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„Sollen doch erstmal die Chinesen …“? 4 Argumente gegen die Klima-Ausrede

Klima-Ausreden entkräften
Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Rodolpho Zanardo

Da bringt jemand ein Argument gegen Klimaschutz – man möchte widersprechen, aber weiß nicht wie. Wir liefern passende Gegenargumente für eine häufige Klimaschutz-Ausrede.

„Sollen doch erstmal die Chinesen was tun“: Diese Aussage zum Klimaschutz hast du bestimmt schon einmal gehört – oder vielleicht auch selbst geäußert. Sie wird gern genutzt, um von der Verantwortung Deutschlands oder des Individuums abzulenken. Wir liefern vier Gegenargumente.

Zudem findest du im folgenden Video Infos und Beispiele, mit welchen Argumenten Menschen versuchen, die Klimaschutz-Debatte auszubremsen. Dies zu verstehen, kann dir im Gespräch mit Klimaschutz-Gegner:innen helfen.

Gegenargument Nr. 1

China ist derzeit zwar das Land mit den höchsten CO2-Emissionen, allerdings importieren wir von dort unzählige Güter. Chinesische Billigshops wie Temu und Shein sind in Deutschland und anderen Ländern sehr beliebt. Und auch viele Produkte europäischer Firmen sind „made in China“.

Solange wir immer neue Produkte zu Billigpreisen kaufen, geht die Umweltverschmutzung in China auch auf unsere Kappe. In einer globalisierten Welt ist es absurd, immer nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn wir für die Zustände dort mitverantwortlich sind. Abgesehen davon rangiert Deutschland gar nicht so weit hinter China auf Platz 8 der Länder mit den höchsten CO2-Emissionen.

Es steht außer Frage, dass die Produktion in China nachhaltiger werden muss. Dazu können wir jedoch durch einen nachhaltigeren Konsum beitragen.

Gegenargument Nr. 2

Betrachtet man den CO2-Ausstoß pro Kopf, liegen China und Deutschland etwa gleichauf. Mit 8,85 Tonnen bzw. 8,16 Tonnen CO2 pro Kopf lagen sowohl China als auch Deutschland im Jahr 2022 weit über dem globalen Durchschnitt von 4,84 Tonnen. Was man auch hier nicht vergessen darf: Viele der Emissionen, die in China entstehen, entstehen nicht für die Menschen dort, sondern, um unsere Konsumbedürfnisse zu befriedigen. Der tatsächliche CO2-Fußabdruck von Chines:innen, vor allem aus ärmeren Regionen, kann deutlich unter unserem liegen.

Natürlich sind auch Deutsche als Individuen nicht für sämtliche Emissionen der Bundesrepublik verantwortlich. Tendenziell verantworten reichere Menschen jedoch einen höheren CO2-Ausstoß als ärmere – und im globalen Vergleich sind Deutsche reich. Wir müssen also nachhaltiger konsumieren, denn unsere Nachfrage beeinflusst das Angebot.

Deutschlands Overshoot Day zeigt eindrücklich, dass wir ganze drei Erden bräuchten, wenn die ganze Welt so leben würden wie Menschen hierzulande.

Gegenargument Nr. 3

Wir genießen in Deutschland einen hohen Lebensstandard. Es ist verständlich, dass man diesen wahren möchte, aber anmaßend, wenn man gleichzeitig von anderen verlangt, sich mit weniger zufriedenzugeben.

Andere Menschen tragen die sozialen und ökologischen Kosten für unseren Lebensstil. Wenn wir also mal eben mit dem Auto um die Ecke fahren, um Zigaretten zu holen, zweimal im Jahr in den Urlaub fliegen, jeden Tag Fleisch essen und immer die angesagteste Kleidung kaufen, mag das vielleicht unmittelbar angenehm für uns sein. Den Menschen, in den am stärksten vom Klimawandel gezeichneten Regionen fügen wir damit aber langfristig Leid zu.

Außerdem sollten wir auf die positiven Folgen blicken, die Klimaschutz auch für uns bringt. Die Folgen der Klimakrise sind zunehmend auch in Deutschland spürbar – wir sollten also auch im eigenen Interesse handeln. Wenn wir erneuerbare Energien und den ÖPNV ausbauen, wenn Städte Radfahrenden mehr Sicherheit bieten und die Luft weniger verschmutzt ist, ist das ein Gewinn für die Menschen hierzulande.

Gegenargument Nr. 4

Wir haben keine Zeit mehr, um darüber zu diskutieren, wer zuerst etwas tun sollte, denn wir haben es viel zu lange versäumt, ausreichende Maßnahmen gegen die globale Erwärmung zu ergreifen.

Wir sollten alle etwas tun und zwar am besten vorgestern!

Du willst die Argumente an jemanden schicken, den du kennst oder sie in den sozialen Medien teilen? Du findest sie – in einer etwas älteren und kürzeren Version – auch in diesem Instagram-Post:

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