Bambus zu entfernen, kann kompliziert sein. Mit etwas Geduld kannst du die Pflanze aber auch ohne synthetische Unkrautvernichter im Wachstum eindämmen. Wir zeigen dir, wie es geht.
Bambus ist eine pflegeleichte Pflanze, die das ganze Jahr über grün ist. In Gärten kommt sie deswegen häufig als Sichtschutz zum Einsatz. Einige Bambusarten neigen jedoch dazu, stark und schnell zu wachsen. So können sie andere Pflanzen verdrängen, auf benachbarte Grundstücke hinüberragen oder schlichtweg zu groß werden. In diesem Artikel erfährst du, wie du Bambus entfernen und solche Probleme beheben kannst.
Bambus entfernen ohne Pestizide
Wenn du Bambus entfernen möchtest, brauchst du nicht viele Hilfsmittel. Du solltest jedoch etwas Zeit, Geduld und teilweise großen Kraftaufwand einplanen.
In Baumärkten findest du zum Entfernen von Bambus auch Wurzel- oder Unkrautentferner. Diese solltest du aber möglichst meiden: Die Mittel enthalten oftmals Glyphosat oder andere Pestizide und Biozide, die der Umwelt und deiner Gesundheit schaden können. Darum solltest du besser auf natürliche Methoden zurückgreifen, um Bambus zu entfernen. So sparst du Geld und schonst umliegende Pflanzen sowie Insekten, die deinen Garten aufsuchen.
So kannst du Bambus entfernen
Wenn du Bambus entfernen willst, benötigst du eine Hecken- oder Astschere, einen scharfen Spaten und eventuell eine Säbelsäge. Du solltest folgendermaßen vorgehen:
- Schneide mit der Hecken- oder Astschere die oberirdischen Triebe ab.
- Lege dann den Wurzelballen frei. Stich dafür rund um den Ballen mit dem Spaten in den Boden und schiebe die Erde zur Seite.
- Die sogenannten Rhizome am und um den Wurzelballen kannst du mit dem Spaten oder der Astschere durchtrennen. Rhizome sind keine Wurzeln, sondern das unterirdische Sprossachsensystem des Bambus. Sie können teilweise sehr dick und stark ausgebildet sein.
- Hole nun den Wurzelballen heraus. Sehr große Ballen kannst du vorher mit einer Säbelsäge durchschneiden und Stück für Stück aus dem Boden bewegen.
- Befördere danach alle übrigen durchtrennten Rhizome sowie Wurzelstücke und andere Pflanzenteile möglichst gründlich aus der Erde.
Bambus baut sich nur sehr langsam ab und ist deshalb für den Kompost nicht gut geeignet. Besser ist es, Bambus nach dem Entfernen im Hausmüll zu entsorgen oder auf dem Wertstoffhof abzugeben. Letzteres gilt vor allem, wenn größere Mengen Bambus anfallen oder das Holz behandelt wurde.
Hartnäckige Bambusarten im Garten
Um Bambus zu entfernen, solltest du dich vorher über die Eigenschaften der Bambusart informieren. Einige Arten lassen sich leichter, andere schwerer entfernen.
Schwer zu entfernen sind:
- Flachrohrbambus
- Breitblattbambus
- Sasa
- Pleiobastus
- Semiarundinaria
Diese Bambussorten bilden große und harte Wurzelballen und entwickeln zudem ein großes Netzwerk aus langen Rhizomen. Die Rhizome wachsen an zufälligen Stellen wieder aus dem Boden heraus und bilden einen neuen Bambusbaum. So können die genannten Bambusarten eine Fläche von bis zu 100 Quadratmetern für sich beanspruchen. Dadurch lässt sich der Bambus nur schwer entfernen.
Wenn du die Ausbreitung verhindern möchtest, pflanze schwer entfernbare Arten besser mit einer sogenannten Rhizom- oder Wurzelsperre ein. Sie kann aus Vlies, Folie oder dickeren Materialien wie Polyethylen bestehen. Denke aber daran, dass die spitzen Rhizomenden dünne und weniger robuste Materialien leicht durchdringen können.
Die Sperre sollte mindestens 70 Zentimeter hoch sein und 65 Zentimeter tief unter der Erde liegen. So grenzt du das Gebiet ein, in dem sich der Bambus verbreiten kann.
Welcher Bambus lässt sich leicht entfernen?
Andere Bambusarten bilden keine Rhizome aus und wachsen demnach weniger in die Breite. Zu diesen sogenannten horstbildenden Bambusarten gehören:
- Schirmbambus
- Bambusa
- Dendrocalamus
- Chusquea
- Borinda
Wenn du diesen Bambus entfernen möchtest, musst du eventuell zwar etwas mehr in die Tiefe graben, kannst du jedoch relativ schnell und unkompliziert alle Pflanzenteile nach oben befördern.
Überarbeitet von Lucas Drebenstedt
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