Wirklich notwendig? Warum Herrenräder eine Stange haben Von Luise Rau Kategorien: Wissen & Technik Stand: 23. August 2024, 11:00 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / donterase Herrenräder haben oben eine Stange, Damenräder haben dies nicht. Aber warum eigentlich und macht diese Einteilung heute überhaupt noch Sinn? Das Fahrrad steht für Freiheit und Unabhängigkeit: Es ermöglicht uns, uns auf umweltfreundliche Weise fortzubewegen, die Welt um uns herum zu erkunden und unser eigenes Tempo zu bestimmen. Doch hinter dem vermeintlich einfachen Design eines Fahrrads verbirgt sich eine interessante und zugleich kontroverse Geschichte, insbesondere wenn es um die Gestaltung der Rahmen geht. Eines der auffälligsten Merkmale von Fahrrädern mit traditionellem „Herren“-Design ist die horizontale Stange, auch bekannt als Oberrohr. Doch warum haben Herrenfahrräder überhaupt diese Stange? Die Antwort darauf wirft Licht auf geschlechtliche Stereotypen, historische Einschränkungen und die sich verändernde Dynamik der Gleichberechtigung. Deshalb gibt es die Stange beim Herrenfahrrad Die Wurzeln des Oberrohrs gehen auf die Anfänge des Fahrraddesigns im 19. Jahrhundert zurück. Die ersten Fahrräder waren Hochräder, die eine hohe Stange für das Vorderrad hatten. Diese Konstruktion war nicht nur instabil, sondern auch schwer zugänglich, besonders für Menschen mit Kleidung, die nicht für das Klettern geeignet war. Mit der Einführung des Niederrades entstand das Design des heutigen Fahrrads, bei dem das Oberrohr übernommen wurde, um die strukturelle Integrität des Rahmens zu erhöhen. Das Problem bei dieser Konstruktion ist jedoch, dass sie nicht für alle Menschen gleichermaßen funktional war. So war es zur damaligen Zeit für weiblich gelesene Personen verpönt, Hosen zu tragen. Mit einem Rock war es jedoch kaum möglich, über die Stange zu steigen, ohne für damalige gesellschaftliche Standards „zu viel Haut“ zu zeigen. Deshalb wurden Fahrräder für weiblich gelesene Personen anders konzipiert. Das Design spiegelt also die damaligen Geschlechterrollen und das Ausmaß an Freiheit wider, das männlich und weiblich gelesenen Personen zugestanden wurde. Fazit: Eine überholte Zuschreibung Das unterschiedliche Design von sogenannten Herrenrädern macht aus heutiger Perspektive kaum noch Sinn. (Foto: CC0 / Pixabay / danfador) Heute macht die Unterteilung in Herren- und Damenfahrräder also nur noch wenig Sinn – insbesondere angesichts der Tatsache, dass es viele Menschen gibt, die sich keinem der beiden Geschlechter zuordnen möchten. Ob dein Fahrrad also eine Stange haben sollte oder nicht, sollte nicht von einem dir zugeschriebenen Geschlecht, sondern deinen individuellen Bedürfnissen abhängen. Weiterlesen auf Utopia.de: 5 gute Gründe, Fahrrad statt Auto zu fahren Fahrrad putzen: Tipps für den Radl-Frühjahrsputz Fahrrad versichern: Das musst du beachten ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 603 1083 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Fahrrad Gewusst wie HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: