Der Krieg in der Ukraine geht vielen sehr nah. Vielleicht willst du helfen, aber weißt nicht, wie. Wir haben eine Übersicht erstellt, wie du Menschen in der Ukraine jetzt unterstützen kannst.
1. Informiere dich bei seriösen Quellen
Du solltest damit anfangen, dir einen gründlichen Überblick über die Lage in der Ukraine zu verschaffen. Gehe verantwortungsvoll mit Informationen um, sodass keine falschen News verbreitet werden. Dabei unterstützt dich der Thinktank Zentrum Liberale Moderne: Auf ihrer Seite Ukraine verstehen wirst du von Osteuropa-Expert:innen über die aktuelle Situation in der Ukraine aufgeklärt. Die Seite wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert.
Über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bleibst du ganz einfach auf dem Laufenden. Informieren kannst du dich außerdem noch bei etablierten Tageszeitungen. Damit weiterhin seriöse Informationen aus der Ukraine zu uns herangetragen werden können, ist es wichtig, unabhängige Medien zu unterstützen. Kyiv Independent berichtet auf Englisch direkt aus der Ukraine.
Um Falschnachrichten entlarven zu können, kannst du Faktenchecker benutzen. Mehr dazu hier: Faktenchecker: Welche es gibt und wie du sie nutzt.
2. Spende Geld, wo es sinnvoll eingesetzt wird
Das schnellste, was du tun kannst, ist Geld zu spenden. Das kommt direkt an und muss nicht erst sortiert oder transportiert werden. So können die wichtigsten Dinge vor Ort gekauft werden.
Natürlich ist es wichtig, dass du dich hier ebenfalls über seriöse Organisationen informierst. So weißt du, dass dein Geld ankommt, wo es wirklich benötigt wird. Zwei Bündnisse aus jeweils verschiedenen Hilfsorganisationen sind „Aktion Deutschland Hilft“ und „Bündnis Entwicklung Hilft“. Sie verfügen über das empfehlenswerte DZI-Spendensiegel. Zusammen haben die beiden Bündnisse folgendes Spendenkonto eingerichtet:
- Aktion Deutschland hilft und Bündnis Entwicklung hilft
- Stichwort Nothilfe Ukraine
- IBAN: DE53 200 400 600 200 400 600
Du kannst aber auch deine lokalen Hilfsorganisationen mit Geldspenden unterstützen. Darüber kannst du dich direkt bei der jeweiligen Organisation informieren.
3. Gib Sachspenden ab, die benötigt werden
Viele Hilfsorganisationen, aber auch kleinere NGOs und sogar Privatpersonen organisieren Sammelstellen für Sachspenden. Sicher findest du Sammelstellen in deiner Nähe, die Sachspenden für die Ukraine annehmen.
Solltest du Hilfsorganisationen kontaktiert haben, um zu erfahren was benötigt wird, bleibe geduldig. Sie bekommen gerade viele Angebote und Fragen, die abgearbeitet werden müssen. Manchmal dauert es einige Zeit, bis du eine Antwort erhältst. Viele Sammelstellen haben bereits Listen veröffentlicht. So kannst du selbst schauen, was benötigt wird.
Häufig benötigt werden:
- warme Kleidung
- Baby- und Kinderkleidung
- Decken und Schlafsäcke
- Powerbanks
- Campingkocher
- Lebensmittelkonserven
- Handlampen
- Erste-Hilfe-Kästen
- Medikamente
- Hygieneartikel
Informiere dich aber kurz vor der Abgabe nochmal, was derzeit benötigt wird. Du solltest die Sachen nicht selbstständig an die Grenze bringen. Den Transport organisieren die Sammelstellen selbst, damit es geregelt abläuft und du dich nicht gefährdest.
4. Stelle eine Unterkunft zur Verfügung
In der nächsten Zeit werden viele Flüchtende aus der Ukraine nach Deutschland kommen. Sie haben durch den Krieg ihre Heimat verloren und benötigen eine Unterkunft. Wenn du einen oder mehrere Schlafplätze frei hast, kannst du dich zum Beispiel bei host4ukraine registrieren. Es gibt natürlich noch andere Plattformen, über die du Schlafplätze anbieten kannst. Diese findest du zum Beispiel über Social Media, deine Suchmaschine oder lokale Hilfsorganisationen.
Es befinden sich besonders viele Frauen und Kinder auf der Flucht. Viele Frauen fühlen sich sicherer, wenn sie eine Unterkunft bei anderen Frauen finden. Wenn du das anbieten möchtest, kannst du dich in der Facebook-Gruppe „Host A Sister“ melden. Das ist eine globale Community, in der sich Frauen auf der ganzen Welt vernetzen können.
5. Biete aktive Hilfe an
- Beim DRK können sich qualifizierte Mediziner:innen melden, für den Fall, dass diese in der Ukraine oder Polen benötigt werden. Dazu müssen vorher spezielle Trainings durchlaufen werden. Mehr Informationen dazu findest du auf der Seite des DRK.
- Falls du Russisch oder Ukrainisch sprichst, kannst du dich als Übersetzer:in melden. Dazu solltest du dich bei lokalen NGOs informieren.
- Melde dich ebenfalls bei lokalen Hilfseinrichtungen, wenn du ein großes Fahrzeug besitzt und Konvois dabei unterstützen möchtest, Flüchtende nach Deutschland zu transportieren. Du solltest nicht selbstständig an die Grenze fahren.
- Verfügst du über entsprechende Qualifikation, um Rechtsberatung zu leisten, kannst du dich ebenfalls zur Verfügung stellen.
Hier kannst du dich dank #LeaveNoOneBehind als Freiwillige:r registrieren. Die Plattform steht dafür, in Krisen niemanden zurückzulassen. Die #LeaveNoOneBehind-Kampagne wurde durch Prominente und andere Einzelpersonen ins Leben gerufen.
Du kannst dich aber auch über die sozialen Medien informieren, wo Hilfe in deiner Region benötigt wird. Der Instagram-Kanal @standwithukraineeastgermany bietet Menschen aus Ostdeutschland eine Möglichkeit der Vernetzung. Der Kanal wurde von Privatpersonen gegründet, um Hilfsangebote im Osten Deutschlands für die Ukraine besser zu organisieren.
6. Setze dich politisch ein
Du kannst dich auf friedlichen Demonstrationen mit den Menschen solidarisieren, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Demonstrationen gegen den Krieg und für den Frieden finden zur Zeit in vielen deutschen Städten statt. Bei dir in der Nähe findest du bestimmt eine, der du dich anschließen kannst.
Außerdem kannst du an Abgeordnete schreiben und dich dabei zusätzlich für Frieden und Demokratie positionieren. So werden Politiker:innen noch stärker darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig den Bürger:innen ein Europa ohne Krieg ist und dass die Menschen aus der Ukraine auf Unterstützung zählen können.
7. Teile und beanspruche Angebote für psychische Seelsorge
Die psychische Belastung des Krieges in der Ukraine solltest du nicht unterschätzen. Besonders Ukrainer:innen und Menschen mit Freund:innen oder Familie aus dem Land sollten an ihre psychische Gesundheit denken. Eine kostenlose psychologische Beratung findest du bei der Initiative Krisenchat.
Generell können sich alle Personen psychologische Hilfe suchen, denen die aktuelle Situation in der Ukraine Angstzustände oder Panikattacken bereitet.
Du kannst dich an die Deutsche Telefonseelsorge wenden:
0800 / 111 0 111 0800 / 111 0 222
oder deren Chat-Angebot nutzen:
online.telefonseelsorge.de
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