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Boys‘ Day: Warum auch dieser Tag seine Berechtigung hat

Boys' Day
Foto: CC0 / Pixabay / NeiFo

Der Boys' Day soll dazu beitragen, tradierte Rollenbilder bei der Berufswahl zu durchbrechen. Was genau hinter dem Jungen-Zukunfstag steckt und warum er wichtig ist, erfährst du hier.

Was ist der Boys' Day?

Der Boys‘ Day soll Jungen einen Einblick in Berufe gewähren, in denen bislang vorwiegend Frauen arbeiten. Damit will der sogenannte Jungen-Zukunftstag Gender-Stereotypen und traditionellen Rollenverteilungen entgegenwirken. Der Tag findet einmal im Jahr im April statt und wird vom Bundesfamilienministerium gefördert. Dieses Jahr fällt er auf den 28.04.2022.

Vor allem in sozialen, pflegerischen und erzieherischen Berufen sind bislang nur wenige Männer tätig. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung liegt dies vor allem an den tradierten Rollenbildern, mit denen wir seit unserer Kindheit konfrontiert sind. So weist die Gesellschaft Frauen vor allem Pflege, Erziehung und Verschönerung als zentrale Lebensaufgaben zu, während für Männer technische Bereiche als typisch gelten.

Diese Stereotypen machen sich auch in der Zusammensetzung der Berufsgruppen bemerkbar:

  • Im Juni 2020 machten Männer nur 16,3 Prozent aller sozialen, hauswirtschaftlichen, erzieherischen und theologischen Berufe aus. Im Bereich der Körperpflege waren es 20,8 Prozent und in Reinigungsberufen etwa 25 Prozent.
  • Bei Berufen, die mit Bau, Technik, Transport und Mechatronik zu tun haben, machten Männer hingegen einen Anteil von 89 bis 98 Prozent aus.

Boys' Day: Das ist das Ziel

Am Boys' Day bekommen Jungs einen Einblick in Berufe, in denen aktuell eher wenige Männer tätig sind.
Am Boys' Day bekommen Jungs einen Einblick in Berufe, in denen aktuell eher wenige Männer tätig sind.
(Foto: CC0 / Pixabay / markusspiske)

Die Statistik zeigt, dass sowohl Jungs als auch Mädchen aus einem eingeschränkten Berufsspektrum wählen. Um diesen Trend zu durchbrechen gibt es seit 2011 den Boys‘ Day. Neben Einführungen in vorwiegend soziale und pflegerische Berufe können Jungs dabei auch an Angeboten zu Lebensplanung, Männlichkeitsbildern und Sozialkompetenzen teilnehmen.

In allen Berufen, die am Boys‘ Day vorgestellt werden, machen Männer aktuell höchstens einen Anteil von 40 Prozent aus. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Erzieher:innen
  • Fachkräfte für Pflegeassistenz
  • Pädagog:innen
  • Florist:innen
  • Hotelfachkräfte
  • Apotheker:innen
  • Fotograf:innen

Der Jungen-Zukunftstag soll Jungen ermutigen, diese Berufe nicht von vornherein auszuschließen, nur weil sie scheinbar nicht als „männlich genug“ gelten. Der Boys‘ Day findet übrigens auch dieses Jahr statt, allerdings überwiegend digital. Auf der Website bekommst du einen Überblick über die diesjährigen Angebote und kannst dich für Veranstaltungen anmelden. 

Boys' Day – nur für Jungen?

Laut den Veranstalter:innen ist der Boys‘ Day ausschließlich für Jungen gedacht – also für alle Kinder, die sich als Junge empfinden. Für Mädchen findet der Girls‘ Day statt. Hier bekommen Mädchen einen Einblick in überwiegend männlich dominierte Berufe. Für Kinder, die sich weder eindeutig als männlich noch als weiblich identifizieren, kann dieses Konzept problematisch sein. Die Veranstalter:innen bieten jedoch an, dass sie dich in diesem Fall beraten. Die Kontaktdaten findest du auf der Boys‘-Day-Website.

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