Baldrian hat beruhigende Wirkung und gilt schon seit Jahrhunderten als Heilkraut. Es soll gegen Nervosität und Schlafstörungen helfen. Wir zeigen, was dran ist und klären über Wirkung und Nebenwirkungen auf.
Baldrian ist für seine gute Wirkung bei Schlafproblemen bekannt und wächst bei uns in Deutschland meist an Wegrändern im Wald, in Flussnähe oder in Parkanlagen. Doch auch in Afrika, Asien und Amerika wachsen manche der über 250 verschiedenen Baldrianarten. Du erkennst sie an den hohen, kräftigen Stielen und den rosafarbenen Blüten.
Wegen seiner Wirkung wird Baldrian bereits seit Jahrhunderten als Heilpflanze eingesetzt. Allein der Name stammt vermutlich schon vom germanischen Gott „Baldur“ ab. Im Mittelalter wurde sogar angenommen, Baldrian würde Pest heilen. Und auch die bekannte Universalgelehrte Hildegard von Bingen behandelte mit Baldrian Brustfellentzündungen.
Heute gilt Baldrian als die Pflanze gegen Schlafstörungen schlechthin. In Tees, Tabletten, Tropfen und Saft sind Extrakte aus der Baldrianwurzel enthalten, denn in ihr stecken die wichtigen Stoffe mit beruhigender Wirkung. Allerdings kann Baldrian auch Nebenwirkungen verursachen.
Wirkung des Baldrians
(Foto: CC0 / Pixabay / JayMantri)
Wie schon erwähnt, wird Baldrian bereits seit Jahrhunderten eingenommen. Klinische Studien konnten mittlerweile wissenschaftlich nachweisen, dass Baldrian bei folgenden Beschwerden hilft:
- Schlafstörungen
- Nervosität und Unruhe
- Laut einer Therapiestudie kann Baldrian in Kombination mit Johanniskraut auch bei depressiven Verstimmungen und Angstzuständen helfen.
- Aufgrund der beruhigenden Wirkung kann Baldrian bei Prüfungsangst und Überarbeitung einen positiven Effekt haben.
- Außerdem wirkt Baldrian in Kombination mit Melissenblättern Konzentrationsschwäche entgegen. Eine Studie konnte eine Verbesserung bei Grundschulkindern mit Konzentrationsschwierigkeiten nachweisen.
So wirkt Baldrian
In der Wurzel des Baldrians stecken ätherische Öle, die eine beruhigende Wirkung auf den Körper haben. Die Stoffe in der Baldrianwurzel interagieren mit den Nervenzellen. Konkret haben die Stoffe einen Effekt auf den Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure (GABA). So ergibt sich eine entspannende und entkrampfende Wirkung – allerdings nicht sofort, sondern nur bei regelmäßiger Einnahme.
Eintritt der Wirkung
Die Wirkung des Baldrians entfaltet sich nicht sofort. Es dauert ein bis zwei Wochen, bis du einen Effekt spürst.
Baldrian einnehmen
Baldrian kannst du in Form von Tee (zum Beispiel erhältlich im Avocadostore), Tabletten, Tropfen, Saft und als Badezusatz einsetzen. Um gegen Schlafprobleme vorzugehen, solltest du Baldrian eine halbe bis ganze Stunde vor dem Schlafen einnehmen. Bei innerer Unruhe wird ein- bis dreimal täglich Baldrian empfohlen, damit er seine Wirkung entfalten kann.
Nebenwirkung des Baldrians
(Foto: CC0 / Pixabay / gokalpiscan)
Trotz der wissenschaftlich bestätigten Wirkung solltest du Baldrian nie ohne Grund und immer vorsichtig einnehmen. Da Langzeitstudien fehlen, solltest du das Heilkraut ohne ärztliche Rücksprache nicht länger als sechs Wochen in Folge verwenden. Denn auch Baldrian kann Nebenwirkungen verursachen, wenn auch eher selten. Dazu gehören:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Herzstörungen
- trockener Mund
- Magen-Darm-Beschwerden
- Außerdem kann die Fahrtüchtigkeit durch die Einnahme beeinträchtigt werden.
Auch die Wirkung von Beruhigungs- und Schlafmitteln kann Baldrian verstärken. Um Wechselwirkungen zu vermeiden, solltest du keine weiteren Medikamente einnehmen. Das gilt auch für Alkohol – hier können ebenfalls Nebenwirkungen auftreten. Setzt du nach einem besonders hohen Konsum Baldrian wieder ab, kann es zu Entzugserscheinungen wie Schweißausbrüchen, erhöhtem Blutdruck und Unruhe kommen.
Dazu, ob Baldrian in der Schwangerschaft eingenommen werden kann oder besser nicht, gibt es kaum wissenschaftliche Untersuchungen und lässt sich daher nicht eindeutig sagen. Im Zweifel solltest du die Einnahme medizinisch abklären.
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