Datingapps für Veganer:innen: Was können Veggly & Co.? Von Luise Rau Kategorien: Gesellschaft Stand: 9. April 2024, 10:21 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures Datingapps, die vegane Menschen zusammenbringen wollen, sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Die Idee hinter veganem Dating sowie drei populäre Datingapps stellen wir dir in diesem Artikel genauer vor. Eine Person, die sich vegan ernährt, tut dies vermutlich aus einer bestimmten Überzeugung heraus: Ihr sind Tiere wichtig, sie will etwas gegen die Klimakrise bewirken und/oder schätzt die pflanzenbasierte Ernährung aufgrund ihrer gesundheitlichen Aspekte. Veganismus ist in der Regel also nicht nur eine Ernährungsweise, sondern geht mit bestimmten Wertevorstellungen einher. Deshalb macht veganes Dating beziehungsweise sogenanntes „Green Dating“ Sinn: Es bringt Menschen zusammen, die aufgrund ihres geteilten Veganismus in einigen grundsätzlichen Dingen schon übereinstimmen. Laut der Zeit bestätigt auch die Forschung, dass Personen mit ähnlichen moralischen Vorstellungen, Lebenszielen und politischen Eigenschaften besonders stabile Beziehungen führen. Vegane Datingsapps, wie Veggly oder TofuTogether sowie die Plattform Gleichklang möchten es vegan und nachhaltig lebenden Menschen erleichtern, zueinanderzufinden und so gemeinsam für Klimaschutz und Tierwohl einzustehen. Veggly: Die weltweit führende App für veganes Dating Veggly ist die weltweit bekannteste App für veganes Dating. (Foto: veggly.com) Veggly ist eine kostenlose Dating-App für Veganer:innen und Vegetarier:innen. Wie auch auf anderen Online-Dating-Plattformen kannst du dich durch andere Nutzer:innen „swipen“, liken und so Matches erzeugen. Mit der kostenpflichtigen Version kannst du zudem Super-Likes vergeben oder bereits vor dem Match sehen, welche Nutzer:innen dich gelikt haben. Zudem ist die kostenpflichtige Version werbefrei. Je nach deinem Standort, deinen angegebenen Interessen und aktivierten Filtern zeigt dir Veggly mithilfe eines Algorithmus andere Profile in einer bestimmten Reihenfolge an. Die Sortierung kannst du beeinflussen, indem du dir zum Beispiel bewusst neue Nutzer:innen oder Personen anzeigen lässt, die zuletzt online waren. Hast du ein Match, kannst du mit der jeweiligen Person chatten und gegebenenfalls ein Treffen vereinbaren. Laut einem Artikel von Vegconomist aus dem Jahr 2021 ist Veggly weltweit die führende Datingapp für Veganer:innen. Die meisten Nutzer:innen hatte die App 2021 in Großbritannien. Danach folgen die Niederlande und auf dem dritten Platz liegt bereits Deutschland mit mehr als 46.000 Profilen. Preis: kostenlos, kostenpflichtige Version verfügbar (je nach Mitgliedsdauer drei bis 5,50 Euro pro Monat) Kennzahlen: weltweit 500.000 Nutzer:innen (Ende 2021), in Deutschland 46.375 Nutzer:innen (2021) Angaben über: u.a. Name, Alter, Stadt, Ernährungsweise/Lebensstil, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Interessen, Beruf, Ausbildung, etc. Funktionen: Liken, Matchen, Chatten Download: im Google Play Store und Apple Store Webversion verfügbar TofuTogether: Dating für Veganer:innen TofuTogether möchte vegetarisch und vegan lebende Menschen miteinander verbinden. (Foto: tofutogether.com) TofuTogether richtet sich explizit an vegan und vegetarisch lebende Singles. Die App ist in erster Linie auf Dating und nicht auf Freundschaftssuche ausgerichtet. Wie bei anderen bekannten Datingapps kannst du dich durch die Profile von anderen Nutzer:innen swipen, diese liken und so ein Match erzeugen, wenn dich die andere Person ebenfalls gelikt hat. In der App kannst du neben Wohnort, Namen und Alter angeben, ob du vegan oder vegetarisch lebst. Auch etwas ungewöhnlichere Fragen kannst du beantworten und anderen Nutzer:innen zum Beispiel verraten, wo dein Safe Space ist, ob du vom Chronotyp her eher ein Morgen- oder Nachtmensch bist oder wohin du gern verreisen möchtest. Zudem kannst du auf der Community-Seite Bilder und Erfahrungen posten beziehungsweise Posts von anderen Nutzer:innen einsehen. Bei der Frage der sexuellen Orientierung und der eigenen Geschlechtsidentität unterscheidet die App nur zwischen männlich und weiblich und reproduziert dabei binäre Geschlechtervorstellungen. Menschen, die sich in diesem System nicht wiederfinden können, schließt die App damit von vornherein aus. Kennzahlen, wie die Erfolgsrate oder die Anzahl der Nutzer:innen, hat die App bislang nicht veröffentlicht. Das liegt eventuell auch daran, dass die App erst seit Kurzem nutzbar ist. Preis: kostenfrei, Premium-Mitgliedschaft (je nach Laufzeit 8,33 bis 19,90 Euro im Monat) Angaben über: Name, Alter, Wohnort, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Interessen, Charaktereigenschaften, etc. Funktionen: Swipen, Liken, Matchen Download: im Google Play Store und Apple Store Gleichklang: Mehr als nur veganes Dating Die Gleichklang-Plattform gibt es bereits seit 15 Jahren. Laut eigenen Angaben möchte sie Verbindungen zwischen Menschen herstellen, die umweltbewusst, konsumkritisch, solidarisch und authentisch sind. Du kannst dabei nicht nur nach Beziehungspartner:innen suchen, sondern auch Reisepartner:innen oder Leute kennenlernen für eine Freundschaft. Deshalb eignet sich Gleichklang sowohl für Singles als auch für Menschen in einer Beziehung. Auf deiner Suche nach Partner:innen und Freund:innen kannst du genaue Angaben zu deiner sexuellen Orientierung, deiner Lebenssituation, deinem bevorzugten Beziehungsmodell und deinem Lebensstil machen. So kannst du zum Beispiel angeben, dass du polyamoröse oder offene Beziehungen bevorzugst, alleinerziehend bist oder dir Spiritualität, Gerechtigkeit, Veganismus und Tierschutz besonders wichtig sind. Mithilfe deiner Angaben nutzt die Plattform psychologische Testverfahren, um dir so möglichst passende Profile von anderen Nutzer:innen anzuzeigen. Laut eigenen Angaben waren bei Gleichklang 36 Prozent der Mitglieder, die ein Jahr lang die Plattform nutzten, erfolgreich bei der Suche nach einer Partnerschaft oder einer Freundschaft. Nach zwei Jahren regelmäßiger Nutzung steigt die Erfolgsrate um das Doppelte. Gleichklang ist kostenpflichtig, um Fake-Profile und Werbungen zu vermeiden. Nach eigenen Angaben möchte die Plattform vor allem jenen die Partner:innensuche erleichtern, die sich abseits des Mainstreams bewegen und zum Beispiel aufgrund ihrer Sexualität oder Lebenseinstellung von der gesellschaftlichen Norm abweichen. Preis: 129 Euro pro Jahr, sozial verträglich gestaffelt (Sozialtarif: 6 Euro pro Jahr) Kennzahlen: deutschlandweit 20.500 Mitglieder Angaben über: u.a. Lebensstil, Lebenssituation, sexuelle Orientierung, Sexualität, Beziehungsmodell, Charaktereigenschaften Funktionen: Vorschläge zu passenden Profilen, zunächst anonymes Chatten Anmeldung erfolgt über Webseite Veggie sucht Veggie Ebenfalls keine App, sondern eine reine Online-Plattform ist Veggie-sucht-Veggie.de. Die Dating-Börse richtet sich sowohl an vegan und vegetarisch lebende Menschen. Auf der Plattform können User:innen sich kostenlos anmelden. Doch die Premium-Version bietet einige Vorteile. So werden Nachrichten von Free-User:innen erst nach 60 Minuten abgeschickt, während Premium-Mitglieder ihre Nachrichten direkt verschicken können. Ein Bestandteil bei Veggie-sucht-Veggie ist der Fragenflirt. Anhand von Antworten auf vorgegebene Fragen errechnet die Plattform den Grad der Übereinstimmung zwischen den Mitgliedern. Auch ist die Suche nur durch Fotos möglich. Diese können User:innen mit „gefällt mir“ oder „nächste bitte“ markieren. Neben der Möglichkeit, Nachrichten zu schreiben, können sich Mitglieder auch zu Video-Dates verabreden. Preis: kostenlos (Premium-Version: 13,90 Euro im Monat bei einer Jahresmitgliedschaft, ein einzelner Monat kostet 39,90 Euro) Kennzahlen: etwa 90.000 Mitglieder Angaben über: u.a. Familienstand, Kinder, Ausbildung/Beruf, Lebensstil Funktionen: chatten, Video-Date, Gruppen, Foren und Veranstaltungen Anmeldung erfolgt über Webseite Green Dating: Vorteile und Kritik Laut der ZEIT spielt die Frage nach der ökologischen Einstellung und dem Engagement für den Klima- und Umweltschutz auch beim Online-Dating eine immer größere Rolle. Nichtsdestotrotz gibt es auch Kritik am Green oder Vegan Dating. Der Paartherapeut Rüdiger Wacker gibt gegenüber der ZEIT an, dass er es nicht für sinnvoll hält, Menschen nach ihrer Einstellung oder Überzeugung zu kategorisieren und mithilfe eines Algorithmus zusammenzubringen. In einer Beziehung gehe es nämlich vor allem um eine Balance an Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Können wir unsere Partner:innen nach einer App möglichst genau nach unseren Vorstellungen auswählen, sinke die Bereitschaft, Menschen im echten Leben kennenzulernen. Denn diese entsprechen ja vielleicht nicht sofort all unseren Wertevorstellungen. Der Gründer von Gleichklang Guido Gebauer hingegen findet Green Dating laut der Zeit besonders wichtig. Finden Menschen mit konträren ökologischen Einstellungen zueinander, sei das Risiko höher, dass die eigentlich nachhaltig lebende Person Kompromisse eingeht. So fällt sie aus Liebe zum/zur eigenen Partner:in eventuell eher umweltschädliche Entscheidungen. Finden hingegen zwei Gleichgesinnte zueinander, ist die Chance höher, dass sich beide gemeinsam in eine sozial und ökologisch positive Richtung entwickeln. Weiterlesen auf Utopia.de: Vegane Ernährung: Vorteile, Regeln und was du beachten musst 10 Tipps, um ein bisschen veganer zu werden Studie: Vegane Ernährung könnte Klima und Menschenleben retten Überarbeitet von Nora Braatz ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 55 3 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Gewusst wie HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: