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Günstig Zugfahren: 12 Tipps & Tricks für billige Bahntickets

Bahfahren
© locrifa – Fotolia.com

Bahnfahren ist eine umweltfreundliche und bequeme Reise-Alternative, die nicht so teuer sein muss, wie viele denken. Hier findest du viele aktuelle Tipps, wie du an günstige Bahntickets kommst.

Die Deutsche Bahn (DB) muss nicht teuer sein. Man muss nur wissen, wie, wo und wann man sucht. Und gegebenenfalls gute Alternativen kennen. So wird aus Bahn-Fahren schnell Bahn-Sparen!

Günstige Bahntickets: Inhalt

  1. Aktuelle Sonderangebote
  2. Überblick über alle Spar-Angebote
  3. Die günstigsten (Super-)Sparpreise finden
  4. Sparpreis & Bahncard als Powerkombi
  5. Wann lohnt sich die Bahncard 25? Und welche?
  6. Wann lohnt sich die Bahncard 50? Selten …
  7. Punktesammeln bringt ca. 10 % Dauerrabatt
  8. Mitfahrgelegenheiten für die Bahn
  9. Vorsicht bei Tickets & Gutscheinen aus dem Internet!
  10. Bonustipps für bessere Reservierungen
  11. Noch mehr Tipps für günstige Bahntickets
  12. Günstige Bahntickets: Den Anbieter wechseln
  13. Trick 13: Sparpreise organisieren, wo es keine gibt

Ein wichtiger Tipp vorab: Je früher man bucht, desto günstiger sind Bahntickets in der Regel. Denn die Deutsche Bahn nutzt wie die meisten europäischen Bahngesellschaften dynamische Preissysteme, um Nachfrage und Auslastung zu steuern. Sehr kurz vor Abfahrt können Tickets deshalb auch wieder sehr günstig sein, wenn die Verbindung noch freie Plätze hat. Diese Flexibilität hat man aber natürlich nicht immer. Wir raten deshalb, sich vorab unsere Tipps für günstige Bahntickets durchzulesen.

1. Aktuelle Sonderangebote

2. Überblick über alle offiziellen Spar-Angebote verschaffen

Verschaff dir zuerst einen Überblick (Foto: © Daniel Abadia - Unsplash.com)

Wenn du günstige Bahntickets sucht, solltest du als Erstes immer die offizielle Angebotsseite der Bahn ansteuern. Das kann sich lohnen: Du erhältst dort nicht nur einen Überblick, sondern entdeckst dort mit etwas Glück auch ein neues (Sonder-)Angebot, das genau zu deiner nächsten Reise passt.

Auf der offiziellen Angebotsseite findest du neben den (Super-)Spartickets** die bekannten Ländertickets** (ab 22 Euro) und die Gruppen-Sparpreise** (ab 6 Personen, ab 9,90 Euro) sowie zahlreiche weitere Angebote. Unter den Regionalangeboten versteckt sich auch das Quer-durchs-Land-Ticket** (ab 46 Euro, bis 5 Personen), das das ehemalige Schönes-Wochenende-Ticket ersetzt.

Aber: Leider führt die Bahn auf ihrer Angebotsübersicht nicht immer alle Angebote auf. Bestimmte Sonderaktionen findest du nur an versteckten Stellen der Bahn-Webseite. Wenn du Newsletter der Bahn abonnierst, hast du eine Chance, rechtzeitig davon zu erfahren.

Auch wenn du alle Angebote kennst, weißt du vermutlich noch nicht, wie du sie am besten nutzt! Das erklären wir dir in den nächsten Abschnitten. Und geben außerdem viele weitere Profi-Tipps zu günstigen Bahntickets.

3. Die günstigsten (Super-)Sparpreise finden

günstige Bahntickets
Günstige Bahntickets sind – leider – nicht immer am Automaten zu haben. Nutz stattdessen die Bestpreissuche. (Foto: © kasto / Fotolia.com)

Die Bahn bietet auf fast allen Fern-Strecken, bei denen mindestens ein ICE, IC und/oder EC genutzt wird, Sparpreise** und sogenannte Super-Sparpreise** an. Beide sind bis zu 6 Monate im Voraus verfügbar.

Super-Sparpreise sind ab 17,90 Euro zu haben, der „normale“ Sparpreis beginnt bei 21,90 Euro. Daneben gibt es den (Super) Sparpreis Young (ab 12,90 €) und den (Super) Sparpreis Senioren (ab 15,90 €) für bestimmte Altersgruppen. Eine Sitzplatzreservierung kostet in der 2. Klasse jeweils 5,20 Euro extra.

Tipp: Bestpreissuche nutzen

Seit einiger Zeit gibt es das praktische Feature „Unsere Bestpreise anzeigen“ (Bestpreissuche**), das du unbedingt verwenden solltest. Du findest es rechts oben in der Reiseauskunft, wenn du nach einer bestimmten Verbindung suchst, die mindestens einen Tag in der Zukunft liegen muss. Mit eingeschalteter Bestpreissuche zeigt dir die Reiseauskunft dann zusätzlich an, zu welcher Uhrzeit du an dem gewählten Tag am günstigen fährst, und markiert den besten Preis mit einem grünen Symbol für dich:

Bestpreisfinder Bahn
(Screenshot bahn.de)

Ebenfalls wichtig: Der Preiskalender unter bahn.guru (= keine offizielle Bahn-Seite). Hier erfährst du, an welchen Tagen in der Zukunft es überhaupt noch (sehr) günstige Verbindungen gibt.

Sparpreis vs. Super-Sparpreis – das musst du wissen!

Bevor du einen (Super-)Sparpreis buchst, solltest du Folgendes wissen:

  • Beim günstigeren Super-Sparpreis ist eine Stornierung ausgeschlossen.
  • Der normale Sparpreis hingegen lässt sich vor dem 1. Reisetag stornieren, was 10 Euro kostet. Allerdings erhältst du für den Restbetrag nur einen Reisegutschein, der nicht weiterverkauft werden darf.
  • (Super-)Sparpreise gelten nur für die Person, für die das Ticket gebucht wurde.
  • (Super-)Sparpreise gelten im Fernverkehr nur für die gebuchten und im Ticket eingetragenen Züge – die sogenannte Zugbindung. Für den Nahverkehr gibt es keine Zugbindung.
  • Fällt ein Zug aus oder erwartest du eine Verspätung von über 20 Minuten, wird die Zugbindung für den Fernverkehr automatisch aufgehoben. Das heißt, dass du jeden anderen (Fernverkehrs-)Zug nutzen darfst, um dein Ziel zu erreichen. Es ist dazu nicht erforderlich, dir die Verspätung zuvor vom Zugbegleiter oder im Reisezentrum bestätigen zu lassen. Du kannst einfach in den nächsten passenden Zug steigen.

Sparpreis vs. Super-Sparpreis – im Überblick

  Super-Sparpreis Sparpreis
Preise ab 17,90 Euro ab 21,90 Euro (immer mind. 4 Euro mehr als der Super- Sparpreis)
City-Ticket nein nein [neu seit 2024]
Storno nicht möglich Nur vor dem 1. Reisetag, Kosten: 10 Euro, Restbetrag nur als Gutschein
Zugbindung ja ja
Übertragbar nein nein
Reservierung enthalten nein nein

>> Direkt zur Bestpreissuche der Bahn**

(Super-)Sparpreise – wann sollte ich buchen?

Deutsche Bahn
Rechtzeitig sein lohnt sich – nicht nur am Bahnhof (Foto: Sven Christian Schulz / Utopia)

Wir empfehlen dir, rechtzeitig nach (Super-)Sparpreisen zu schauen, denn es gibt nur begrenzte Kontingente. Sie sind bis zu sechs Monate im Voraus verfügbar. Allerdings verrät die Bahn nicht, zu welchen Zeitpunkten neue Sparpreiskontingente freigeschaltet werden.

Kurzfristig zu buchen, ist fast immer teurer. Ideal ist es, mindestens eine Woche im Voraus zu buchen, besser noch früher. Die Website bahn-preisalarm.de hat zwischen Oktober und November 2022 unterschiedliche Streckenpreise der Bahn digital überwacht: Für alle überwachten Strecken war es demnach am günstigsten, mindestens 20 Tage vorher zu buchen. Rund sieben Tage vor Reiseantritt stiegen die Preise hingegen an.

Außerdem gilt erfahrungsgemäß: Hauptreisezeiten wie Montagmorgen, Freitagnachmittag, Sonntagabend oder die Zeiten rund um die Feiertage (z.B. Pfingsten) sind begehrt. Dann sind die Züge im Fernverkehr häufig ausgelastet, weshalb nicht nur Sparpreise rar werden, sondern sich auch eine Reservierung empfiehlt. Die Auswertung von bahn-preisalarm.de ergab beispielsweise, dass der Dienstag generell der günstigste Reisetag war.

Günstige Bahntickets: Profitipps

  • Kinder und Enkel unter 15 Jahren reisen kostenlos mit ihren Eltern oder Großeltern; vorausgesetzt, du gibst sie bei der Buchung an.

Keine Sparpreise in der 2. Klasse mehr frei?

Was viele nicht wissen: Auch wenn das aktuelle Kontingent erschöpft ist, werden zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise weitere Sparpreise für deine Wunschstrecke verfügbar.

Der Grund: Die Bahn versucht mit den Sparpreisen, ihre Züge optimal auszulasten. Deshalb schießt sie manchmal Sparpreise nach, feste Kontingente gibt es nicht. Wann das jeweils passiert, verrät sie leider nicht.

Bevor du aber drei Tage vor der Reise ein Ticket zum teuren Flexpreis kaufst, kann es sich lohnen, noch zwei Tage zu warten und kurz vor der Reise noch mal nachzuschauen, ob sich die Lage gebessert hat.

>> Direkt zur Bestpreissuche der Bahn**

4. Günstige Bahntickets: Sparpreis & Bahncard als Powerkombi

Bahncard 25
Bahncard 25: Ein mächtiges Tool in der richtigen Kombination (Foto: CC0 / WikimediaCommons / Mattes)

Die Spar- und Super-Sparpreise der Bahn lassen sich mit einer Bahncard 25 oder 50 kombinieren. Dann bekommst du noch mal 25 Prozent Rabatt auf deinen (Super-)Sparpreis. So kann eine Fahrt im ICE beispielsweise schon für 13,40 Euro zu haben sein.

Was viele nicht wissen: Auch die Bahncard 50 verleiht – anders als ihr Name nahelegt – nur 25 Prozent Rabatt auf (Super-)Sparpreise. Wer also vor allem mit (Super-)Sparpreisen fährt, braucht eine Bahncard 50 so gut wie nie!

Aber: Auch die Bahncard muss erst mal bezahlt werden … Lohnt sich die Anschaffung? Lies weiter!

5. Wann lohnt sich die Bahncard 25? Und welche?

Die Bahncard 25 (BC 25) ist für Immer-mal-wieder-Reisende gedacht. Sie bringt, wie erwähnt, 25 Prozent Rabatt auf (Super-)Sparpreise und sogenannte Flexpreise. Flexpreise sind stinknormale Tickets, bei denen du dich nicht auf einen bestimmten Zug festlegen musst, aber auf ein Datum, an dem die Reise angetreten wird.

Eine Bahncard 25 kostet für die 2. Klasse 59,90 Euro pro Jahr; zurzeit wird aber auch eine Probe-BahnCard 25** für 17,90 Euro angeboten. Sie ist drei Monate gültig. Die Probe-BahnCard 25 lohnt sich häufig schon für eine einzige Bahnreise. Bei einem Ticketpreis ab 72 Euro rentiert sich die Probe-25er schon ab der ersten Fahrt, weil sie mindestens das Geld einspart, das sie kostet.

Die „normale“ Bahncard 25 rechnet sich bei einem einzelnen Ticket erst ab mindestens rund 225 Euro, zum Beispiel bei einer Hin-und-Rückfahrt mit Flexpreis zwischen Hamburg und München. Oder natürlich dann, wenn du dir sicher sind, dass du in den kommenden 12 Monaten mindestens 225 Euro für Fernverbindungen bezahlen wirst. In vielen Verkehrsverbünden (Übersicht hier) erhältst du mit der BC 25 auch Rabatte auf regionale Fahrten.

>> Direkt zur Probe-Bahncard 25**

Achtung: Du solltest die Probe-Bahncard 25 zeitnah kündigen, sonst geht sie nach 3 Monaten in eine normale BC 25 über. Und auch die BC 25 verlängert sich automatisch, wenn sie nicht gekündigt wird! Gekündigt werden muss 6 Wochen vor Laufzeitende, das geht inzwischen aber auch online.

Noch unsicher? Die Bahn bietet einen Bahncard-Rechner** an, bei dem man verschiedene Karten vergleichen kann. Besser ist aber der Bahncard-Rechner des VCD, bei dem du genauere Angaben zu deinem Reiseverhalten machen kannst.

Profitipps zur (Probe-)Bahncard 25

  • Es ist nicht verboten, sich mehrere Probe-Bahncards (25 oder 50) nacheinander zu bestellen.
  • Wer jünger als 27 oder älter als 64 ist, bekommt besondere Ermäßigungen (siehe Tabelle).
  • Partnerkarten wurden 2022 abgeschafft.

Bahncard 25 im Überblick

Name** Alter Kosten 2. Klasse
Kosten 1. Klasse
Jugend-Bahncard 25 6 bis 18 Jahre 12,- 12,-
Probe-Bahncard 25 19 bis 99+ Jahre 17,90 36,90
My Bahncard 25 19 bis 26 Jahre 36,90 77,90
Bahncard 25 27 bis 64 Jahre 59,90 121,-
Senioren Bahncard 25 65 bis 99+ Jahre 38,90 77,90
Name**
Gültigkeit Rechnet sich ab*
Jugend-Bahncard 25 1 Jahr 37,-/37,-
Probe-Bahncard 25 3 Monate 145,-/72,-
My Bahncard 25 1 Jahr 292,-/140,-
Bahncard 25 1 Jahr 449,-/223,-
Senioren Bahncard 25 1 Jahr 292,-/148,-

* Gemeint ist: Für so viel Geld müsstest du innerhalb des jeweiligen Gültigkeitszeitraums (3 oder 12 Monate) Tickets mit Fernzügen ohne Bahncard-Ermäßigung kaufen, damit du die Ersparnis durch die Bahncard wieder hereinholst. Zahlen leicht gerundet.

Direkt zum Bahncard-Rechner der Bahn**
Direkt zur Probe-Bahncard 25**

6. Wann lohnt sich die Bahncard 50? Selten!

Neue Schnellstrecke Berlin München
Genießen das Leben in vollen Zügen, haben sie gesagt … (Foto: Pixabay, CCO Public Domain)

Die Bahncard 50** verleiht 50 Prozent Rabatt auf Flexpreise (= normale Tickets ohne Zugbindung und mit kostenloser Stornomöglichkeit vor dem 1. Geltungstag) und 25 Prozent Rabatt auf Spar- und Super-Sparpreise. Wie oben erwähnt, gibt es diese 25 Prozent allerdings auch mit der BC 25, sodass der Spareffekt der 50er-Karte nur bei den – ohnehin teureren – Flexpreisen wirklich zum Tragen kommt.

Im Vergleich zur Möglichkeit, stattdessen eine Bahncard 25 zu erwerben, setzt der Spareffekt bei der Bahncard 50 erst ab einer Summe von ca. 772 Euro ein, die innerhalb von 12 Monaten nur (!) für Flexpreis-Tickets ausgegeben wird. Dies entspricht 5 bis 6 kurzfristigen Fahrten zwischen Berlin und München im Jahr, bei denen du keinen (Super-)Sparpreis oder ein anderes Angebot nutzen kannst.

Selbst wer mehrmals im Jahr längere Strecken mit dem Zug fährt, ist deshalb oft mit einer Kombination aus Sparpreisen und einer 25er-Karte besser beraten.

Mit einem Preis von rund 230 Euro (2. Klasse) ist die BC 50 nur sinnvoll …

  • für Häufigfahrer:innen,
  • die nicht gut planen können
  • und/oder relativ unflexibel sind.

Profitipps

  • Richtig interessant wird die BC 50 nur in einem Fall, nämlich für Menschen unter 27 Jahren. Sie heißt dann My Bahncard 50** (2. Klasse) und kostet nur 69,90 Euro (statt ca. 230 Euro), was rund 30 Euro Preisdifferenz zur My Bahncard 25 (2. Klasse) entspricht. Diese 30 Euro haben junge Menschen mit ein oder zwei Fahrten zum Flexpreis schnell wieder reingeholt – und danach wird gespart!
  • Auch ganz gute Deals: Die ermäßigte Bahncard 50 (2. Klasse), die z.B. Menschen mit Schwerbehindertenausweis erhalten, und die neuere Senioren Bahncard 50 für Menschen ab 65 Jahren. Beide kosten 122,- Euro im Jahr.
  • Und: Auch die Bahncard 50 gibt es natürlich (ca. 73,- Euro) zur Probe**.

Zur My Bahncard 50 (bis 26 Jahre)**
Zur Probe-Bahncard 50**

7. Günstige Zugtickets: Punktesammeln bringt ca. 10 % Dauerrabatt

Der ICE hat Streifen, der Kunde sammelt lieber Punkte … (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash)

Bei den meisten Bonusprogrammen stehen der Aufwand, den man fürs Punktesammeln betreibt, und die Daten, die man dafür preisgibt, in keinem Verhältnis. Wer Bahn fährt, sollte sich hingegen überlegen, die dazugehörigen Punkte zu sammeln.

Das geht mit einer Bahncard oder der sogenannten BahnBonus Card, die man kostenlos von der Bahn erhält. Das Punktesammeln ist nicht sehr aufwändig, lohnt sich aber früher oder später. 2.000 Punkte kannst du beispielsweise für eine kostenlose Hin- und Rückfahrt innerhalb Deutschlands einlösen, was einem Gegenwert von über 300 Euro entsprechen kann.

Dazu sei gesagt, dass 2.000 Bonuspunkte erst zusammenbekommt, wer zuvor einen Eurobetrag in ähnlicher Höhe bei der Bahn gelassen hat … Aber vor allem Menschen, die kein Auto besitzen, schaffen es ohne größeren Aufwand, alle ein bis zwei Jahre eine Freifahrt herauszuholen.

Wenn du noch nicht überzeugt bist: Rechnest du 2.000 Bonuspunkte (für die zuvor rund 2.000 Euro ausgegeben hast) hypothetisch mit einer Freifahrt im Wert von geschätzten 200 Euro auf (die du dafür erhältst), entspricht das einem effektiven Rabatt von ca. 10 Prozent auf alle Bahnfahrten, bei denen du deine Bonuskarte gezückt hast. Kein schlechter Deal, oder?

Tipp: Für die Erstanmeldung beim Bonusprogramm der Bahn erhältst du 250 Willkommenspunkte, außerdem gibt es gelegentlich weitere kostenlose Punkte (Geburtstag, Newsletter-Anmeldung usw.).

Noch wichtig zu wissen: Deine gesammelte Bonuspunkte verfallen nach drei Jahren, wenn du sie bis dahin nicht für Prämien (wie Freifahrten) ausgegeben hast. Also nicht zu lange mit dem Umtauschen warten!

8. Mitfahrgelegenheiten für die Bahn

Auf Webseiten wie bessermitfahren.de und vergleichbaren Seiten, aber auch in sozialen Netzwerken, findest du die Möglichkeit, dich für Bahnfahrgemeinschaften zu verabreden.

Nutzer:innen bieten dort auch freie Plätze auf ihren Gruppentickets an. Das ist erlaubt, solange die Namen aller Reisenden vor der Abfahrt auf dem Ticket eingetragen werden.

Von anderen Internet-Angeboten möchten wir dir dagegen eher abraten. Lies dazu im nächsten Abschnitt weiter.

9. Vorsicht bei Bahntickets & Gutscheinen aus dem Internet

Im Internet werden regelmäßig günstige Bahntickets oder Gutscheine für Bahntickets angeboten. Auf Ebay und auf Kleinanzeigen-Portalen findest du leicht entsprechende Angebote.

Ist das erlaubt? Häufig schon! Auch wenn die Bahn das nicht gerne kommuniziert, sind Fahrkarten nach den Beförderungsbedingungen übertragbar, wenn sie nicht auf einen bestimmten Namen ausgestellt wurden – und wenn die Fahrt noch nicht angetreten wurde.

Das gilt auch für einige Ticket-Gutscheine der Bahn, allerdings nicht für alle! Wer hier mehr wissen will, muss sich leider durch die Beförderungsbedingungen der Bahn quälen, die Auskunft zu geben verspricht.

  • Wichtig: Als Privatnutzer hast du vor dem Kauf über Ebay & Co. kaum eine Möglichkeit, herauszufinden, ob du einen Ticket-Gutschein erhältst, den du laut Beförderungsbedingungen auch benutzen darfst. Wir raten zu Vorsicht.
  • Achtung: Sollst du beim Onlinekauf deinen vollen Namen angeben, handelt der Anbieter mit Sicherheit nicht korrekt, da nur die Bahn selbst personengebundene Tickets verkaufen darf.
  • Noch bedenklicher: Auf entsprechenden Seiten tummeln sich auch unseriöse Anbieter, die gefälschte Fahrkarten verkaufen, die sich nicht sofort als solche erkennen lassen. Wirst du später im Zug damit erwischt, kann das unangenehme Konsequenzen haben. Augen auf vor dem Kauf!

10. Bonustipps für bessere Reservierungen

  1. BahnBonus-Plätze: Wer keine Reservierung besitzt, darf sich im ICE auch auf die Plätze für sogenannte BahnBonus-Kunden (früher: BahnComfort) setzen. Du findest sie direkt hinter dem Speisewagen. Die Plätze musst du nur freigegeben, wenn ein Kunde mit BahnBonus-Karte den Platz beansprucht – was aber nur sehr selten vorkommt.
  2. Erloschene Reservierungen: Einen Platz findet oft auch, wer etwas Geduld hat: Sitzplatzreservierungen verfallen 15 Minuten, nachdem der Zug den Bahnhof verlassen hat. Dann erlischt auch die Reservierungsanzeige über dem Sitz (siehe Bahn-FAQ).
  3. Unnötige Reservierung: Die Bahn zeigt bei der Online-Buchung an, ob ein Zug voraussichtlich stark ausgelastet sein wird. Ist der Zug leer, kannst du dir eine Reservierung unter Umständen sparen. Hier ein Beispiel, bei dem eine Reservierung vielleicht nicht nötig ist:
    Geringe Auslastung
  4. Komfortable Reservierung: Was viele nicht wissen: Wenn du einen Sitzplatz reservierst, kannst du dir ganz genau aussuchen, wo du sitzen willst. Vielleicht willst du ja lieber direkt hinter der Tür sitzen? Klick dazu während der Buchung auf den kleinen Link „Sitzplatz auswählen“ …
    Wunschplatz reservieren… und klick dich anschließend durch den Zug, um den besten Platz für dich zu finden:
    Wunschplatz reservieren

11. Noch mehr Tipps für günstige Bahntickets

  1. EC/IC statt ICE: Wenn du online buchst, kannst du die Option „Schnelle Verbindungen bevorzugen“ deaktivieren. Oft dauert eine billigere Fahrt nicht wesentlich länger. Insbesondere EC und IC sind auf vielen Strecken ähnlich schnell wie der ICE, aber günstiger.
  2. Sparpreis-Falle vermeiden: Wenn du ein Sparpreis-Ticket (gilt nicht für Super-Sparpreis) nutzt, solltest du überlegen, Hin- und Rückfahrt getrennt zu buchen. Preislich macht das keinen Unterschied, bringt aber einen entscheidenden Vorteil: Hast du nämlich die Hinfahrt bereits hinter dir, musst dann aber plötzlich die Rückfahrt verschieben (zum Beispiel wegen Krankheit), kannst du dein Ticket nicht mehr stornieren! Der Grund: Weil du die Hinfahrt bereits angetreten hast, ist auch das Geld für die Rückfahrt verloren. Besitzt du dagegen zwei getrennte Tickets, kannst du die Rückfahrt vor dem Reisetag noch gegen Gebühr (siehe oben) stornieren.
  3. Kluger Grenzverkehr: Wer von Österreich nach Deutschland fährt, sollte prüfen, ob es günstiger ist, bei der Deutschen Bahn oder bei der ÖBB zu buchen. Gleiches gilt für Italien, Frankreich, Tschechien und andere Nachbarländer: Bei Trenitalia, SNCF oder České dráhy sind die Tickets unter Umständen günstiger als bei der DB.
  4. Kluger Grenzverkehr 2: Wer lange Strecken innerhalb Deutschlands fährt, dafür aber keine günstigen Preise mehr bekommt, sollte einen Blick auf den (Super-)Sparpreis Europa** werfen. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, ein günstiges Ticket bis zu einer Stadt im Nachbarland (z.B. Salzburg) zu bekommen, aber schon früher auszusteigen (z.B. in München).
  5. Kluger Grenzverkehr 3 Fahrstrecke aufteilen: Statt ein Ticket für die gesamte Fahrstrecke zu kaufen, kann es günstiger sein, zwei einzelne Fahrscheine zu lösen. Für Fahrten bis zum Grenzbahnbahnhof kann es günstigere Sparpreise bei der DB geben, für den zweiten Fahrabschnitt entsprechend günstige Angebote bei der ÖBB, Trenitalia und Co.
  6. Gute Nacht! Wer mit dem ÖBB NightJet fährt, der auch bestimmte Strecken innerhalb Deutschlands bedient, kann sich eine Übernachtung am Zielort sparen. Auch die DB bietet inzwischen wieder Nachtverbindungen mit ICE und EC in Deutschland an – allerdings ohne Schlaf- oder Liegewagen.
  7. InterrailWenn du vorhast, durch mehrere Länder zu reisen, lohnt sich in vielen Fällen ein Interrail-Ticket.
  8. Wer etwas Zeit hat, kann auch versuchen, eine teure ICE-Fahrt (über einen Extra-Zwischenhalt) in zwei weniger teure ICE-Fahrten zu unterteilen. Dadurch lassen sich in günstigen Fällen bis zu 70 Prozent sparen – lies dazu: DB-Logik aushebeln: Trick macht Bahn-Tickets günstiger
  9. Kündigt die Bahn mal wieder Preiserhöhungen an, lohnt es sich, schnell zu sein. Denn: Die Erhöhungen treten erst zu einem bestimmten Stichtag in Kraft (meist gleichzeitig mit dem nächsten Fahrplanwechsel). Der Clou: Wer sein Ticket noch vor dem Stichtag bucht, bekommt es noch zu den alten Konditionen – auch wenn die Fahrt erst nach dem Stichtag stattfinden soll.

12. Günstige Bahntickets: Den Anbieter wechseln

  • Flixtrain** macht der Deutschen Bahn seit einiger Zeit auf den eigenen Schienen Konkurrenz. In Österreich ist Westbahn als privater Anbieter neben der ÖBB aktiv.
  • Wer keine günstige Zugfahrt findet, ist vielleicht mit dem Fernbus besser bedient – Reisebusse haben ohnehin die beste Ökobilanz. Flixbus** genießt hier einen soliden Ruf, daneben sind aber auch Anbieter wie Pinkbus, BlaBlaCar Bus, Eurolines u.a. auf dem nationalen Fernbusmarkt aktiv.

13. Sparpreise für mittlere Distanzen „organisieren“ – auch wenn eigentlich keine da sind

Hier noch ein spannender Trick (mit Dank an Leser Jens!), der allerdings nicht auf allen Strecken gleich gut funktioniert. Wenn der Spartrick aber tatsächlich funktioniert, bist du zwar ein wenig länger unterwegs, kannst aber – wie unser Beispiel zeigt – den einen oder anderen Euro sparen.

Die Idee: Du nutzt für mittlere Distanzen (von ca. 120 bis 250 km) statt ICE, EC oder IC den etwas langsameren IRE oder RE. Das dauert nicht viel länger, kann sich mit einem Kniff aber lohnen, wie du gleich sehen wirst. Der Trick funktioniert auch auf mittellangen Strecken, auf denen erst gar kein IC oder ICE verkehrt, z.B. zwischen Hamburg und Flensburg.

So geht’s: Wenn dir für mittellange Strecken kein guter Preis mehr angezeigt wird, kannst du dir oft noch einen besseren (Spar-)Preis für die gleiche Strecke „organisieren“. In unserem Beispiel sank der Preis so von 42,- (rechts) auf 19,90 Euro (links), obwohl die Abfahrts- und Ankunftszeiten die gleichen blieben – alles natürlich vollkommen legal!

(Screenshot bahn.de)

Wichtig: Das Ganze funktioniert nur, wenn dein Start- oder Zielbahnhof a) an den Fernverkehr angeschlossen ist, und b) auf diesen Start- oder Zielbahnhof noch ein – möglichst kurzer – Fernverkehrsabschnitt folgt. Sehr gut sind z.B. Berlin, Frankfurt, Hamburg, München oder Köln als Start- oder Endpunkt deiner Reise geeignet.

Du musst nun bei der Buchungsabfrage deinen Reisewunsch so angeben, dass sich deine eigentliche Reisestrecke um einen dieser kurzen Fernverkehrsabschnitte „verlängert“ (siehe unser nachfolgendes Beispiel). Auch wenn du diesen Fernverkehrsabschnitt gar nicht nutzen willst, sondern den entsprechenden Teil des Tickets bei deiner Reise einfach verfallen lässt. Wenn du so vorgehst, sucht dir die Preisautomatik der Bahn oft einen günstigen Sparpreis heraus (bei uns: 19,90 Euro), der sich an dem kurzen Fernverkehrsabschnitt orientiert, den du deiner Reise künstlich hinzugefügt hast.

Wie das Schritt für Schritt funktioniert, zeigt unser Beispiel, für das wir morgen gegen Mittag von Frankfurt Hbf nach Göttingen fahren wollen (ohne Bahncard):

1. Lassen wir die Reisesuche normal durchlaufen, finden wir keine Angebote unter 35,90 Euro. Auch die Regionalzüge für diese Verbindung sind ziemlich teuer (kosten nämlich 46,- Euro). Geht das nicht billiger?

2. Doch! Wir lassen die Anfrage (über den Button „Angaben ändern“) noch mal durchlaufen,
3. geben diesmal aber Frankfurt Flughafen als „verlängerten“ Startbahnhof an (wobei wir wissen, dass zwischen Frankfurt Flughafen und Frankfurt Hbf auch Fernzüge verkehren)
4. und setzen (unter „Weitere Angaben ändern“) Frankfurt Hbf als Zwischenhalt (ohne Aufenthaltsdauer) ein, denn dort wollen wir ja eigentlich erst einsteigen:

5. Unter „Verkehrsmittel“ klicken wir anschließend auf „Benutzerdefiniert“, wählen dann „Teilstrecken“ und haken für den ersten Mini-Abschnitt zwischen Frankfurt Flughafen und Frankfurt Hbf nur die Fernverkehrszüge an. Für den längeren Abschnitt zwischen Frankfurt Hbf und Göttingen wählen wir genau umgekehrt nur die „langsamen“ Züge.

6. Voilà! Die Automatik spuckt uns anschließend einen Preis aus, der sich am kurzen Fernverkehrsabschnitt (zwischen Frankfurt Flughafen und Frankfurt Hbf) orientiert und günstiger ist als die ursprünglich angezeigten Preise. Statt 35,90 Euro werden jetzt nur noch 24,90 fällig. Nachteil: Die Reise dauert jetzt etwa 4 Stunden. Zuvor war sie schon in 2,5 bis 3 Stunden, siehe oben, zu haben.

Als „kurze“ Fernverkehrsabschnitte, mit denen du deine Reise künstlich verlängerst (ohne den Fernverkehrsabschnitt jemals wirklich zu nutzen), eignen sich für diesen Spartrick z.B. …

  • Berlin Hbf–Berlin Südkreuz
  • Frankfurt Hbf–Frankfurt Flughafen
  • Hamburg Hbf–Hamburg-Altona
  • Köln Hbf–Köln Flughafen
  • München Hbf–München Ost
  • Eine Übersicht über alle Fernverkehrsstrecken gibt es direkt bei der Bahn.

Podcast zum Bahn-Sparen

Wir haben die besten Tipps aus diesem Artikel auch in eine Podcast-Folge verwandelt. Du findest sie hier:


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