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Die besten nachhaltigen Robo-Advisors im Vergleich

Nachhaltige Robo-Advisor
Foto:: CC0 / Pixabay -FreePhotosART/cDuBBy/Peggy_Marco

Du möchtest dein Geld sinnvoll und gut anlegen, hast aber keine Lust dich selbst darum zu kümmern? Dann nehmen dir nachhaltige Robo-Advisors diese Arbeit ab. Utopia stellt die drei besten vor und zeigt deren Vor- und Nachteile.

Wenn du dein Geld nachhaltig anlegen willst, hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du investierst eigenständig oder du engagierst eine Vermögensverwaltung. Hierbei kümmern sich Expert:innen darum, dein Geld nach deinen Vorstellungen sinnvoll anzulegen. Menschliche Vermögensverwalter:innen sind jedoch teuer, weshalb sich ein solcher Service in der Regel nur bei sehr großen Vermögen auszahlt. Mit Robo-Advisors gibt es seit einigen Jahren aber auch eine preiswerte Alternative für die breite Masse.

Wie diese Form der automatisierten Vermögensverwaltung funktioniert, für wen sie sich eignet und welche nachhaltigen Robo-Advisors die besten sind, erfährst du in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis:

Wie funktionieren Robo-Advisors?

Der Begriff Robo-Advisor hat viele Synonyme. Oft liest man auch von digitaler Vermögensverwaltung, digitalen Anlageassistenten oder automatisierter Anlageberatung. All das bedeutet im Grunde dasselbe: Du gibst dein Geld einem Dienstleister, der es basierend auf Algorithmen automatisiert anlegt.

Ein Algorithmus ist nichts anderes als eine Reihe von eindeutigen Anweisungen, um ein Problem zu lösen. So ähnlich wie ein Kuchenrezept. Du willst einen Kuchen? Dann folge den Anweisungen im Rezept und du bekommst ihn. Oder, um beim Thema zu bleiben: Der Robo-Advisor soll dein Geld gut anlegen? Dann sieht er sich das Rezept dafür an und handelt entsprechend.

Digitale Vermögensverwaltung nach deinen Bedürfnissen

Doch wer schonmal für andere gekocht hat, weiß, dass ein und dieselbe Speise nicht allen gleich gut schmeckt. Je nach persönlichem Geschmack können Rezepte deshalb variiert werden. Das gilt auch für die Geldanlage. Manche mögen es eher sicher und verzichten dafür auf hohe Renditechancen, andere gehen eher ins Risiko.

Der Robo-Advisor geht also wie folgt vor: Er hat alle Zutaten vor sich liegen – meistens eine Kombination aus Aktienfonds für die Rendite und Anleihen für die Sicherheit – weiß aber noch nicht, in welchem Verhältnis er sie für dich mixen soll.

Deshalb lässt jeder Robo-Advisor zunächst einen Fragebogen ausfüllen. Basierend auf deinen Antworten ermittelt der Anlageassistent dein Risikoprofil und somit das für dich optimale Mischverhältnis der „Zutaten“. Du magst es gerne extra würzig und kannst mit hohem Risiko umgehen? Dann wird dein Geld fast komplett in Aktienfonds gesteckt (ein kleiner Teil bleibt als Liquiditätsreserve für nötige Transaktionen immer unangerührt). Magst du es lieber dezenter, dürfte sich eine Mischung aus Aktien und Anleihen für dich empfehlen.

Ein Robo-Advisor hat mehrere „Zutaten“ zur Auswahl. Dein Risikoprofil entscheidet darüber, in welchem Verhältnis diese gemischt werden. (Foto: CC0 / Pexels - Kindel Media)

So oder so gilt: Bevor du dein Einverständnis gibst, bekommst du den Plan des Robo-Advisors vorgelegt und weißt deshalb, wie er mit deinem Geld umgehen wird. Das ganze geschieht zwar automatisiert, aber transparent und hat daher auch nichts mit einem Roboter zu tun, der willkürlich deine Ersparnisse verzockt.

Für wen ist ein Robo-Advisor sinnvoll?

Robo-Advisor sind eine interessante Option für alle, die sich möglichst wenig mit der eigenen Geldanlage beschäftigen wollen. Denn wer ganz auf Geldanlage verzichtet, macht nicht nur einen finanziellen Fehler, sondern handelt auch nicht optimal im Sinne der Nachhaltigkeit. Gerade mit nachhaltigen Robo-Advisors kannst du dein Geld mit minimalem Aufwand positiv wirken lassen und die grüne Transformation der Finanzbranche unterstützen.

Die digitale Vermögensverwaltung beinhaltet, basierend auf deinem Risikoprofil, auch einen Sicherheitsbaustein (meist in Form von Anleihen). Daher reicht es, wenn du neben Girokonto und Tagesgeld für kurzfristig verfügbare Ersparnisse einen Sparplan auf einen Robo-Advisor einrichtest, um ein solides Portfolio zu haben, mit dem du zumindest nicht viel falsch machst.

Wer lieber selbst investieren will, kann allerdings noch etwas lukrativer anlegen. Günstige, breit gestreute Welt-ETFs gibt es schon für Kosten von rund 0,25 Prozent im Jahr. Damit können Robo-Advisors nicht mithalten.

Wer seine Geldanlage selbst in die Hand nimmt, sollte jedoch sein Risikoprofil selbst gut einschätzen können und einen entsprechenden Sicherheitsbaustein, etwa in Form von Festgeld in sein Portfolio einbauen. Hier ist also etwas mehr Know-how gefragt. Wer sich ein bisschen in das Thema einliest, wird aber schnell merken, dass Geldanlage kein Hexenwerk ist und man nicht zwangsläufig einen digitalen Anlageassistenten braucht. Lies dazu auch den folgenden Utopia-Ratgeber:

Aktives vs. passives Risikomanagement

Wie alle Finanzprodukte, die in den Aktienmarkt investieren, sind auch Robo-Advisors nicht ohne Risiko. Um dieses zu minimieren, bietet einer der drei in diesem Artikel vorgestellten Anbieter aktives Risikomanagement an. Dabei wird der Aktienanteil im Portfolio reduziert, wenn die Kurse fallen und erhöht, wenn sie steigen. Das soll Schwankungen reduzieren und vor allem nervösen Anleger:innen dabei helfen, nicht panisch auf Krisen zu reagieren und zu einem schlechten Zeitpunkt auszusteigen.

Ein Muss ist dies aber nicht, denn jeder Anbieter bietet zumindest ein passives Risikomanagement. Dabei wird dein Geld einfach möglichst breit gestreut wird, also in Aktien- und gegebenenfalls auch Anleihenfonds investiert, die möglichst viele Länder und Branchen abbilden. Auch das minimiert das Risiko von Verlusten beträchtlich.

Egal ob aktiv oder passiv: Um dein Risiko zu minimieren, ist auch ein möglichst langer Anlagehorizont wichtig. Denn kurzfristige Krisen können deine Investments schnell mal abstürzen lassen, auf lange Sicht haben sich Welt-Aktienfonds bisher aber immer erholt. Gehst du volles Risiko und hast nur Aktien im Portfolio, dann solltest du auf dein Geld bestenfalls 15 Jahre lang verzichten können. Bei defensiveren Anlagestrategien gelten teils auch drei Jahre schon als ausreichend.

Die drei nachhaltigsten Robo-Advisors

Utopia hat 15 Robo-Advisors darauf untersucht, nach welchen Nachhaltigkeitskriterien sie ihre Geldanlage auswählen. Viele werben zwar mit Nachhaltigkeit, doch gerade Anbieter, die neben ihren nachhaltigen Produkten auch konventionelle anbieten, neigen zu Greenwashing. Und selbst, wenn sie es mit Nachhaltigkeit ernst meinen, so sind sie doch in der Auswahl ihrer Anlageprodukte deutlich weniger konsequent als Banken oder Vermögensverwalter, die einen tiefgrünen Markenkern haben. Die folgenden drei Robo-Advisors haben Utopia am meisten überzeugt.

GLS Online Invest: Grüner geht’s nicht

Mit GLS Online Invest will die GLS Bank laut eigener Aussage „den nachhaltigsten Anlage-Assistenten Deutschlands“ anbieten. Anderen Banken würde man an dieser Stelle vielleicht Greenwashing oder zumindest übertriebenes Marketing unterstellen. Doch die GLS Bank setzt sich nun schon seit mehr als 50 Jahren für nachhaltige Finanzen ein und belegt im aktuellen Fair Finance Guide – einer Rangliste der nachhaltigsten Banken – zum wiederholten Male den ersten Platz. Auch in der Utopia-Bestenliste für nachhaltige Banken landet die GLS Bank auf Platz 1 (basierend auf den Nutzerbewertungen). Wenn sich also eine Bank derartige Ansagen leisten kann, dann die GLS Bank.

Der Robo-Advisor der GLS Bank
Ein Ausschnitt aus der Benutzeroberfläche von GLS Online Invest. (Bild: GLS Bank)

Wie für all ihre Produkte gelten auch für den Robo-Advisor die strengen Anlage- und Finanzierungskriterien der GLS Bank. Fossile Energien, Massentierhaltung, Waffenproduktion und Co. sind hier ausgeschlossen. Erneuerbare Energien, nachhaltige Landwirtschaft und soziale Verantwortung werden stattdessen unterstützt. GLS Online Invest erreichte auch in der Rangliste des Finanzmagazins Capital unter allen nachhaltigen Robo-Advisors den ersten Platz.

Die Eckdaten:

  • Kosten pro Jahr: 1,69 % bis 2,01 % pro Jahr (je nach Anlagestrategie)
  • Mindestanlage: ab 25 € (monatlich) oder 500 € (Einmalanlage), auch beides zusammen möglich
  • Anzahl der Strategien: 4 (defensiv, ausgewogen, offensiv, dynamisch)
  • Risikomanagement: passiv
  • Nachhaltigkeit: Herausragend; nur Fonds, die den sehr strengen Anlage- und Finanzierungskriterien der GLS-Bank entsprechen, landen im Portfolio.

Fazit: Geeignet für Anleger:innen, die Wert auf allerhöchste Nachhaltigkeit legen.

Zum Robo Advisor der GLS Bank**

Triodos Impact Portfolio: Hier steht der Impact im Mittelpunkt

Die Triodos Bank zählt ebenfalls zu den führenden nachhaltigen Banken in Deutschland. Auch hier sorgen umfangreiche Investitionskriterien dafür, dass besonders umwelt- oder sozialschädliche Unternehmen nicht im Portfolio landen. Eine Besonderheit beim Robo Advisor Triodos Impact Portfolio ist die Investition in Mikrofinanzfonds. Diese Fonds finanzieren Kleinunternehmer:innen im globalen Süden mit Krediten. So können sie mit relativ wenig finanziellen Mitteln einen großen positiven Impact generieren. Mikrofinanzfonds machen aber nur einen kleinen Teil im Portfolio aus, der Großteil besteht auch hier aus Aktien- und Anleihenfonds.

Der Robo-Advisor der Triodos-Bank
Unter „Mein Impact“ zeigt Triodos, welchen Impact das eigene Portfoilio bisher hat (im Vergleich zum konventionellen Referenz-Portfolio). (Bild: Triodos Bank)

Die dazugehörige App bietet außerdem eine Impact-Übersicht. Diese zeigt an, wie viel CO2 durch das Impact Portfolio vermieden, wie viel Wasser gespart und wie viel Müll vermieden wurde – alles im Vergleich zu einem herkömmlichen Portfolio.

Die Fondsdatenbank Faire Fonds zeigt zwar, dass die von Triodos verwendeten Fonds mehr kontroverse Unternehmen enthalten als die der GLS Bank. Dieser Indikator alleine muss jedoch nichts zwangsläufig bedeuten, dass eine Bank nachhaltiger ist als die andere. Teils investieren grüne Banken auch bewusst in nicht-nachhaltige Firmen, um als Aktionäre mit ihren Stimmrechten eine positive Veränderung anzustoßen.

  • Kosten pro Jahr: 1,73 % bis 2,03 % pro Jahr (je nach Anlagestrategie)
  • Mindestanlage: 10.000 € als Einmalanlage sind Grundvoraussetzung, anschließend monatliche Sparraten ab 50 €
  • Anzahl der Strategien: 5 (zurückhaltend, konservativ, moderat, mutig, risikobetont)
  • Risikomanagement: passiv
  • Nachhaltigkeit: Sehr gut; nur Fonds, die den strengen Anlage- und Finanzierungskriterien der Triodos-Bank entsprechen. Außerdem Mikrofinanzfonds für zusätzlichen Impact

Fazit: Geeignet für Anleger:innen, die sich den hohen Mindestbetrag leisten können und einen starken Wunsch nach Impact-Investments haben.

Zum Robo Advisor der Triodos Bank**

Evergreen Green Impact und Green Active: Preiswert und dennoch nachhaltig

Evergreen ist ein Anbieter, der sich auf Vermögensverwaltung spezialisiert hat und laut eigener Angaben seine Portfolios am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ausrichtet. Das wissenschaftliche Fundament für die dafür nötigen Berechnungen liefert das Start-up „Right. Based on Science“. Evergreen ist noch nicht so lange im Geschäft wie die GLS Bank oder die Triodos Bank. Als Vermögensverwalter, der sich ausschließlich nachhaltigen Investments verschrieben hat, wirkt er aber glaubwürdiger als Konkurrenten, die gleichzeitig konventionelle Portfolios anbieten.

Der Robo-Advisor von Evergreen
Ein Blick in die Depotansicht von Evergreen (Bild: Evergreen)

Evergreen hat ebenfalls einen starken Nachhaltigkeitsfilter, der die aus sozialer und ökologischer Sicht problematischten Unternehmen aussortiert. Bei der nachhaltigen Zusammensetzung der verwendeten Fonds kann sich Evergreen mit Triodos messen lassen. Die GLS Bank ist von den drei hier gezeigten aber am stärksten.

Dafür besticht Evergreen mit den geringsten Kosten und bietet neben der passiven Vermögensverwaltung Green Impact auch die Variante Green Active mit aktivem Risikomanagement an.

  • Kosten pro Jahr: 0,79 % pro Jahr
  • Mindestanlage: keine
  • Anzahl der Strategien: 20 (10x Green Impact, 10x Green Active)
  • Risikomanagement: passiv (Green Impact) oder aktiv (Green Active)
  • Nachhhaltigkeit: Gut, Fond müssen den Anlagekriterien von Evergreen entsprechen.

Fazit: Attraktiv für kostenbewusste Anleger. Der Robo-Advisor bietet ein breites Spektrum an Strategien und auf Wunsch aktives Risikomanagement bei niedrigen Kosten.

Zum Robo Advisor von Evergreen**

Gesamt-Fazit: Welcher nachhaltige Robo-Advisor passt zu dir?

Drei nachhaltige Robo-Advisor wurden in diesem Artikel vorgestellt. Die GLS Bank hat die höchsten Nachhaltigkeitsstandards in Bezug auf den Ausschluss kontroverser Unternehmen, das Triodos Impact Portfolio lässt dich seinen eigenen Impact dagegen deutlicher spüren. Evergreen überzeugt mit den geringsten Kosten der hier genannten Anbieter.

Disclaimer: Die auf Utopia veröffentlichten Texte zum Thema Finanzen stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar. Alle zur Verfügung gestellten Informationen basieren auf sorgfältig recherchierten, öffentlich verfügbaren Quellen oder wurden aus Gesprächen mit Expert:innen übernommen und dienen allein der Bildung und Veranschaulichung. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Informationen kann nicht übernommen werden. Investments in Aktien, ETFs und Fonds bergen immer Risiken. Wenn Utopia-Leser:innen Entscheidungen bezüglich ihrer Finanzen auf Basis der hier bereitgestellten Informationen treffen, tun sie dies auf eigenes Risiko und eigene Verantwortung.

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