Bangkirai ist in Europa ein beliebtes Tropenholz. Welche Eigenschaften das Regenwaldholz ausmachen und warum es aus ökologischer Sicht fragwürdig ist, erfährst du in diesem Artikel.
Darum ist Bangkirai so beliebt
Bangkirai, auch Yellow Balau genannt, ist ein Regenwaldholz aus Südostasien. Es wird besonders in Malaysia, Indonesien, Myanmar, Thailand und auf den Philippinen angebaut. Mittlerweile ist es auf der ganzen Welt sowohl im öffentlichen als auch privaten Raum ein beliebter Rohstoff. So kommt es zum Beispiel beim Hafen- und Brückenbau zum Einsatz. Es gilt aber auch als edles Holz im Gartenbereich, vor allem für Terrassen, Gartenmöbel und Zäune.
Bangkirai ist besonders beliebt, da es sehr widerstandsfähig und langlebig ist. So wird es selten von Schädlingen befallen und hält Wasser, Wind und anderen Witterungsverhältnissen lange Zeit stand, ohne visuell Schaden zu nehmen. Die Lebensdauer des Holzes beträgt in etwa 15 bis 25 Jahre.
Zudem gilt das Tropenholz als besonders edel. Bangkirai hat eine gelbliche bis hell- beziehungsweise olivbraune Farbe und soll Gärten ein gewisses „Urlaubs-Flair“ verleihen.
Bangkirai: Das sind die Nachteile
Bei Bangkirai handelt es sich um ein vergleichsweise teures Holz. Besonders wenn du deine ganze Terrasse mit dem Tropenholz auslegst, können dabei hohe Kosten entstehen. Da das Holz sehr fest und hart ist, kannst du es zudem nur schwer bearbeiten und musst dir womöglich Hilfe von einem/einer Expert*in holen. Für einen Farbanstrich ist das Holz generell nicht geeignet.
Bangkirai ist zwar sehr wasser- und wetterbeständig. Ist es jedoch einmal durchnässt, braucht es relativ viel Zeit, um wieder vollständig zu trocknen. Auch die gehypte „Urlaubsfarbe“ von Bangkirai neigt nach einiger Zeit zum Vergrauen.
Tropenhölzer: Die Umwelt-Katastrophe
Für Tropenhölzer wie Bangkirai werden große Regenwald-Flächen gerodet. Dadurch verlieren nicht nur indigene Völker und zahlreiche Tierarten ihre Heimat: Waldrodungen bedrohen den gesamten Planeten, da sie die Klimakrise maßgeblich vorantreiben. So speichern Wälder laut Greenpeace große Mengen an Kohlenstoffdioxid. Werden sie zerstört, gelangt das zuvor gespeicherte CO2 direkt in die Atmosphäre.
Als besonders großes Problem nennt Greenpeace in diesem Zusammenhang illegale Tropenhölzer. Damit sind illegal geschlagene Hölzer gemeint, zum Beispiel aus ausgewiesenen Wald-Schutzgebieten oder von geschützten Baumarten. Die sogenannten Raubhölzer werden auf dem internationalen Markt im großen Stil zu vergleichsweise billigen Preisen verkauft.
Laut der EU-Holzhandelsverordnung EUTR ist der Handel mit illegalen Tropenhölzern seit 2013 verboten. Die Kontrolle sowie eventuelle Sanktionen gestalten sich in der Realität jedoch leider schwierig, sodass Raubhölzer auch immer wieder nach Deutschland gelangen. Dies bedroht auch die deutsche Holzindustrie, die mit den niedrigen Preisen der illegalen Regenwaldhölzer nicht mithalten kann.
Um zertifizierte Hölzer von Raubhölzern abzutrennen und klar zu kennzeichnen, gibt es das FSC-Siegel: Es steht für eine nachhaltige Forstwirtschaft. Umweltorganisationen wie „Rettet den Regenwald e.V.“ halten das Siegel allerdings für wenig aussagekräftig. Sie prangern an, dass Käufer*innen so lediglich Tropenholz mit einem guten Gewissen erstehen können.
Das eigentliche Problem werde jedoch so nicht behoben. So ist die Rodung der letzten Regenwälder in keinem Fall verantwortungsbewusst oder nachhaltig – auch nicht in zertifizierten Gebieten. Der nachhaltigste Weg ist es deshalb, statt auf Tropenhölzer wie Bangkirai auf heimische Holzarten zu setzen. Dazu zählen zum Beispiel Buche, Eiche, Fichte, Douglasie oder Kiefer.
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