Wenn du schon einmal eine Lampe installiert hast, sind dir bestimmt die verschiedenen Farben der Stromkabel aufgefallen. Was die einzelnen Farben zu bedeuten haben, erfährst du in diesem Artikel.
Warum haben Stromkabel verschieden Farben?
Wenn du es genau betrachtest, kannst du sehen, dass ein Stromkabel aus einzelnen voneinander isolierten Adern besteht. Diese Adern haben verschiedene Farben, welche dir entgegenkommen, wenn du ein neues Elektrogerät anschließen möchtest.
Damit du von der Farbe der jeweiligen Ader auf ihre Funktion schließen kannst, sind diese europaweit einheitlich geregelt. Es gibt diese drei verschiedenen Funktionen:
- Außenleiter/Phase (L) – Farbe des Stromkabels: braun, schwarz, grau – versorgt das Gerät mit elektrischer Energie – Hier solltest du vorsichtig sein, da Spannungen von bis zu 230 V vorkommen können.
- Neutralleiter (N) – Farbe des Stromkabels: blau – führt den Strom vom Gerät zurück zur Stromquelle, sodass ein geschlossener Stromkreis entsteht
- Erdung/Nullleiter/Schutzleiter (PE) – Farbe des Stromkabels: grün-gelb – führt keinen elektrischen Strom, sondern leitet den Stromfluss bei einer Überspannung in die Erde
Sonderfall Altbau: hier begegnen dir folgende Farben der Stromkabel
Wenn du in einem Altbau schon einmal selbst neue Lampen angebracht hast, sind dir bei deinen Stromkabeln vielleicht andere Farben begegnet. Das kann vorkommen, da die oben genannten Farben erst seit 1965 verbindlich festgelegt sind.
Oft gibt es nur einen schwarzen und/oder braunen, sowie einen grauen Leiter. Bei noch älteren Gebäuden kann es wieder anders sein. Bist du dir unsicher, welche Farbe des Stromkabels welche Funktion erfüllt, solltest du lieber eine Fachperson zu Hilfe holen. Ein dreigliedriges Stromkabel könnte auch folgende Farben besitzen:
- Rot: Schutzleiter, Erdung
- Grau: Neutralleiter, Nullleiter
- Blau: Außenleiter, Phase
Diese 5 Sicherheitsregeln solltest du beachten:
Bist du dir sicher, welche Stromkabel du vor dir hast und was die Farben bedeuten? Möchtest du kleinere Elektroinstallationen selbst durchführen, solltest du folgende Schritte beachten:
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Freischalten
- Trenne das spannungsführende Bauteil vom Stromkreis, indem du den FI-Schutzschalter umlegst oder die Schmelzsicherung herausdrehst.
- Achtung: es ist nicht ausreichend, wenn du den Lichtschalter herausdrehst.
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Warnung anbringen
- Bringe einen Warnhinweis am Sicherungskasten an, damit ihn keiner einschaltet, während gearbeitet wird.
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Spannungsfreiheit feststellen
- Überprüfe mit einem zweipoligen Spannungsprüfer, ob alle Adern des Stromkabels spannungsfrei sind.
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Erden und kurzschließen
- Falls doch jemand den Strom wieder einschaltet, solltest du stromführende Phasen vorher erden. Du solltest also dafür sorgen, dass der Strom über ein zusätzliches Bauteil in die Erde geleitet wird.
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Abdecken und Abschranken
- Stehen benachbarte elektrische Bauteile weiterhin unter Strom, solltest du sie isolieren. Das kannst du mit Isoliermatten durchführen.
Warum du als fachfremde Person keine eigenständigen Elektroinstallationen durchführen solltest:
§13 der Niederspannungsanschlussverordnung besagt, dass Arbeiten an elektrischen Anlagen nur durch eine:n Netzbetreiber:in oder ein eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden dürfen.
Kommt es im Rahmen einer eigenständigen Elektroinstallation zu einem Schaden, trägst du selbst die Verantwortung und musst die Haftung übernehmen. Oftmals verweigert die private Haftpflichtversicherung die Leistungspflicht, wenn die Elektroinstallation von Laien ausgeführt wurde. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, rufst du lieber eine Fachperson, die dir deine neue Lampe oder ein anderes Elektrogerät anbringt.
Übrigens: Während sich viele Hobby-Heimwerker:innen an das Anbringen von Lampen herantrauen, solltest du dir für den Anschluss deines Herdes wirklich professionelle Unterstützung suchen. Hier liegt eine viel größere Spannung an, die noch gefährlicher ist als die Spannung an einer Lampe.
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