Aus der weißen Rinde der Zuckerbirke wird das ätherische Birkenöl gewonnen. Es wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und wohltuend für Körper und Geist. Hier erfährst du Wissenswertes zur Gewinnung, Wirkung und Anwendung von Birkenöl.
Die Birke ist ein anspruchsloser Baum, den man fast überall auf der Nordhalbkugel findet. Sowohl ihre Rinde als auch ihre Blätter und Knospen sind beliebte Hausmittel bei verschiedensten Beschwerden. Aus der Rinde der Zuckerbirke lässt sich Birkenöl gewinnen.
Das Birkenöl wird unter anderem bei Muskelschmerzen, Atemwegserkrankungen, Rheuma oder Ischias angewandt. Außerdem wirkt es mit seinem lieblichen Duft harmonisierend und stimmungsaufhellend.
Wissenswertes zum Birkenöl
Bei Birkenöl handelt es sich um ein ätherisches Öl. Ätherische Öle sind aus pflanzlichen Bestandteilen gewonnene Stoffe: Je nach Pflanze werden dabei unterschiedliche Teile zu einer Essenz verarbeitet. Bereits seit vielen Jahrhunderten kommen ätherische Öle aufgrund ihrer heilsamen Wirkung in der Naturkunde zum Einsatz.
Sowohl aus der Rinde als auch aus den Knospen der Birke lässt sich Öl gewinnen. So unterschieden sich die verschiedenen Öle:
- Birkenöl entstammt der weißen Rinde der Zuckerbirke. Es handelt sich um ein fast durchsichtiges ätherisches Öl.
- Birkenteeröl wird ebenfalls aus Rinde gewonnen, jedoch aus der von anderen Birkenarten, vorwiegend der Hängebirke. Beim sogenannten Birkenteer handelt es sich um ein dunkles Pech, das bei der Destillation von Birkenrinde entsteht. Es ist streng genommen kein ätherisches Öl.
- Für das ätherische Birkenknospenöl destilliert man mithilfe von Wasserdampf die Essenz aus den jungen Blüten des Baumes.
Übrigens: Auch Birkenblätter sind ein wertvolles Heilmittel. Sie eignen sich nicht zur Gewinnung ätherischer Öle, schmecken aber lecker in gesundheitsfördernden Tees.
Birkenöl in der Herstellung: So wird es gewonnen
Die Herstellung von Birkenöl ist ein komplexer Prozess. Man gewinnt es aus der ätherischen Essenz der Rinde von Zuckerbirke (Betula lenta). Der Prozess der Gewinnung nennt sich Wasserdampfdestillation.
Bei diesem Verfahren wird die Rinde über Wasserdampf erhitzt. Sie gibt dabei ihre Duftmoleküle an den aufsteigenden Wasserdampf ab. Dieser wird anschließend in eine Kühlschlange geleitet, wo er sofort kondensiert. Das Kondensat besteht aus Wasser und Birkenöl. Da Öl eine geringere Dichte hat als Wasser, schwimmt das Birkenöl oben und setzt sich auf der Oberfläche des Kondensats ab. Ein spezielles Ventil ermöglicht es dann, das Wasser abzulassen und das Öl aufzufangen.
Am Ende der Wasserdampfdestillation ist ein nahezu transparentes Öl entstanden.
So wirkt Birkenöl
Birkenöl enthält Betulinol, eine chemische Substanz, die der Birkenrinde ihre weiße Farbe verleiht. Außerdem schützt sie den Baum vor Infektionen und wirkt auch auf menschliche Haut entzündungshemmend.
Neben Betulinol enthält Birkenöl bis zu 99 Prozent natürliches Methylsalicylat. Das Salicylat ist eine Vorstufe von Aspirin und kommt in Schmerzmitteln zum Einsatz. Anders als bei Aspirin kann der Körper die Wirkstoffe des Birkenöls direkt über die Haut aufnehmen. Menschen mit einer Aspirin-Allergie sollten Birkenöl allerdings meiden.
Birkenöl wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend, reinigend, schleimlösend und beruhigend. Außerdem sanfte, balsamische Duft wohltuend für den Geist. Die ätherischen Öle sind harmonisierend und aufmunternd.
Wirkungsbereiche von Birkenöl sind unter anderem:
- Gelenkschmerzen und Muskelbeschwerden
- Hautkrankheiten, Ausschlag, Ekzeme
- Cellulite
- Erkältung mit Schleimbildung
- Rheuma
- Gicht
- Ischias-Beschwerden
Birkenöl anwenden
Birkenöl ist vor allem zur äußeren Anwendung geeignet, da die Haut die Wirkstoffe gut aufnimmt. Doch auch zur inneren Anwendung kannst du Birkenöl nutzen.
Verdünne Birkenöl immer, bevor du es anwendest. In purer Form ist es hochkonzentriert und kann zu Reizungen und Hautirritationen führen. Du kannst das Öl zum Beispiel verdünnen, indem du auf einen Esslöffel Trägeröl ein bis fünf Tropfen Birkenöl gibst. Als Trägeröl eignen sich sanfte Öle wie Aprikosenöl oder Jojobaöl. Massiere das Öl dann sanft in die Haut ein und trage es auf schmerzende Stellen auf.
In diesen Formen findet Birkenöl Anwendung:
- Salben und Cremes
- Balsam
- Bäder
- Kompressen
- Saunaduft und Dampfbad
Birkenöl hat wie die meisten ätherischen Öle keine Nebenwirkungen, abgesehen von einer potenziellen Allergie. Bei Überdosierung kann es zu Magenbeschwerden und Nierenproblemen kommen. Schwangere Frauen sollten Birkenöl nur sehr stark verdünnt anwenden.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Birkensaft: Das Erfrischungsgetränk aus dem Baumstamm
- Birkenholz: Merkmale, Vor- und Nachteile des Nutzholzes
- Rezepte für Tannenwipfel: So kannst du die Heilkraft der Nadeln nutzen
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?