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Die Stadtgärtner: Ein Saatgutzirkel für mehr Sortenvielfalt

die stadtgärtner
Foto: © die Stadtgärtner

Über den Saatgutzirkel "Die Stadtgärtner" können Hobbygärtner selbst gesammeltes Saatgut untereinander tauschen. Das macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch die Sortenvielfalt. Erfahre hier mehr über Die Stadtgärtner.

Das sind die Stadtgärtner

Die drei Stadtgärtner-Gründer
Die drei Stadtgärtner-Gründer
(Foto: Die Stadtgärtner)

Am Küchentisch wurde der Grundstein für das Öko-Start-up Die Stadtgärtner** gelegt: Dort begann Derk, einer der drei Gründer, Samen-Bomben zu rollen, mit denen er triste und brachliegende Flächen in der Großstadt begrünte. Seine zwei Freunde Jan und Torge stiegen bald mit ein. Zusammen rollten und warfen sie und sahen dabei zu, wie an immer mehr Ecken in der Stadt grüne und bunte Pflanzen sprießten. Als die Nachfrage nach fertig gerollten Samenbomben aus ihrem Freundeskreis und darüber hinaus immer größer wurde, gründeten die drei Die Stadtgärtner. 

So funktioniert der Saatgutzirkel der Stadtgärtner

Bei den Stadtgärtnern kannst du Saatgut tauschen.
Bei den Stadtgärtnern kannst du Saatgut tauschen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos)

Heute bietet das grüne Start-Up noch immer handgemachte Samenbomben an, die aus rein ökologischen Rohstoffen bestehen. Außerdem gibt es Saatgut, Samenmischungen, Anzuchtsets, Pflanzen und Geschenkartikel. 

Ganz neu ist seit Oktober 2019 der Saatgutzirkel der Stadtgärtner. Dabei handelt es sich um eine Saatguttauschbörse. Beim Saatgutzirkel kannst du dein selbst gesammeltes Saatgut mit anderen Hobbygärtnern tauschen. Das Ganze geht per Post und wird von den Stadtgärtnern organisiert und durchgeführt.

Du kannst ganz leicht am Saatgutzirkel teilnehmen: 

  1. Schicke dein Saatgut an Die Stadtgärtner: Es sollten mindestens drei Tütchen mit je fünf Samen sein. In die Post gehören außerdem noch ein frankierter und beschrifteter Briefumschlag für die Rücksendung, sowie ein Anmeldeformular, das auf der Website der Stadtgärtner hier verfügbar ist. 
  2. Erhalte Saatgut von anderen Hobbygärtnern über Die Stadtgärtner: Du bekommst mindestens drei Tütchen neues Saatgut, sowie ein Geschenk von den Stadtgärtnern. 

Die Stadtgärtner: Drei gute Gründe, um am Saatgutzirkel teilzunehmen

Keine Sortenvielfalt im Supermarkt: Dort gibt es häufig nur noch eine Sorte eines Gemüses.
Keine Sortenvielfalt im Supermarkt: Dort gibt es häufig nur noch eine Sorte eines Gemüses.
(Foto: CC0 / Pixabay / TeroVesalainen)

1. Unterstütze die Biodiversität.

  • Die Biodiversität auf der Erde hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Eine hohe Biodiversität, also eine große Artenvielfalt, sorgt für stabile Ökosysteme.
  • Jede Tier-, Insekten-, oder Pflanzenart, die ausstirbt, hinterlässt eine Lücke im Ökosystem. Dieses kann dadurch aus dem Gleichgewicht geraten.
  • Wenn du Saatgut mit anderen tauschst, trägst du dazu bei, dass viele verschiedene Pflanzenarten im Umlauf bleiben und gepflanzt werden. Das sorgt für bunte und insektenfreundliche Gärten.

2. Entdecke Neues.

  • Bist du es leid, immer das gleiche Gemüse im Supermarkt oder sogar in deinem eigenen Garten zu sehen? Tatsächlich ist es so, dass es von vielen Pflanzen nur noch eine Sorte Saatgut gibt – die Sortenvielfalt nimmt immer mehr ab. Film-Tipp zum Thema Saatgut: Unser Saatgut – Wir ernten, was wir säen
  • Vielleicht entdeckst du dank des Saatgutzirkels der Stadtgärtner längst vergessene Blumen-, Obst-, oder Gemüsesorten, die Neues auf deinen Teller bringen und Sortenvielfalt in deine Beete.

3. Pflanze samenfeste Sorten statt Hybrid-Gemüse.

  • Ein Großteil des Gemüses und Obstes, das wir in den Supermarktregalen finden, ist aus Hybrid-Saatgut entstanden. Hybrid-Saatgut entsteht aus Pflanzen, die über mehrere Jahre immer nur mit Eltern-Pflanzen gekreuzt werden (F1-Hybride). So werden bestimmte Eigenschaften weggezüchtet und erwünschte Eigenschaften gefördert.
  • Besonders die ökologische Landwirtschaft sieht Hybrid-Züchtungen kritisch, denn nicht immer ist bei dieser Methode eine Abgrenzung zur Gentechnik möglich Außerdem haben die meisten Hybrid-Sorten den Nachteil, dass sie nicht samenfest sind: Sie gedeihen nur einmal, du musst also jedes Jahr neues Saatgut kaufen. Mehr Hintergründe zur Problematik von Hybrid-Saatgut findest du hier: Bio-Saatgut: Gute Gründe für Bio-Samen und wo du sie kaufen kannst.
  • Wenn du Saatgut beim Saatgutzirkel tauschst, weißt du nicht so genau, auf was du dich einlässt. Vielleicht wird daraus kein Hochglanz-Hybridgemüse – aber Gemüse, das andere Stadtgärtner-User so lecker fanden, dass sie es mit dir teilen wollen. Wenn es samenfeste Sorten sind, kannst du sie im nächsten Jahr erneut pflanzen – oder du sammelst die Samen und tauschst sie.

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