Eine dauerhafte Haarentfernung sorgt dafür, dass Körperbehaarung nicht mehr nachwächst. Dies gelingt zum Beispiel durch eine Behandlung mit Laser oder Licht. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.
Bei der dauerhaften Haarentfernung werden Haare anders als beim Rasieren nicht nur abgeschnitten, sondern langfristig entfernt. Die Methoden zerstören die Haarwurzel, sodass die Haare fast gar nicht mehr nachwachsen.
Garantiert permanent ist keine Methode: Hormonelle Umstellungen wie zum Beispiel eine Schwangerschaft können den Haarwuchs wieder anregen. Trotzdem entfernt eine dauerhafte Haarentfernung Stoppeln deutlich langfristiger als eine Rasur oder ein Waxing.
Dauerhafte Haarentfernung mit Laser oder IPL
Bei der dauerhaften Haarentfernung mit Laser oder mit Intense Pulsed Light (IPL) werden die zuvor rasierten Haare mit hochfrequentem Licht bestrahlt. Die Energie zerstört die Haarbalgwurzel, sodass das Haar nicht mehr nachwächst. Es sind mehrere Behandlungen notwendig, um alle Haare zu entfernen. Denn das Licht kann immer nur die Haarwurzeln zerstören, die sich gerade in einer bestimmten Wachstumsphase befinden.
Der Unterschied zwischen den beiden Methoden besteht in der Wellenlänge des Lichts: Ein Laser verwendet ein kleineres Lichtspektrum. Das soll laut ZDF zu weniger Nebenwirkungen führen als bei einer dauerhaften Haarentfernung mit IPL auftreten.
Die dauerhafte Haarentfernung mit Laser kannst du zum Beispiel
- von einem Dermatologen
- oder von einer medizinischen Kosmetikerin mit entsprechender Qualifikation durchführen lassen.
Die dauerhafte Haarentfernung mit Licht kannst du
- Zuhause mit einem entsprechenden IPL-Gerät,
- beim Dermatologen oder
- in speziellen Studios durchführen lassen.
Laut Stiftung Warentest sind die IPL-Heimgeräte weniger effektiv. Das Magazin rät dazu, die dauerhafte Haarentfernung von einem Facharzt durchführen zu lassen. Dieser würde auch auf individuelle Risiken wie Hautkrebs aufmerksam machen und gegebenenfalls von einer riskanten Behandlung abraten.
In einem Interview mit Netdoktor.de empfiehlt der Dermatologe Dr. Gerd Gauglitz ebenfalls, dauerhafte Laser- und IPL-Haarentfernungen von einem Arzt durchführen zu lassen. So könne man Nebenwirkungen besser vermeiden. Er rät dazu, lieber etwas mehr Geld für die Behandlung auszugeben, als die eigene Gesundheit zu riskieren.
Dauerhafte Haarentfernung: die Vorteile
- Mit Methoden wie Laser und IPL hast du langfristig deutlich weniger Haare in den behandelten Körperregionen, ohne dich regelmäßig zu rasieren oder zu epilieren.
- Im Gegensatz zum Epilieren verursachen die dauerhaften Methoden bei sachgemäßem Umgang weniger bis keine Schmerzen.
- Je nachdem, wie oft und mit welchen Mittel du dich rasierst, sparst du eine Menge Müll mit der dauerhaften Haarentfernung ein. Eine andere Option ist die Zero Waste Rasur.
- Dementsprechend verringern sich auf Dauer auch die Kosten: Du musst kein Geld mehr für Rasierklingen oder Behandlungen in Waxingstudio ausgeben. Die teuren Behandlungen können sich also auf Dauer lohnen.
Dauerhafte Haarentfernung: die Nachteile
- Die dauerhafte Haarentfernung ist pro Behandlung relativ teuer. Da du mehrere Behandlungen benötigst, kostet der Weg zur haarlosen Haut schnell mehrere hundert Euro. Die Preise für IPL-und Laser-Behandlungen fangen je nach Anbieter pro Sitzung bei unter 30 Euro für sehr kleine Bereiche wie die Oberlippe an und reichen bis zu über 600 Euro für den ganzen Körper. Bei Dermatologen sind die Preise oft höher. Dafür können sie eine sicherere Behandlung bieten. Viele Dermatologen besprechen die Preise in einem Beratungsgespräch vor der Behandlung.
- Bei unsachgemäßer Behandlung können Verbrennungen, Narben und Pigmentverschiebungen auftreten. Diese sollen teilweise von selbst wieder abklingen.
- Nicht für jede Haarfarbe sind die dauerhaften Haarentfernungsmethoden mit Laser und IPL geeignet: Da das Melanin in den Haaren für den gewünschten Effekt sorgt, funktioniert die Methode besonders bei dunklen Haaren und heller Haut. Sehr helle Haare können mit diesen Methoden nicht entfernt werden.
- Auch die Hautfarbe hat einen Einfluss auf das Ergebnis: Je dunkler die Haut ist, desto mehr Melanin enthält sie. Damit der Kontrast zwischen Haar und Haut groß ist und Risiken für die Haut gemindert werden, sollte deine Haut bei der Behandlung nicht gebräunt sein. Auch Tattoos und Leberflecken stellen Probleme dar.
- Im Gegensatz zum Rasieren wirkten die dauerhaften Methoden nicht sofort. Die Haare fallen erst nach einigen Tagen aus.
- Das ZDF beschreibt, dass mit dem Laser im Schhnitt nur 80 Prozent der Haare dauerhaft entfernt werden. Du musst dich eventuell also trotzdem weiter rasieren, um alle Haare zu entfernen.
- Vorteil und Nachteil zugleich: Die Methode ist dauerhaft. Heute entspricht Körperbehaarung zwar nicht dem verbreiteten Schönheitsideal – doch das muss nicht immer so bleiben. Deshalb solltest du dich nur für eine dauerhafte Haarentfernung entscheiden, wenn du dir sicher bist, dass du dir haarlose Haut wünschst. Entscheide dich nicht dafür, um einem Modetrend zu entsprechen.
Dauerhafte Haarentfernung: Ist sie wirklich nötig?
Dauerhafte Haarentfernung hat Vor- und Nachteile. Die Entscheidung, ob du deine Haare dauerhaft oder überhaupt entfernst, liegt ganz bei dir alleine. Wo du deine Haare wachsen lässt oder entfernst geht niemanden außer dir etwas an. Du entscheidest selbst, wie du dir gefällst – das gilt gleichermaßen für Frauen und für Männer.
Bedenke: Werbung, Fotos auf Social-Media-Profilen und Filme bilden in den seltensten Fällen realistische Schönheit ab. Die Bilder werden stark bearbeitet und die Personen aufwändig gestylt, um für das Foto oder den Clip ein bestimmtes Aussehen abzubilden.
Ein Positivbeispiel für natürlichere Schönheit in der Werbung bietet die größte US-amerikanische Apotheken-Kette. Ein prominentes Beispiel für den entspannten Umgang mit Körperbehaarung ist die Bloggerin Morgan Mikenas, die seit einigen Jahren ihren Körper nicht mehr enthaart und sich damit sehr wohl fühlt – ebenso wie ihr Freund, berichtet die WELT.
Fast dauerhafte Haarentfernung: Natürliche Methoden
Es gibt auch Methoden, die die Haare mit Wurzel ausreißen. So kommen die Haare erst nach bis zu vier Wochen wieder zum Vorschein. Diese Methoden können Haare nicht dauerhaft entfernen, sind aber langfristiger als eine Rasur. Auch sind sie kostengünstiger als eine Laser- oder IPL-Behandlung.
- Sugaring: Beim Sugaring werden die Haare mit einer Zuckerpaste bestrichen und mitsamt dieser Masse herausgerissen. Dei Methode wird oft als weniger schmerzhaft und schonender beschrieben als das Waxing.
- Waxing: Waxing funktioniert ähnlich wie Sugaring, nur dass die Masse nicht aus Zucker sondern aus (synthetischem) Wachs besteht.
- Epilieren: Der Epilierer ist ein elektronisch betriebenes Gerät, dass die Haare einzeln einklemmt und ausreißt. Diese Methode ist anfangs schmerzhaft – mit der Zeit gewöhnt sich der Körper jedoch daran und der Schmerz lässt nach.
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