Eine Eventlocation in Schottland erzeugt mithilfe der Körperwärme ihrer tanzenden Gäste Heizenergie. Durch diese innovative Technik will sie die jährlichen CO2-Emissionen reduzieren.
SWG3 in Glasgow führt als erster Veranstaltungsort weltweit am 07. November 2021 ein neuartiges System der Wärmeregulierung ein. „Bodyheat“ heißt dieses und es kann die Energie der Körperwärme feiernder Gäste und die der Mitarbeiter:innen monatelang speichern. Das funktioniert mithilfe von erdgekoppelten Wärmepumpen und 150 bis 200 Meter tiefen Bohrlöchern. Dabei integriert das System den Heiz- und Kühlbedarf der Location. Die Abwärme kann der Betreiber im Anschluss nutzen, um den Gebäudekomplex wenn nötig zu heizen.
Bodyheat liefert den weltweit ersten Ansatz, Wärmeenergie auf Veranstaltungen zu speichern. Doch bereits seit mehreren Jahren gibt es Clubs, die mithilfe von Bewegungen auf der Tanzfläche Strom erzeugen. Der Rotterdamer „Club Watt“ beispielsweise nutzt eine Mechanik, bei der die Bodenplatten leicht nachgeben und die so freiwerdende Energie in Strom umgewandelt wird. Etwa 2000 tanzende Menschen können so die Tanzfläche beleuchten und Strom für das DJ-Pult produzieren.
Veranstaltungen auf dem Weg zur CO2-Neutralität?
Mithilfe von Bodyheat senkt die Eventlocation ihren Verbrauch fossiler Brennstoffe drastisch und kann laut eigenen Aussagen bis zu 70 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Auf der eigenen Webseite schreibt SWG3: „Bodyheat ist ein inspirierendes, radikales Projekt mit dem Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Neutralität von Veranstaltungsorten zu leisten und ein Vermächtnis für die kommenden Jahre zu hinterlassen – nicht nur in Schottland, sondern auf der ganzen Welt.“
Das neue Energiesystem wird zu dem Zeitpunkt gestartet, an dem in Glasgow die COP26 (26th UN Climate Change Conference of the Parties) stattfindet.
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