Bessere Drucker – Emissionsarm und sparsam Von Laura Farag Kategorien: Wissen & Technik Stand: 28. September 2021, 07:00 Uhr Foto: CC0 Public Domain / Pixabay – andreas160578 Ein Drucker, der gut und gleichzeitig nachhaltig ist, muss laut dem „Blauen Engel“ insbesondere die Innenraum-Belastung gering halten. Die besten Geräte sind sparsam im Stromverbrauch, emissionsarm, geräuscharm und langlebig. Hier erfährst du, welche Drucker sich am besten für den Privatgebrauch oder das Home Office eignen und dabei die Umwelt am wenigsten belasten. Welches Druckermodell eignet sich für wen? Bei der Auswahl eines neuen Druckers geht es zunächst um die Frage: Was will ich damit machen? Wer zu Hause gelegentlich Arbeitsblätter für die Kinder oder PDFs ausdrucken möchte, ist laut der Stiftung Warentest am besten mit einem schwarz/weiß Laserdrucker bedient. Für Farb- und Fotodruck ist die Tintenstrahl-Technik die beste Wahl und wer im Home Office auch Faxen, Scannen und Kopieren muss, benötigt ein Multifunktions-Gerät. Nachhaltigere Drucker mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel“ Es gibt sowohl nachhaltigere Tintenstrahldrucker als auch Laserdrucker und Multifunktions-Geräte, welche das Umweltsiegel „Blauer Engel“ tragen. Beim Material müssen die Kunststoffteile „schadstoffarm“ sein und eine „recyclinggerechte Konstruktion“ erfüllen. Das heißt, schon beim Design wird auf eine möglichst lange Nutzungsdauer geachtet. Hierfür müssen die Geräte zerlegbar und reparierbar sein. Die einzelnen Werkstoffe sind zudem eindeutig gekennzeichnet und können so später leichter recycelt werden. Sind emissionsarme Laserdrucker unnötig? Laserdrucker setzen in geringen Mengen Emissionen wie verschiedene flüchtige Verbindungen und Feinstaub frei. Um mit dem Siegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet zu werden, müssen Laserdrucker (und Multifunktions-Geräte mit Laserdruck) strenge Kriterien für eine geringe Partikelemission erfüllen (DE-ZU 205). Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit (BMU) sind Emissionen aus Laserdruckern allerdings kein Gesundheitsrisiko. Dies haben Studien des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ergeben. Zum gleichen Ergebnis ist auch die Fraunhofer Gesellschaft gekommen, die Laserdrucker im Auftrag der Drucker-Industrie untersucht hat. Laut dem BMU könne man aus „Vorsorgegründen“ emissionsarme Geräte mit dem „Blauen Engel“ wählen. Bezüglich zusätzlicher Luftfilter, die sich an Laserdruckern anbringen lassen (z. B. Tesa Feinstaubfilter**) sagt das Bundesamt: „Beim Filtereinsatz geht es um eine allgemeine Vorsorge und nicht um die Abwehr von nachweisbaren Gesundheitsrisiken.“ Nachhaltigere Drucker: 4 Empfehlungen 1. Nachfüllbarer s/w Laserdrucker HP Neverstop Laser 1001nw Wenn du einen einfachen nachhaltigeren Drucker mit Schwarz-Weiß-Ausdruck suchst, ist der HP Neverstop Laser 1001nw aktuell der beste auf dem Markt. Laserdrucker sind insbesondere für gelegentliches Drucken eine gute Wahl, da sich der Toner nur dann verbraucht, wenn er etwas druckt. Im Gegensatz dazu verbrauchen Tintenstrahl-Drucker auch im Ruhestand Tinte, wie die Stiftung Warentest ermittelt hat. Testurteile: Im Drucker-Test der Stiftung Warentest (8/2021) konnte das Modell mit „gut“ (2,0) abschneiden. Und zwar: „gut“ im Drucken, „sehr gut“ in den Tonerkosten und „gut“ in den Umwelteigenschaften. Blauer Engel: Der „Blaue Engel“ hat den HP Neverstop Laser 1001nw mit seinem Umweltsiegel ausgezeichnet. Zur Begründung gehört, dass dieser Drucker emissionsarm ist (d.h. wenig Feinstaub produziert), er ist leise, kann auf Recycling-Papier drucken, ist langlebig und recycelbar. Zum Recycling gehört das „HP Planet Partners Rücknahme- und Recyclingprogramm“, wo Toner und Drucker kostenlos zurückgegeben und recycelt werden können. Besonderheiten: Der nachfüllbare Toner bringt laut HP bis zu 60 Prozent Kostenersparnis gegenüber herkömmlichen HP Tonerkartuschen. Zudem verfügt der Laserdrucker über WLAN und Airprint, weshalb du Dokumente direkt vom Smartphone ausdrucken kannst. Falls du Scannen und Kopieren via Scan-App und Abfotografieren erledigen kannst, kannst du dir den Aufpreis für die „Multifunktion“ sparen. Nachteil: Kann nicht beidseitig drucken. Preis: ca. 240 Euro Zu kaufen**: Online bei Amazon oder Saturn 2. HP Neverstop Laser 1202nw Das Neverstop Laser Modell gibt es auch als Multifunktions-Gerät. Der Schwar-Weiß-Drucker kann zusätzlich noch Scannen und Kopieren. Allerdings gibt es keine Fax-Funktion, die das Gerät fürs Home Office komplett gemacht hätte. Preis: ca. 280 Euro Zu kaufen**: Online bei Amazon oder Saturn 3. Alternative: s/w Laserdrucker Canon i-Sensys LBP223dw / LBP226dw / LBP251dw Die Canon i-Sensys Laserdrucker haben gegenüber dem HP Neverstop Laser zwei Vorteile: Erstens, der Preis ist günstiger. Zweitens, alle drei Modelle können beidseitig drucken (Duplex). Testurteile: Die Stiftung Warentest hat 2021 den Drucker Canon i-Sensys LBP226dw getestet. Dieser ist fast identisch mit dem Modell LBP223dw. Der einzige Unterschied ist die Druckgeschwindigkeit. Der LBP226dw druckt 38 Din A4-Steiten pro Minute aus und der LBP223dw nur 33. Wenn dir die Geschwindigkeit nicht so wichtig ist, würden wir daher das günstigere Modell empfehlen. Die Stiftung Warentest stuft den Schwarz-Weiß-Drucker als umweltfreundliches Modell (Umwelteigenschaften „gut“) mit niedrigen Tonerkosten („gut“) ein. Das Druckergebnis konnte im Test ebenfalls mit „gut“ überzeugen. Blauer Engel: Mit dem Umweltsiegel wurden mehrere Modelle der i-Sensys-Serie ausgezeichnet. Allerdings gehören LBP223dw und LBP226dw nicht dazu. Stattdessen gibt es das Siegel für den LBP251dw. Zur Begründung gehört neben den geringen Emissionen und der Langlebigkeit der geringe Stromverbrauch. Der LBP251dw ist noch etwas langsamer (30 Blatt/min), doch dafür günstiger. Besonderheiten: Alle 3 Modelle verfügen über WLAN, um Dokumente vom Smartphone auszudrucken. Die Toner-Kartuschen können an Canon zurückgeschickt werden und werden dort zu 100 % „recycelt und verwertet“. Zu kaufen**: Canon i-Sensys LBP223dw, ca. 184 Euro bei Amazon Canon i-Sensys LBP226dw, ca. 230 Euro bei Amazon Canon i-Sensys LBP251dw, ca. 120 Euro bei Amazon 4. Multifunktions-Tintenstrahldrucker Epson WorkForce Pro WF-C5790DWF Wenn du ein Multifunktions-Gerät fürs Home Office suchst, häufig druckst und auch beim Farbdruck eine gute Qualität erwartest, ist der Epson WorkForce Pro WF-C5790DWF eine nachhaltige Wahl. Testergebnis: Das Multifunktions-Gerät wurde 2019 von der Stiftung Warentest getestet und hat als einer der besten mit „gut“ abgeschnitten. Es kann „gut“ drucken, „gut“ kopieren, ist „gut“ in den Umwelteigenschaften. Besonders ist, dass sich die Tinte in wechselbaren Tinten-Beuteln und nicht in Patronen befindet. Die Beutel gibt es in drei Größen. Die Folgekosten für Tinte bewertet die Stiftung Warentest als „gut“. Blauer Engel: Der Epson WorkForce Pro WF-C5790DWF trägt das Umweltsiegel vom Blauen Engel. Zu den Gründen gehören ein niedriger Stromverbrauch, Langlebigkeit und die geringen Emissionen für ein gesundes Raumklima. Besonderheiten: Laut Epson lassen sich beim Farbdruck (im Vergleich zu den zehn meistverkauften Laserdruckern) bis zu 50 % der Kosten pro Seite sparen. Im selben Vergleich spart dieser Drucker zudem bis zu 90 % der Stromkosten. Das Gerät kann drucken (inkl. Duplex- und Farbdruck), Scannen, Kopieren und Faxen. Es bietet WLAN zum kabellosen Drucken vom Handy. Nachteil: Im Testkriterium „Scannen“ ist das Modell nur „befriedigend“. Preis: ca. 408 Euro Zu kaufen**: Online bei Amazon Gut zu wissen: Die einzelnen Drucker-Modelle einer Serie sind nicht alle gleich gut. Wie die regelmäßigen Drucker Tests der Stiftung Warentest zeigen, fallen die Bewertungen zu bekannten Modellen wie Canon Pixma oder HP Laserjet unterschiedlich aus. Es kommt immer auf die einzelne Modellnummer an. Was ist umweltfreundlicher – E-Mail oder Brief? E-Mails sind aktuell noch die umweltfreundlichere Alternative. Laut Stromseite.de kostet das Versenden und Lesen einer E-Mail etwa 10 Gramm CO2. Verantwortlich ist der hohe Stromverbrauch in den Rechenzentren. Ein Brief, der mit der Post verschickt wird, verbraucht im Gegensatz dazu rund 20 Gramm CO2 – hauptsächlich durch den Transport im Postauto. Dazu sei allerdings angemerkt, dass E-Mails den CO2-Ausstoß dennoch in die Höhe getrieben haben – dies, weil wir sehr viel mehr E-Mails schreiben als wir jemals Briefe geschrieben haben. Tipps zum umweltfreundlichen und gesundheitsschonenenden Drucken Recycling-Papier verwenden Duplex-Druck spart Papier (einseitig bedrucktes Papier kann später nochmal von der Rückseite bedruckt werden) Ohne Grafiken und Bilder drucken Kleine Schrift wählen oder „auf eine Seite anpassen“ Dokumenten-Prüfung vor dem Ausdruck Computer, Drucker und andere Elektrogeräte am Schreibtisch in der gleichen Mehrfachsteckdose mit Schalter anschließen und regelmäßig ausschalten. (Vermeidung von Standby-Stromverbrauch) Wenn möglich, stelle den Drucker in einem gut belüftbaren Raum auf, um die Luftbelastung möglichst gering zu halten. Umweltfreundlichere Tinten- bzw. Tonerpatronen Aus Umweltsicht sind wiederbefüllbare Druckerpatronen empfehlenswert. Du findest zahlreiche Anbieter im Internet. Tipp zum Kauf von neuem Tonerkartuschen: Anbieter wie blooprint.de haben sich auf den Verkauf von wiederaufbereiteten Tonerpatronen spezialisiert, um Plastik zu sparen. Das sollte unterstützt werden. Achte immer darauf, Tintenpatronen oder Toner immer ordnungsgemäß zu entsorgen – sie gehören nicht in den Rest- bzw. Hausmüll! Leere Druckerpatronen oder alte Tonerkartuschen lassen sich übrigens auch über spezielle Onlineanbieter (z.B. bei geldfuermuell.de) verkaufen, allerdings normalerweise nur, wenn es sich um Originalprodukte (also nicht um No-Name-Kartuschen oder -Patronen) handelt. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 24 12 Vielen Dank für deine Stimme! Diese Artikel könnten dich auch interessieren iPhone 13 soll Plastik sparen und Rohstoffe schonen: Wie nachhaltig ist es wirklich? 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