minuten eine kleine Pause einlegen.
Gegebenenfalls ist es sinnvoll, die Augen regelmäßig von medizinischem Fachpersonal kontrollieren zu lassen. So beugst du rechtzeitig Erkrankungen vor und kannst etwaige Fehlsichtigkeiten korrigieren.
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