Corona-Schnelltests sind nach wie vor eine praktische und beliebte Variante, um sich Zuhause auf das Virus zu testen. Doch wie verlässlich sind die Testergebnisse mittlerweile?
Bei typischen Erkältungssymptomen greifen viele Menschen zu Corona-Schnelltests, um eine Infektion mit dem Virus auszuschließen. Schließlich ist der Test einfach und bequem Zuhause durchführbar. Nach nur 15 Minuten liegt dir das Ergebnis vor. Ist es negativ, kannst du aufatmen. Oder?
Wie schon zu Beginn der Pandemie bieten Schnelltests zunächst einmal keine hundertprozentige Treffsicherheit. Falsch positive und falsch negative Ergebnisse sind deshalb laut Angaben des RKI möglich. Auch eine mittlerweile gestiegene Immunität in der Bevölkerung und die Charakteristika der Omikron-Varianten beeinträchtigen die Aussagekraft der Schnelltests. Sie bleiben jedoch nach wie vor ein wichtiges und leicht zugängliches Hilfsmittel.
Corona-Tests: Wie reagieren sie auf Omikron?
Das Paul-Ehrlich-Institut berichtet zunächst, dass Corona-Schnelltests auch bei der Omikron-Variante funktionieren. Der Oberarzt und Mikrobiologe Marc Lütgehetmann sagt gegenüber dem NDR, dass sie bei Omikron sogar besser anschlagen als beispielsweise bei der Alpha- oder Delta-Variante.
Mittlerweile sind jedoch viele Menschen geimpft und/oder waren bereits mindestens einmal mit Corona infiziert. Das führt dazu, dass das Immunsystem das Virus bereits „kennt“. Der Körper reagiert deshalb laut Angaben des NDR schneller auf das Virus und die typischen Symptome treten deutlich früher auf. Wir können also bereits Schnupfen, Halsschmerzen oder Fieber haben, während im Körper eigentlich noch eine geringe Viruslast herrscht. Wenn wir uns dann testen, fällt der Schnelltest eventuell noch negativ aus. Das könnte aber einfach daran liegen, dass die Viruslast für den Test noch nicht hoch genug ist.
Zudem vermehrt sich das Virus bei der Omikron-Variante anfangs verstärkt im Rachenraum, so die Infektiologin Claudia Denkinger gegenüber dem NDR. Dies erklärt, warum Rachenabstriche teilweise früher anschlagen als ein Nasenabstrich.
Laut Lütgehetmann reagieren Antikörper zudem verstärkt auf das Virusprotein Nukleokapsid, wenn der Körper eine Corona-Infektion bereits mindestens einmal durchlebt hat. Die Antikörper fangen das Protein dann schneller ein. Schnelltests nutzen jedoch unter anderem dieses N-Protein, um eine Infektion zu erkennen. Gerade zu Beginn einer Covid-Infektion könnte das fehlende Protein ebenso vermehrt zu falsch negativen Ergebnissen führen.
Es ist deshalb immer ratsam, den Test am nächsten Tag beziehungsweise einige Tage in Folge zu wiederholen.
Corona-Schnelltests: So wendest du sie sicher an
Stellst du Erkältungssymptome fest, macht es nach wie vor Sinn, dich mittels eines Schnelltests auf Corona zu testen. Ist das Ergebnis negativ, bedeutet dies jedoch nicht zwingend, dass du auch wirklich kein Corona hast.
Damit das Ergebnis eines Schnelltests so aussagekräftig wie möglich wird, solltest du bei der Durchführung laut ÖkoTest folgende Punkte beachten:
- Lies dir vorher noch einmal genau die Anleitung auf der Packungsbeilage durch.
- Putze dir gründliche die Nase, damit sich das Sekret aus dem hinteren Teil der Nase nach vorne bewegt.
- Führe das Stäbchen nacheinander etwa zwei bis drei Zentimeter in beide Nasenlöcher ein und drehe es dabei mindestens fünfmal hin und her.
- Lasse das Wattestäbchen anschließend lang genug in der mitgelieferten Flüssigkeit. Richte dich dabei nach den Angaben auf der Packungsbeilage.
- Träufle die Lösung auf die Testkassette. Wieviele Tropfen nötig sind, steht ebenfalls auf der Packungsbeilage.
- Lies das Testergebnis nach 15 bis 20 Minuten ab. Auch hier solltest du die Angaben des jeweiligen Tests beachten.
- Bereits wenn nur ein sehr dünner und schwacher Strich beim T erscheint, solltest du von einer Infektion ausgehen und dich entsprechend verhalten. Mehr dazu erfährst du hier: Vorbereitung hilft: Was tun, wenn der Corona-Test positiv ist?
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