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Bargeldlos bezahlen

Bargeldlos bezahlen zum Beispiel mit Kreditkarte
Foto: Pixabay, CCO Public Domain

Bargeldlos bezahlen kannst du in Geschäften nicht nur mit der Kreditkarte oder EC-Karte / Girocard. Wir zeigen dir weitere Möglichkeiten.

Eine „EC-Karte“ (heute eigentlich korrekt: Girocard) zum bargeldlosen Bezahlen gehört schon lange zu jedem Girokonto mit dazu. Daneben gibt es verschiedene Alternativen, um ohne Bargeld den Einkauf zu bezahlen: Mit Kreditkarte bezahlen immer mehr Menschen, dagegen sind die Geldkarte und das Bezahlen per Smartphone noch nicht sehr verbreitet.

Auf Bargeld zu verzichten spart an der Kasse nicht nur Zeit, sondern ist möglicherweise auch gut für die Umwelt: Laut der Europäischen Zentralbank verbrauchte die Herstellung von Banknoten alleine 2003 so viel Energie, wie wenn jeder EU-Bürger 12 Stunden lang eine 60-Watt-Glühbirne brennen lässt (ca. 22,7 Milliarden Kilowattstunden). So viel Strom produziert ein mittelgroßes Atomkraftwerk in zwei Jahren. Dazu kommt die Umweltbelastung durch den Bargeldtransport.

Dem steht natürlich gegenüber, dass für bargeldloses Bezahlen eine technische Infrastruktur existieren muss, vom Bankautomat im 24-Stunden-Betrieb bis hin zu Kartenlesegeräten in Geschäften und Lokalen. Die sind allesamt elektronisch – und daher per se nicht grün.

Viele Kartenlesegeräte laufen zwar nur mit zwei Watt – bei etwa 250.000 Geräten (laut Telecash) dürfte der Stromverbrauch in Deutschland aber bei gut 4,4 Millionen Kilowattstunden im Jahr liegen. Die Kredit- und Girokarten bestehen meist aus Kunststoff (PVC), das umweltschädlich ist. Einige Banken verwenden aber zumindest Bio-Kunststoff. Studien zur Umweltbilanz der Plastikkarten gibt es bislang leider noch nicht.

Bargeldlos bezahlen: „EC-Karte“ ist am beliebtesten

Die Girocard ist das beliebteste bargeldlose Zahlungsmittel in Deutschland, so das Bundesministerium für Verbraucherschutz (pdf). Dabei werden die Beträge direkt von einem Girokonto abgebucht. Umgangssprachlich nennen noch immer viele sie „EC-Karte“. Es gibt sie mit dem Girokonto bei typischen grünen Banken:

Du kannst bei deiner Bank meistens selber auswählen, ob du mit PIN oder mit Unterschrift zahlen möchtest. Das macht große Unterschiede aus:

  • Unterschrift: Mit deiner Unterschrift gestattest du dem Geschäft, den Betrag per Lastschrift vom Konto abzubuchen. Unrechtmäßige Lastschriften kannst du innerhalb weniger Wochen bei deiner Bank widerrufen.
  • PIN: Bestätigst du eine Zahlung mit PIN, legitimierst du die Abbuchung von deinem Konto. Dies hat den Stellenwert einer Überweisung, lässt sich also in der Regel nicht rückgängig machen.

Kleine Summen kontaktlos mit Karte bezahlen

Schritt für Schritt führen einige Banken bereits das kontaktlose Zahlen per Girocard ein. Bei Beträgen unter 20 Euro kann die Karte einfach an den Rand des Kartenterminals gehalten werden und der Betrag wird dann abgebucht – ohne Unterschrift oder PIN.

Kontaktlose Zahlungen mit der Girocard oder Kreditkarte werden über einen integrierten NFC-Chip (Near FeldTechnology) abgewickelt.

  1. Sobald das Kartenlesegerät dich dazu auffordert, eine Karte einzufügen, hältst du die Karte an das Display. Bei manchen Lesegeräten musst du die Karte auch an die linke Seite halten – dort befindet sich dann das Wellen-Symbol für kontaktlose Zahlungen.
  2. Bereits nach einer Sekunde erscheint dann die Bestätigung der Zahlung auf dem Display.
  3. Bei Beträgen über 25 Euro musst du in der Regel deinen PIN eingeben, sonst nicht.

NFC ist besonders bequem, weil es reicht, dass sich die Karte in der Nähe des Kartenlesegerätes befindet. Allerdings ist NFC dadurch auch ein Sicherheitsproblem, denn auch Unbefugte können theoretisch Kleinbeträge abbuchen – bis 25 Euro geht das nämlich ohne PIN oder Unterschrift.

Man sollte hier aber auch hysterisch werden: In der Praxis dürfte das selten der Fall sein und macht auffälliges Equipment nötig. Im Zweifel haftet die Bank, die die Karte ausgegeben hat – kontrollieren muss es aber der Kunde selbst, etwa mit den Kontoauszügen.

Smartphone Nachricht schreiben, bargeldlos bezahlen
Bargeldloses Zahlen ist theoretisch auch mit dem Smartphone möglich. (Foto: Colourbox.de)

Kleine Summen ohne Bargeld bezahlen: die Geldkarte

Ohne PIN-Eingabe und kontaktlos funktioniert auch die Geldkarten-Funktion der Girocard, bei der zunächst Guthaben vom Girokonto auf die Geldkarte geladen werden muss. Kontaktlos kannst du dann kleine Beträge bis 25 Euro bezahlen, wenn noch so viel Guthaben auf der Geldkarte zur Verfügung steht. Allerdings bieten immer weniger Banken noch die Geldkarten-Funktion an, da die meisten Kunden kontaktloses Bezahlen bevorzugen.

Die Geldkarte funktioniert wie eine Prepaid-Karte:

  1. Zuerst musst du einen selbstgewählten Betrag von der Girocard auf die Geldkarte buchen. Das funktioniert an vielen Geldautomaten und im Online-Banking-Konto.
  2. Zahlungen bis 200 Euro werden im Geschäft automatisch mit der Geldkarte beglichen. Dabei musst du weder die PIN eingeben, noch unterschreiben.
  3. Ist das Guthaben aufgebraucht, muss nachgeladen werden.

Eine Geldkarte gibt es auch bei den Ökobanken:

Bargeldlos bezahlen mit der Kreditkarte

Verschiedene Kreditkarten ermöglichen das bargeldlose Bezahlen in Geschäften und im Internet. Im Gegensatz zur Girocard gibt es hier einen Verfügungsrahmen, den Geschäfte reservieren können. Zum Beispiel für die Kaution in einem Hotel oder einer Autovermietung. Das Geld wird nicht abgebucht, steht aber auch nicht zur freien Verfügung. Erst mit dem Check-Out oder der Rückgabe des Mietwagens wird die Reservierung wieder aufgehoben. Bei dieser Art von Kreditkarte handelt es sich um eine Charge-Kreditkarte oder eine Revolving-Kreditkarte.

  • Chargekreditkarte: Ausgaben belasten zunächst nur das Kreditkartenkonto. Einmal im Monat werden die gesammelten Ausgaben über ein verknüpftes Girokonto beglichen.
  • Revolvingkreditkarte: Diese funktioniert ähnlich, wie eine Chargekreditkarte. Jedoch können die Ausgaben auch in Raten beglichen werden. Dafür fallen dann jedoch vergleichsweise hohe Zinsen an, warnen Verbraucherschützer (pdf).

Daneben gibt es noch Debit- sowie Prepaid-Kreditkarten. Bei beiden handelt es sich jedoch nicht um vollwertige Kreditkarten. Denn Debit-Kreditkarten verrechnen alle Ausgaben sofort mit dem Girokonto. Prepaid-Kreditkarten fehlt der Verfügungsrahmen, sodass sie oft von Geschäften abgelehnt werden.

Zahlen per Smartphone: Viele Anbieter sorgen für Verwirrung

Mit einem Bezahlchip in Form eines Aufklebers oder eines implementierten Chips in der SIM-Karte ist das bargeldlose Bezahlen auch mit dem Smartphone in Geschäften möglich. Allerdings gibt es sehr viele Anbieter, die unterschiedliche Ansätze verfolgen:

  • Apps der Geschäfte: Bezahlen per App bieten einige Geschäfte an, die auch eine eigene App herausgebracht haben. Sie scannen in der Regel einen Code vom Smartphone-Display ab, um die Zahlung deinem Konto zuzuordnen. In großem Stil machen das die Payback-Partner – wir raten dir aber aus Datenschutzgründen davon ab.
  • NFC: Mit „Near FeldTechnology“ (NFC) ausgestattete Smartphones können auch über Apple Pay, Samsung Pay oder Google Wallet bezahlen. Diese Funktion lässt sich auch leicht nachrüsten. Bei allen drei Diensten musst du eine Kreditkarte in den Einstellungen des Smartphones hinterlegen. Beim Bezahlen übermittelt das Smartphone dann die Kreditkarten-Informationen an das Kartenterminal.
  • Apps der Banken: Auch einige Banken stellen ihren Kunden Apps zum Bezahlen zur Verfügung. Zum Beispiel die Postbank und die Deutsche Bank. Die Apps sind ebenfalls auf NFC angewiesen und wickeln die Bezahlung ab, sobald du das Smartphone an das Kassenterminal hältst.

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