Wenn du regelmäßig deine Basaltemperatur misst, kannst du natürlich und ohne Hormone verhüten. Wie das geht und worauf du achten musst, zeigen wir dir hier.
Basaltemperatur messen: Was ist die Temperaturmethode?
Mit der Temperaturmethode kannst du entweder natürlich verhüten oder eine Schwangerschaft planen. Sie verrät dir nämlich genau, wann dein Eisprung stattfindet: Vor dem Eisprung ist deine Temperatur tendenziell niedriger und während beziehungsweise um deinen Eisprung herum steigt sie.
Um herauszufinden, an welchen Tagen du fruchtbar bist, musst du die sogenannte Basaltemperatur morgens messen. Laut dem Universitätsklinikum Heidelberg ist eine Messung zu genau derselben Uhrzeit nicht nötig.
Wie du die Temperaturmethode anwendest, kannst du von ausgebildeten Berater:innen lernen oder dir selbst beibringen. Alles, was du benötigst, ist ein Basalthermometer – dieses erhältst du in der Apotheke. Nach circa drei Monaten, also drei Zyklen, solltest du schon zuverlässige Daten bekommen.
So misst du deine Basaltemperatur
Wie bereits erwähnt, musst du täglich morgens deine Basaltemperatur messen. Bestimme sie nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen aus dem Bett mithilfe eines Thermometers. Ein digitales Thermometer mit zwei Stellen hinter dem Komma sollte genügen. Klassischerweise trägst du die Temperaturen in eine Zyklustabelle ein. Inzwischen gibt es aber auch viele Apps und Zykluscomputer, die du verwenden kannst.
So misst du – Schritt für Schritt:
- Miss deine Temperatur gleich nachdem du aufgewacht bist, bevor du aufstehst.
- Führe die Messung im Liegen entweder vaginal oder oral durch.
- Liege dabei ungefähr drei Minuten lang still.
- Lies die Temperatur ab und trage sie in deine Tabelle oder deinen Computer ein.
Wichtig ist:
- Vor einer Messung solltest du noch nicht körperlich aktiv gewesen sein.
- Du solltest mindestens fünf Stunden geschlafen haben.
Tipp: Lege das Thermometer am Besten neben dich auf deinen Nachttisch, sodass es immer griffbereit ist.
Ist die Temperaturmethode sicher?
Laut einer zitierten Studie des Universitätsklinikums Heidelberg ist die Temperaturmethode sicher: Sie testeten die Methode über ein Jahr lang und berichteten, dass nur 0,6 in 100 Frauen ungewollt schwanger wurden. Die Teilnehmerinnen haben während ihrer fruchtbaren Tage entweder auf Geschlechtsverkehr verzichtet oder Kondome verwendet. Aufgrund dieser Zahlen bezeichnen die Forscher:innen die Temperaturmethode als „hochsicher“.
Die Temperaturmethode kommt also ohne Hormone aus. Ein weiterer Vorteil ist, dass du deinen Körper genauer kennenlernst.
Gut kombiniert: Symptothermale Methode
Obwohl Forscher:innen der Universitätsklinik Heidelberg die Basaltemperatur-Methode als sicher bewerten, gibt es auch Nachteile: Denn es braucht ausreichend Zeit und Übung, bis die Methode richtig und sicher angewandt werden kann. Alkohol, Medikamente, Krankheiten und Zeitverschiebungen können den Zyklus zudem beeinflussen. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du zusätzlich deinen Zervixschleim beobachten. Dies nennt sich dann symptothermale Methode.
Einige Tage vor deinem Eisprung fließt eine Art „Schleim“ aus deinem Muttermund. Wenn du dir seine Konsistenz genauer ansiehst, kannst du ebenfalls herausfinden, ob du derzeit fruchtbar bist. Je näher du deinem Eisprung kommst, desto dickflüssiger und klarer wird dein Zervixschleim. Nach dem Eisprung wird er weniger und eher milchig und weiß.
Tipp: Bevor du deine Verhütungsmethode änderst, solltest du dir am besten gynäkologischen Rat einholen oder dich in einer NFP-Beratungsstelle informieren.
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