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Buch-Tipp: Weltuntergang fällt aus

Weltuntergang fällt aus.
Foto: Utopia(Cornelia Schweickhardt)

Weltuntergang fällt aus: Unter diesem Motto zeigt Klima-Blogger Jan Hegenberg in seinem neuen Buch auf, wie eine Welt ohne fossile Energien zeitnah Realität werden könnte.

Mit vermehrten Hitzesommern und längeren Dürreperioden sind auch in Mitteleuropa die Auswirkungen der Klimakrise bereits heute spürbar. Ein Blick in die Tageszeitungen oder sozialen Netzwerke zeigt, dass das Thema Klimakrise zwar medial Fahrt aufnimmt, doch potentielle Lösungsvorschläge oft außen vor sind. Die Komplexität der Klimakrise erschwert eine Verständigung darauf, welche Maßnahmen für eine lebenswerte Zukunft notwendig und umsetzbar sind.

Dabei gibt es bereits hoffnungsvolle Zukunftsvisionen, die plausibel und realisierbar sind. Solche schildert der Blogger Jan Hegenberg in seinem Buch „Weltuntergang fällt aus“. Der Autor beschreibt auf 273 Seiten, wie es möglich ist, die Energiewende zeitnah zu schaffen und räumt mit gängigen Vorurteilen auf, die in Bezug auf diese bestehen.

Weltuntergang fällt aus: Wissen gepaart mit Witz

Jan Hegenberg schafft mit seinem Buch Zukunftsvisionen für eine Welt ohne fossile Energieträger.
Jan Hegenberg schafft mit seinem Buch Zukunftsvisionen für eine Welt ohne fossile Energieträger.
(Foto: CC0 / Pixabay / Oimheidi)

Jan Hegenberg bringt den Leser:innen das komplexe und zunächst trocken anmutende Thema der Energiewirtschaft auf unterhaltsame Art und Weise näher und vermag es gleichzeitig, das große Zukunftspotential dahinter zu verdeutlichen. 

Dafür erfindet Jan Hegenberg unter anderem eine eigene Stromeinheit: „Picard“. Dadurch gelingt es ihm, auch so unvorstellbar große Summen wie 3.400.000.000.000.000 Wattstunden (entspricht dem deutschen Energieverbrauch pro Jahr) greifbar zu machen (in seiner Rechnung sind das 15 Mega-Picard). Zur weiteren Veranschaulichung macht er von Graphiken Gebrauch.

Hegenberg vermittelt sein Wissen anschaulich und locker, dennoch sachlich, sodass Leser:innen zu jeder Zeit nachvollziehen können, woher eine Zahl stammt und wie sich die Rechnungen zusammensetzen. So bleiben auch solche Leser:innen bei der Stange, die sich bisher nicht mit Energiewirtschaft beschäftigt haben. 

Die Wende kommt, die Frage ist nur wann

Die Geschwindigkeit, mit der die Energiewende vonstattengeht, wird öfter bemängelt.
Die Geschwindigkeit, mit der die Energiewende vonstattengeht, wird öfter bemängelt.
(Foto: CC0 / Pixabay / Bru-nO)

Im ersten Halbjahr von 2022 lag der Anteil an erneuerbaren Energien am deutschen Strommix bei 48,5 Prozent, was einem Plus von knapp fünf Prozent im Vergleich zum gesamten Jahr 2021 entspricht. Der Rest des deutschen Strommixes stammt aus Stein- und Braunkohle, Erdgas und Kernkraft. 

In seinem Buch erkennt Jan Hegenberg zwar an, dass die Energiewende vorwärts geht, jedoch viel zu langsam. Seine Argumentation für eine schnellere Energiewende hat dabei nicht nur die Klimakrise als Grundlage, sondern auch das Problem wirtschaftlicher Abhängigkeiten. Hegenberg betrachtet den Krieg gegen die Ukraine ebenfalls unter dem Gesichtspunkt der Energiewirtschaft. Wären die erneuerbaren Energien stärker ausgebaut, wäre Deutschland schon jetzt unabhängig von russischem Gas und könnte seinen Strom umweltfreundlich produzieren. 

Die Zukunftsvisionen, die Jan Hegenberg in seinem Buch entwirft, machen Hoffnung auf eine realisierbare, schnelle Energiewende, deren technische Voraussetzungen dem Autor zufolge bereits da sind. Es ginge jetzt „nur noch“ darum, diese Lösungen auch tatsächlich umzusetzen. 

Ein Thema, das im Buch weniger Fokus findet, ist der Lobbyismus, welcher ebenfalls vor der Energiewirtschaft nicht Halt macht. Jedoch spielt die sozio-politische Dimension bei der Energiewende eine entscheidende Rolle, denn wenn es keine politischen Entscheidungen in diese Richtung gibt, bleibt aus der Zukunftsvision tatsächlich nur das: eine Vision.

Weltuntergang fällt aus: Fazit

Je schneller die Energiewende fortschreitet, desto weniger fossile Energieträger werden zur Stromerzeugung benötigt.
Je schneller die Energiewende fortschreitet, desto weniger fossile Energieträger werden zur Stromerzeugung benötigt.
(Foto: CC0 / Pixabay / PIRO4D)

„Weltuntergang fällt aus“ gibt spannende Einblicke in Themen der Energiewirtschaft und gleichzeitig Hoffnung, dass die Energiewende doch noch in naher Zukunft realisiert werden kann. Im Gegensatz zu vielen Büchern und Artikeln zur Klimakrise beschreibt das Buch nicht ausschließlich das Problem oder die Ursache, sondern stellt bereits vorhandene Lösungsansätze vor, die nun „nur noch“ umgesetzt werden müssen. 

Die Eckdaten:

  • Titel: Weltuntergang fällt aus
  • Autor: Jan Hegenberg
  • Seiten: 273
  • ISBN: 978-3-8312-0604-9
  • Preis: 22,00 €
  • Kaufen: Im lokalen Buchhandel, auf Buch7** oder bei Amazon**

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