Adipinsäure (E 355) ist ein Geschmacksverstärker und in vielen Lebensmitteln zu finden. Warum die Säure nicht nur im Essen, sondern auch in Kunstoff und Kraftwerken vorkommt, erfährst du hier.
Adipinsäure ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff mit der Nummer E 355 als Säuerungsmittel zugelassen.
Die Eigenschaften von Adipinsäure sind:
- sauer-salziger Geschmack
- lang anhaltender Geschmack
- zieht kein Wasser an (daher für lange Lagerung geeignet)
Adipinsäure wird hauptsächlich chemisch hergestellt. Sie kommt jedoch in einigen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Rote Bete oder Zuckerrüben, auch natürlich vor.
Adipinsäure (E355) in Lebensmitteln
Wegen ihrer Eigenschaften findet Adipinsäure vor allem als Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel in (Fertig-)Lebensmitteln Anwendung. Sie ist besonders für pulverförmige Lebensmittel geeignet.
E 355 ist in Deutschland nur zugelassen für:
- Trockendessertpulver
- Füllungen für Gebäck in Pulverform
- Überzüge für Süßwaren, wie zum Beispiel Fruchtgummi
- Desserts
- Getränkepulver
- Marmeladen, Konfitüren und Gelees
Außerdem ist Adipinsäure als Ersatz von Kochsalz zugelassen (siehe unseren Artikel zum Thema „Salz„). Durch die ähnlichen Eigenschaften und der billigeren Herstellung wird anstelle von Weinsäure häufig Adipinsäure eingesetzt, zum Beispiel in Backpulver oder manchen Limonaden.
Adipinsäure gilt als unbedenklich. Die tolerierbare Tagesmenge (ADI-Wert) liegt bei fünf Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Laut der Produktscanner-App Codecheck kann ein übermäßiger Verzehr jedoch problematisch sein. Achte deshalb auf die Inhaltsstoffe der oben genannten Lebensmittel.
Solltest du mit dem Stoff direkt in Kontakt kommen, kann die Säure schwere Augenreizungen verursachen. Spüle deine Augen dann lang mit Wasser aus und wende dich an deinen Arzt. Der direkte Kontakt kommt aber nur in bestimmten Berufen, wie zum Beispiel Chemiker, vor.
Weitere Einsatzgebiete von Adipinsäure (E355)
Adipinsäure wird nicht nur bei Lebensmitteln eingesetzt, sondern auch in der Produktion des Kunststoffes Nylon. Die Säure ist hierbei der Ausgangsstoff für die Produktion und deshalb unerlässlich. Bis vor einigen Jahren entstanden bei der Synthese von Adipinsäure noch große Mengen an Lachgas, das zum Treibhauseffekt beiträgt und daher problematisch ist. Heute verursacht die Kunststoffproduktion dank mehrerer Innovationen weniger Lachgas.
Auch um die sauren Abgase von Kraftwerken, zum Beispiel bei der Müllverbrennung, zu vermindern, wird Adipinsäure eingesetzt. Sie kann Schwefelverbindungen auflösen, die bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe entstehen. Dadurch wird der pH-Wert des Regens weniger verringert und saurer Regen, der die Natur schädigt, reduziert.
Laut der European Chemical Agency kommt Adipinsäure ebenso in Wasch- und Reinigungsmitteln, wie zum Beispiel Waschpulver oder Autopflegemitteln, und in Lacken und Lufterfrischern vor.
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