Beim Kauf von Wandfarben verlassen sich viel Verbrauche auf das Siegel „Blauer Engel“. Immerhin wird dieses Siegel vom Staat herausgegeben. Doch was sagt es aus?
Umweltsiegel Blauer Engel bei Wandfarben
Das Siegel „Der Blaue Engel“ ist das wohl bekannteste Umweltsiegel in Deutschland. Dahinter stehen unter anderem das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt. Die genauen Kriterien legt eine Jury fest, in der Umwelt- und Verbraucherschützer:innen, Handels- und Handwerksvertreter:innen und Gewerkschafter:innen sitzen.
Für Wandfarbe gelten folgende Vorschriften:
- dürfen keine Stoffe enthalten, die laut Chemikalienverordnung REACH besonders besorgniserregend sind
- maximal ein Gramm Weichmacher pro Liter
- sehr wenig Lösungsmittel und Formaldehyd (unter 10 ppm)
- frei von krebserzeugenden, fortpflanzungsgefährdenden und erbgutverändernden Stoffen
- frei von Bleiverbindungen (Ausnahme: Verunreinigungen bei Produktion bis zu einer Obergrenze)
- geringer Anteil an Konservierungsstoffen
- Werbeaussagen dürfen die Gefahren nicht verharmlosen (z.B. ist „Nicht gesundheitsschädlich“ verboten)
- bestimmte Sicherheitshinweise auf der Verpackung
Für alle Kriterien muss der Hersteller einen Prüfbericht einreichen.
Wandfarben lösen Allergien aus: Blauer Engel stand in der Kritik
2017 wurden Wandfarben mit dem Blauen Engel stark kritisiert, weil einige von ihnen Allergien auslösen können. Grund sind bestimmte Konservierungsmittel, auf die einige Menschen allergisch reagieren. Dabei handelt es sich um Isothiazolinone bzw. Methylisothiazolinon.
Wandfarben mit diesem Konservierungsmittel hatten einen Blauen Engel erhalten, obwohl die Farben bei vielen Menschen starke allergische Reaktionen ausgelöst haben.
Inzwischen hat die Jury des Blauen Engels nachgebessert und vergibt das Siegel nicht mehr an Wandfarben mit dem Stoff Methylisothiazolinon. 2018 wurde das auch in die Kriterien aufgenommen und es sind keine Biozide mehr erlaubt.
Es wurde also nachgebessert und der Blaue Engel ist ein aussagekräftiges Siegel für Wandfarben. Kritische Stoffe sind nicht oder nur in sehr geringen Mengen darin erlaubt.
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