Dachpappe entsorgen musst du, wenn du ein Dach renovierst. Da das alte Material Schadstoffe enthalten kann, ist es wichtig, beim Entsorgen umweltgerecht vorzugehen. Was du dabei beachten solltest, erfährst du hier.
Dachpappe ist ein Material, mit dem sich Hausdächer abdichten lassen. Hütten oder Gartenhäuschen sind oft sogar nur mit Dachpappe gedeckt.
Ältere Dachpappen enthalten Teeröl und Papier oder Textilstoffe. Teer basiert oft auf Steinkohle. Insbesondere teerhaltige Dachpappen haben deshalb einen hohen PAK-Gehalt – PAK steht abgekürzt für Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe. Diese schwer abbaubaren Stoffe können laut UBA unter anderem das Erbgut verändern und Haut- sowie Lungenkrebs fördern. Zudem setzen sie sich in der Umwelt ab, wenn du Dachpappe nicht fachgerecht entsorgst.
Neuere Dachpappen bestehen dagegen meist aus Textilstoffen, Kunststoffen und Bitumen, einem auf Erdöl basierenden Stoff. Bitumenhaltige Dachpappen können Asbest enthalten, ein Material, das im Bau mittlerweile verboten ist: Eingeatmet können Asbestfasern Asbestose, eine Lungenkrankheit, sowie Tumore auslösen. Tipps für den Umgang mit Asbest im oder am Haus findest du in unserem Ratgeber Asbest erkennen: So identifizierst du den gefährlichen Stoff im Haus.
Dachpappe entsorgen: Was muss ich beachten?
Manchmal führt kein Weg daran vorbei, alte Dachpappe zu entsorgen – zum Beispiel, weil sie undicht geworden ist. Da insbesondere in alten Dachpappen gesundheitsschädliche Stoffe enthalten sein können, schütze dich, wenn du die Dachpappe zum Entsorgen vom Dach entfernst:
- Wenn du nicht ausschließen kannst, dass die Dachpappe Asbest enthält, ist ein professioneller Abholdienst wahrscheinlich die sicherste Wahl.
- Solltest du dennoch die Dachpappe selbst entsorgen wollen, achte darauf, dass deine Haut gut bedeckt ist. Vermeide direkte Berührungen mit dem Material, indem du Handschuhe trägst.
- Im Gesichtsbereich kannst du dich mit Mundschutz und Schutzbrille davor schützen, schädliche Fasern oder Staub einzuatmen.
Wo entsorge ich Dachpappe?
Damit die problematischen Stoffe aus der Dachpappe dich und die Umwelt nicht schädigen und die Entsorgung reibungslos abläuft, beachte folgende Punkte:
- Dachpappe entsorgen kannst du zum Beispiel auf dem lokalen Wertstoffhof. Informiere dich vorab auf der Website der Annahmestelle über Vorschriften, Öffnungszeiten und anfallende Gebühren oder rufe dort an.
- Alternativ kannst du die Dachpappe auch entsorgen, indem du einen Container bestellst und sie abholen lässt. Das empfiehlt sich besonders bei großen, schweren und unhandlichen Dachpappen.
- Das Unternehmen Tarpaper Recycling nimmt Bitumen-haltige Dachpappen an und recycelt das Material.
- Wichtig: Laut Abfallratgeber Bayern darfst du Dachpappe beim Entsorgen nicht mit sonstigem Bauschutt vermischen – so ist es im Kreislaufwirtschaftsgesetz geregelt.
Auf Asbestbelastung testen
Wenn du unsicher bist, ob sich – auch nach der Entsorgung der alten Dachpappe – noch Asbest in der Raumluft abgesetzt hast, kannst du einen Asbest-Test durchführen. Dazu entnimmst du, je nach Test, eine Probe deines Hausstaubs oder anderer Materialien und schickst sie an ein Labor. Der Service wird u.a. von der Firma Ivario ab ca. 50 Euro angeboten.
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