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Dark Mode am Smartphone & PC: Ist das sinnvoll?

dark mode
Foto: CC0 / unsplash / stenslens

Der sogenannte Dark Mode wird immer beliebter – ob am Smartphone oder am PC. Doch was ist dieser dunkle Modus eigentlich, welche Vor- und Nachteile hat er und ist er besser für die Augen? Wir erklären alles, was du wissen musst.

Während die meisten Geräte und Anwendungen standardmäßig in hellem Design daherkommen, gibt es inzwischen bei allen Betriebssystemen auch den “Dark Mode”: Wenn du ihn einstellst, sind die Hauptfarben dunkel und der Text in der Regel weiß oder grau. In diesem Artikel schauen wir uns den Dark Mode genauer an und erklären dir, aus welchen Gründen er sich lohnen kann – und was dagegen spricht.

Allgemein: Der Dark Mode am Smartphone und PC

Der Dark Mode an Computer und Smartphone ist ein beliebtes Feature.
Der Dark Mode an Computer und Smartphone ist ein beliebtes Feature.
(Foto: CC0 / unsplash / walling)

Der “Dark Mode” ist ein Software-Feature auf modernen IT-Geräten wie Smartphones, Tablets und Computern, das die Benutzeroberfläche in dunklen Farben darstellt. Teilweise wird diese Einstellung auch als “Black Mode” (schwarzer Modus) oder “Night Mode” (Nachtmodus) bezeichnet.

Früher auf den allerersten Rechnern war diese Darstellungsart der Standard, doch während der letzten zwei Jahrzehnte hatte sich der “Light Mode” oder das helle Design etabliert: dunkle Schrift auf hellem Hintergrund. Seit einigen Jahren haben App-Entwickler begonnen, auch dunkle sogenannte Themes für ihre Interfaces anzubieten. Schon vor einiger Zeit sind die großen Software-Hersteller auf diesen Zug gesprungen, sodass alle größeren Betriebssysteme wie iOS, Android oder Microsoft Windows auch die Dark-Mode-Option integriert haben.

Der Dark Mode soll unter anderem Akku sparen, die Augen schonen und visuell ansprechender sein. Was an diesen Vorteilen wirklich dran ist und ob es auch Nachteile gibt, haben wir uns genau angeschaut.

Dark Mode: Wie viel Energie spart das dunkle Design?

Der Dark Mode am Smartphone kann Akku sparen.
Der Dark Mode am Smartphone kann Akku sparen.
(Foto: CC0 / unsplash / vmxhu)

Dass der Dark Mode den Smartphone– und Laptop-Akku schont und somit längere Laufzeiten bieten kann, ist aus ökologischer Sicht sinnvoll – und natürlich ein Vorteil für Nutzer:innen. 

Technischer Hintergrund:

  • Moderne Geräte haben in der Regel ein sogenanntes OLED-Display (“Organic Light-Emitting Diode”).
  • Anders als LCD-Bildschirme haben OLED-Displays kein Hintergrundlicht, das den Bildschirm von hinten anstrahlt.
  • Deshalb verbrauchen dunkle Pixel auf OLED-Displays weniger Akku als helle Pixel.
  • Ältere Geräte (bis 2017) haben hingegen oft noch LCD-Displays verbaut. Hier gibt es in Hinblick auf den Energieverbrauch keinen Unterschied zwischen Light Mode und Dark Mode: Der Bildschirm braucht in etwa gleich viel Strom, egal welche Farben dargestellt werden.

Eine Studie der Purdue University hat das Energiespar-Potential des Dark Mode genau untersucht und kommt zu folgenden Ergebnissen:

  • Die Bildschirmhelligkeit beeinflusst stark, wie viel Strom der Dark Mode im Vergleich zum Light Mode spart.
  • Bei voller Bildschirmhelligkeit (100 Prozent) spart der Dark Mode im Durchschnitt 39 bis 47 Prozent Akku – ein enormer Unterschied.
  • Viele User:innen nutzen hingegen meist Bildschirmhelligkeiten um 30 bis 50 Prozent. Bei diesen Settings spart der Dark Mode im Vergleich zum Light Mode lediglich drei bis neun Prozent Akku.

Wie gesund ist der Dark Mode?

In einer hellen Umgebung ist der helle Modus schonender für die Augen als der Dark Mode.
In einer hellen Umgebung ist der helle Modus schonender für die Augen als der Dark Mode.
(Foto: CC0 / unsplash / crew)

Der Dark Mode bietet potenzielle gesundheitliche Vorteile:

  • In lichtarmer Umgebung kann das dunkle Design die Augen weniger belasten.
  • Bei aktiviertem Dark Mode gibt das Display weniger blaues Licht ab. Blaues Licht kann potenziell schädlich für die Netzhaut sein und dämpft zudem die Melatonin-Ausschüttung. Das führt im schlimmsten Fall zu Einschlafproblemen. Hier kann der Dark Mode etwas Abhilfe schaffen. Weitere Infos zu blauem Licht und seinen Schäden findest du in unserem Artikel zum Thema.
  • Der Dark Mode soll laut Forbes für einige Menschen mit hoher Lichtempfindlichkeit oder Sehschwächen hilfreich sein.

Übrigens: Trockene Augen bekommen wir nach unserer Bildschirmzeit eher, weil wir beim Blick auf den Bildschirm tendenziell weniger blinzeln. Das Problem kann aber durch blaues Licht verstärkt werden.

Auf der anderen Seite hat der Nachtmodus auch potenzielle gesundheitliche Nachteile, wie Forbes zusammenfasst:

  • Vor allem in heller Umgebung kann helle Schrift auf dunklem Hintergrund anstrengender für die Augen sein, sodass diese schneller ermüden.
  • Besonders herausfordernd kann es sein, lange Texte im Dark Mode zu lesen.

Forscher:innen sind sich deshalb über die gesundheitlichen Vor- und Nachteile des dunklen Bildschirm-Designs nicht einig:

  • So hat eine Studie von 2019 den Einfluss von Dark Mode und Light Mode bei der Nutzung von Artifical-Reality-Brillen verglichen. Das Ergebnis: Das Dark-Mode-Design beeinflusst die Sehschärfe und Nutzbarkeit positiv und schont die Augen.
  • Die Forscherin Cosima Piepenbrock kam 2013 noch zu einem anderen Ergebnis: Laut ihrer Studie konnten die Proband:innen Texte im Light Mode besser und genauer lesen.

Eine Review aus dem Jahr 2024 kommt zum Schluss, dass die bisherigen Erkenntnisse zum Dark Mode teilweise widersprüchlich sind. Zusammenfassend ließe sich jedoch sagen: 

  • Die Nutzungsabsicht und die Aufgabenleistung werden durch den Dark Mode beeinflusst, wobei der Kontext (zum Beispiel Umgebungslicht oder Bildschirmtyp) eine Rolle spielt.
  • Es gibt sowohl positive (wie bessere Konzentration und weniger Fehler bei Aufgaben) als auch negative Auswirkungen (wie kognitive Belastung oder körperliches Unbehagen) der Dark-Mode-Nutzung.

Dark Mode aktivieren

Den systemweiten Dark Mode kannst du auf deinem Gerät so aktivieren:

  • iOS 18: Einstellungen > “Anzeige & Helligkeit” > Erscheinungsbild “Dunkel”
  • Android 13: Einstellungen > “Bildschirm” > “Dunkel” / “Dunkles Design”
  • Windows 11: Einstellungen > “Personalisierung” > “Farben” > “Dunkel” als Modus auswählen

Durch diese Einstellung werden die Systemoberfläche und einige Apps im dunklen Design dargestellt. Bei vielen Apps musst du jedoch den Dark Mode unter den App-Einstellungen individuell aktivieren. Manche Apps bieten auch keinen Dark Mode.

Übrigens: Um auch auf dem Homescreen oder Desktop den Dark Mode in vollem Umfang zu nutzen, solltest du ein dunkles Wallpaper als Bildschirmhintergrund wählen.

Fazit Dark Mode: Gut für Batterie und Augen?

Der Dark Mode auf Smartphone und PC kann sich vor allem in Hinsicht auf Akkuverbrauch und Gesundheit lohnen:

  • Akku schonen: Der Dark Mode schont erwiesenermaßen den Akku – und somit auch die Umwelt. Das ist jedoch nur bei modernen Geräten ab 2017 mit OLED-Display der Fall und hängt zudem maßgeblich von der Bildschirmhelligkeit ab.
  • Gesundheit schonen: Aus gesundheitlicher Sicht ist der Dark Mode in dunkler Umgebung empfehlenswert, da er die Augen schonen kann. Außerdem ist es auch für die Menschen um dich herum angenehmer, wenn du im Dunkeln kein helles, weißes Display aufleuchten lässt (zum Beispiel nachts oder im Kino). Weitere Forschungen stehen aus. Am besten probierst du für dich aus, was deine Augen mehr anstrengt.

Darüber hinaus ist es letztlich auch Geschmackssache, welches Design dir besser gefällt. Und keine Sorge: Ein dunkles Smartphone-Design führt nicht zu einem dunklen Charakter. Laut einer Studie besteht hier kein Zusammenhang. 

Weiterlesen auf Utopia.de:

Überarbeitet von Denise Schmucker

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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