Allgegenwärtig und wiederkehrend: So entsteht Staub in der Wohnung

wie entsteht staub
Foto: CC0 / Pixabay / jarmoluk

Wie entsteht Staub und warum sammelt er sich auch kurz nach dem Putzen schon wieder so schnell an? In unserem Artikel bekommst du Antworten auf diese Fragen und Tipps, mit denen du Staub reduzieren kannst.

Kaum die Wohnung geputzt und am nächsten Tag findest du schon wieder ein paar Staubflusen in der Ecke oder eine leichte Staubschicht auf dem Regal. Staub ist im Alltag allgegenwärtig. Der Staubforscher Jens Soentgen gibt gegenüber der Zeit an, dass Staubpartikel die letzten Teilchen sind, die wir mit menschlichen Augen bei Sonnenlicht wahrnehmen können. 

So können Forschende aus Staubpartikeln viele Informationen über einzelne Personen oder Haushalte herauslesen. Weißt du über die Eigenschaften und Zusammensetzungen von Staub Bescheid, kannst du in der Wohnung zudem leichter Maßnahmen ergreifen, um die Entstehung von Staub vorzubeugen.

Woraus besteht Staub eigentlich?

Laut Soentgen besteht Staub zu etwa 70 Prozent aus faserigen Bestandteilen. Dabei handelt es sich meist um Fasern unserer Kleidung. Den Rest machen vor allem Erde und Sandkörner und andere Krümel aus, die wir von draußen mit in die Wohnung bringen.

Auch winzige Teile unseres eigenen Körpers landen in der Staubmischung, so etwa Hautschuppen und Haare. Diese ziehen Milben an, die sich davon ernähren und sind somit auch im Staub enthalten.

Staub entsteht also besonders dann, wenn

  • wir Schmutzpartikel mit den Schuhen in die Wohnung tragen,
  • Möbel und Kleidungsstücke Fasern verlieren,
  • über offene Fenster kleine Partikel aus der Luft von draußen hereinkommen,
  • Menschen und Haustiere Hautschuppen und Haare verlieren,
  • sich Essensreste auf dem Boden zersetzen
  • und sich Ausscheidungen von Insekten und Milben ansammeln oder die winzigen Lebewesen selbst sterben und sich zu Staubpartikeln zersetzen.

Wodurch entsteht Staub und wo sammelt er sich an?

Staub entsteht besonders im Bett durch die vielen Textilfasern und Partikel.
Staub entsteht besonders im Bett durch die vielen Textilfasern und Partikel. (Foto: CC0 / Pixabay / LUM3N)

An einigen Stellen in der Wohnung sammelt sich besonders viel Staub an, zum Beispiel unter dem Bett oder der Heizung. Laut Soentgen liegt dies unter anderem daran, dass sich im Bett besonders viele Textilien befinden, die wir durchs Hinlegen und Aufstehen regelmäßig zusammendrücken. So lösen sich Fasern besonders schnell, aus den Partikeln entsteht Staub und diese sammeln sich als Staubpartikel an.

Auch Luftströmungen entscheiden darüber, wo sich Staub sammelt. So steigt die warme Luft vom Heizkörper nach oben und gelangt über die Decke und die Fenster abgekühlt wieder nach unten. Auf ihrem Weg sammelt sie Staubpartikel ein. Da diese zu schwer sind, fallen sie herunter und bleiben als Staubflusen unter der Heizung liegen.

Die Vermutung, dass Fußbodenheizungen mehr Staub verursachen, hält sich hartnäckig. Jedoch liegt dies in den meisten Fällen einfach nur an der Luftströmung und der sichtbare Staub bleibt am Boden liegen, anstatt durch die Heizung aufgewirbelt zu werden.

Hat sich übrigens einmal eine Wollmaus gebildet, wird sich der Staub an dieser Stelle nur noch schneller und kräftiger ansammeln. Da Staub elektrostatisch aufgeladen ist, zieht er weitere Staubpartikel an und noch größere Staubansammlungen entstehen.

Staub entsteht durch den Alltag

Dass sich Staub bildet, kannst du nicht verhindern, aber ein wenig reduzieren.
Dass sich Staub bildet, kannst du nicht verhindern, aber ein wenig reduzieren. (Foto: CC0 / Pixabay / jarmoluk)

Die finale Antwort auf die Frage „Wie entsteht Staub?“ lautet also schlicht und einfach: durch unseren Alltag. Indem wir unseren Wohnraum verlassen und wiederkommen, Kleidung tragen oder offen hängen lassen oder schlichtweg im Zimmer sitzen und immer mal ein paar Haare und Hautschuppen verlieren, bilden wir unbewusst Staubpartikel.

Staub lässt sich in der Wohnung also nicht vermeiden und wird auch bei gründlichem Putzen immer wiederkehren. Dies kann ein ästhetisches und gesundheitliches Problem für viele darstellen.

Staub reduzieren in der Wohnung: So geht's

Dass Staub entsteht, kannst du kaum verhindern. Es gibt jedoch ein paar Tipps, mit denen du Staub in deiner Wohnung immerhin etwas reduzieren kannst:

  • Teppiche, Gardinen und Möbel aus Textilien verursachen mehr Staubpartikel. Indem du sie ersetzt oder weglässt, kannst du Staub einsparen.
  • Auch zwischen Jalousien sammeln sich oft dicke Staubschichten an. Besser sind Rollläden.
  • Regelmäßiges Lüften ist sinnvoll gegen Staub und kann diesen in der Luft reduzieren und für Luftaustausch sorgen
  • Lasse deine Schuhe am besten vor der Tür stehen oder putze sie gut an der Fußmatte ab, bevor du ins Haus gehst.
  • Lässt du Kleidungsstücke offen an der Kleiderstange hängen, entsteht ebenfalls mehr Staub in der Wohnung. Verstaue sie im Schrank oder in Boxen.
  • Reinige regelmäßig Dinge, in denen sich schnell Hautschuppen, Haare oder Essensreste ansammeln, zum Beispiel die Bettwäsche oder Polstermöbel. Diese können Menschen mit Hausstaubmilben-Allergie Probleme bereiten. Hier findest du Tipps, um Hausstaub zu reduzieren für Allergiker:innen.
  • Nutze zum Staubwischen ein feuchtes Tuch, um den Staub dabei nicht wieder aufzuwirbeln. Mehr Tipps bekommst du hier: Staubwischen: Diese Tipps und Tricks helfen.
  • Ein Anti-Staub-Spray hilft ebenso dabei, Staub zu reduzieren. Sprühst du es auf Gegenstände und Textilien, wirkt es antistatisch und Staubpartikel werden nicht mehr so stark angezogen. Hier erfährst du, wie du das Spray leicht selbst herstellen kannst: Anti-Staub-Spray: So kannst du es selber machen.

Überarbeitet von Charlotte Seidel

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
War dieser Artikel interessant?
Verwandte Themen: