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Besseres Hundefutter: Bio, vegetarisch, vegan oder selbstgemacht?

Tierfutter: Hundefutter und Katzenfutter bio, vegetarisch oder vegan.
Foto: © dtatiana - Fotolia.com

Wir Menschen sollten nicht nur bei unser Ernährung, sondern auch der unserer Vierbeiner auf möglichst nachhaltige und ressourcenschonende Nahrungsmittel achten. Utopia zeigt, warum Bio-Tiernahrung besser ist und geht der Frage nach, ob Bello sich vegetarisch, vegan oder von Insekten ernähren kann.

Unsere Lebensmittel kaufen wir im Bio-Laden, auf dem Markt oder aus dem Bio-Regal und achten dabei auf regionale Erzeugung und ob die Produkte vegetarisch oder vegan sind. Das Futter für Hund und Katze holt man dagegen meist schnell aus der Tierfutterabteilung im Supermarkt – woher es kommt und was da eigentlich drinsteckt, darüber macht man sich oft zu wenig Gedanken.

Bei Hundenahrung sind wir ­(oft ohne es zu wissen) dazu bereit, Massentierhaltung zu unterstützen. Mittlerweile geht es aber auch anders, das zeigt der Blick ins Regal der großen Tierbedarfsläden: viele Tierfutter-Hersteller produzieren inzwischen zertifiziertes Bio-Futter, es gibt vegetarische und vegane Tierfutterprodukte und seit einiger Zeit auch Hundefutter, das auf Insekten basiert.

Was ist drin in konventionellem Hundefutter?

Für Hundefutter gibt es strenge gesetzliche Bestimmungen, die festlegen, was in Hundefutter drin sein darf – und was nicht. So darf für die Produktion von Tierfutter Fleisch aus der sogenannten „Kategorie 3“ der EU-Verordnung tierischer Nebenprodukte verwertet werden. Sie erlaubt tierische Bestandteile, die theoretisch für den menschlichen Verzehr geeignet wären, aber wenig bis gar nicht nachgefragt werden, beispielsweise Innereien, Pansen, Herzmuskelfleisch, Schweinerüssel, Ohren, Zunge etc..

Gute und schlechte Schlachtabfälle

Auch Abfälle aus der Schlachtung wie Schnäbel, Klauen, Sehnen, Knorpel und Gefieder fallen in diese Kategorie, sie dürfen dem Tierfutter beigemischt werden. Im Prinzip gibt es dagegen nichts einzuwenden, wenn man bedenkt, dass ein Wolf sich bei seinen Beutetieren auch nicht auf das zarte Muskelfleisch beschränkt. Das Problem ist die Menge. Da der Anteil dieser Nebenprodukte nicht ausgewiesen werden muss, sondern lediglich in die Kategorie „tierische Nebenprodukte“ fällt, kann der Verbraucher auch nicht nachvollziehen, wie viel wirklich drin ist und wie viel der Hersteller als Füllmittel verwendet.

Mit Haustierhaltung die Massentierhaltung unterstützen

Zuletzt ist konventionelles (fleischhaltiges) Tierfutter ein Erzeugnis, das in der Regel aus Massenproduktion und Massentierhaltung stammt. Genau wie konventionelle Lebensmittel, die wir Menschen zu uns nehmen, stecken auch in konventionellem Tierfutter chemische Zusätze, Geschmacksverstärker, Stabilisatoren, Farbstoffe oder künstliche Vitamine.

Wo kommt das Fleisch im Hundefutter her?

Was bei der ganzen Diskussion um die Ernährung von Hunden nicht vergessen werden darf: In Hundefutter werden viele sogenannte Schlachtnebenerzeugnisse wie Herz, Niere oder Lunge verwendet, die wir Menschen nicht essen wollen. Was verwendet werden darf und was nicht, ist gesetzlich geregelt: „Danach dürfen für Heimtierfutter nur tierische Nebenprodukte verwendet werden, die auch für den Menschen genusstauglich“, erklärt der Deutsche Tierschutzbund. „Innere Organe wie das Herz, die Leber, die Milz oder die Nieren werden zum großen Teil zu Tierfutter verarbeitet. Die anfallende Menge ist so groß, dass ausreichend Fleisch für die Herstellung von Tiernahrung vorhanden ist und kein Tier nur für die Herstellung von Hundefutter geschlachtet werden muss.“

Hundefutter gibt’s auch Bio-zertifiziert

Hundefutter bio
Bio-Tierfutter ist besser. (Foto: © Pixabay)

Nachhaltiger und gesünder ist es, auf Bio-Hundefutter umzusteigen. Denn auch im Tierfutterbereich gibt es inzwischen zahlreiche Hersteller, die zertifizierte Produkte anbieten und sich auf Bio-Hundefutter spezialisiert haben. Die Bestandteile sind hier zu mindestens 95% aus biologischem Anbau, sowie biologischer Tierhaltung.

Bürokratische Hürden verhindern derzeit noch die Verwendung des grünen EU-Bio-Siegels für Heimtierfutter. Stattdessen darf das sechseckige, deutsche Bio-Siegel abgedruckt werden – die Kriterien sind identisch. Noch besser sind ohnehin die privaten Bio-Siegel der Bioverbände Naturland, Bioland und Biokreis. Ihre Anforderungen sind strenger als die des deutschen Bio-Siegels. Demeter-zertifizierte Produkte erfüllen sogar noch höhere Anforderungen.

Hund Katze: vegetarische oder vegane Ernährung
(Foto: © Unsplash)

Vegane oder vegetarische Ernährung für Hund ?

Hunde sind Allesfresser, genau wie wir. Eine vegetarische Ernährung ist daher theoretisch möglich, sogar eine vegane, wobei erstere wesentlich unproblematischer ist. In beiden Fällen muss aber Kalzium zugefüttert werden, da der Bedarf des Hundes ohne fleischliches Futter nicht gedeckt werden kann. Ellen Kienzle, Fachtierärztin für Tierernährung an der Universität München, empfiehlt, dass eine vegane oder vegetarische Hundeernährung nur unter fachtierärztlicher Aufsicht stattfinden sollte.

Tierfutter einfach selber kochen

Wer Tierfutter selbst kocht, kann am besten nachvollziehen und bestimmen, was darin enthalten ist. Wichtig dabei ist, auf eine ausgewogene Ernährung des Tieres zu achten. Hunde brauchen beispielsweise viel Kalzium, das wird bei selbst Gekochtem leicht vernachlässigt. Es gilt also, sich gut zu informieren, ist man sich unsicher, sollte man einen Tierarzt zu Rat ziehen. 

Was ist eigentlich „Barfen“?

Der Begriff „Barf“ steht für eine „biologisch artgerechte Rohfütterung“. Barfen ist eine Ernährungsmethode für Hunde und Katzen, bei der das Futter selbst zubereitet wird – und zwar roh. Die Mahlzeiten stellt man aus rohem Fleisch von Rind, Huhn, Schaf, Ente, Kaninchen, und anderen Tieren zusammen. Dazu kommen Innereien, Knochen und Knorpel, aber auch Gemüse, Obst, Öle, Nüsse und Kräuter.

Barfen oder Barf ist eine Methode der Hunde- und Katzenfütterung.
Beim Barfen wird das Tierfutter aus rohen Zutaten zusammengestellt. (Foto @ Unsplash)

Hinter dem Barfen steht die Idee einer ursprünglichen Ernährung der Tiere. Empfehlenswert ist auch beim Barfen eine Absprache mit dem Tierarzt bevor man die Ernährung von Hund oder Katze umstellt. Denn auch wer barft, riskiert häufig eine Fehlernährung des Tieres. Weitere Risiken sind Infektionen, die durch Parasiten und andere Krankheitserreger im rohen Fleisch verursacht werden können, außerdem Verstopfung, Darmverschluss und Verletzungen durch die Knochenfütterung. Die korrekte Zusammenstellung der Mahlzeiten und die Verwendung hochwertiger Lebensmittel ist beim Barfen daher wichtig.

Zu bedenken ist auch: Wer unter Barfen vor allem „frisches Rindfleisch“ versteht (was es durchaus gibt), erhöht damit auch die CO2-Emissionen seines Haustiers.

Tierfutter und nachhaltige Verpackung

Problematisch ist auch beim Bio-Tierfutter die Verpackung. Nassfutter ist oft in Alu-Schalen verpackt, die aufwendig und ressourcenintensiv hergestellt werden und biologisch kaum abbaubar sind. Ebenso ein Problem sind Konservendosen, typisch bei Hundefutter. Viele Hersteller verpacken das Tierfutter bereits in Glas, haben allerdings kein Pfandsystem.

Empfehlenswerte Bio-Marken findest du auch in unserer Bestenliste für Bio-Hundefutter:

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