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Diesel: 5 Gründe wieso du jetzt ins E-Auto umsteigen solltest

E-Auto statt Benzin
Foto: CC0 / Pixabay / geralt / andreas 160578 / GuillermoMemo

Vom Diesel auf ein E-Auto umzusteigen lohnt sich nicht nur der Umwelt wegen: Fahrverbote in Städten und preisliche Zuschüsse bieten weitere Anreize. Die wichtigsten fünf Argumente, wieso du deinen dreckigen Diesel gegen ein E-Auto tauschen solltest.

Nach Abgas-Affären bei Volkswagen, Daimler und weiteren Autoherstellern haben in den letzten Jahren viele Städte ein Fahrverbot für Diesel-Autos diskutiert und teilweise umgesetzt. Auch wenn die Bundesregierung die Dieselkrise etwas zu entschärfen versucht, indem statt einem Tausch eine Nachrüstung möglich wird, oder Software-Updates die Abgase senken sollen: Aus Sicht der Umwelt lohnt es sich, möglichst bald vom Diesel auf ein E-Auto umzusteigen, sobald du ein neues Gefährt brauchst – und falls du wirklich eins brauchst.

Hier die wichtigsten Gründe.

1. Dreckiger Diesel vs. sauberes E-Auto

Die Luftverschmutzung durch Diesel beeinträchtigt die Lebensqualität in vielen Städten.
Die Luftverschmutzung durch Diesel beeinträchtigt die Lebensqualität in vielen Städten.
(Foto: CC0 / Pixabay / Ben_Kerckx)

Die Luft bei uns in Deutschland ist stark verschmutzt. Dem EU-Grenzwert nach sind eigentlich nur 40 Mikrogramm Stickoxiden pro Kubikmeter erlaubt, doch an viel befahrenen Straßen messen die Umweltämter der Städte deutlich höhere Stickoxid-Werte. Diese Luftverschmutzung kommt vor allem von Diesel-Fahrzeugen.

Neuere Dieselfahrzeuge stoßen zwar weniger CO2 aus als Benziner, aber immer noch viel mehr Stickoxide. Am besten ist es daher, auf Verbrennungsmotoren allgemein zu verzichten und zum Elektroauto zu wechseln. Diese sind lokal emissionsfrei, geben also keine Schadstoffe beim Fahren ab. Damit Elektroautos wirklich emissionsfrei sind, müssen sie aber grünen Strom tanken.

2. Diesel droht Fahrverbot – oder hat es schon

Fahrverbot für Diesel?
Fahrverbot für Diesel?
(Foto: CC0 / pixaba / Paulina101)

Weil die Grenzwerte in vielen Städte überschritten werden, klagte die Deutsche Umwelthilfe vor 16 deutschen Gerichten. Nachdem das Verwaltungsgericht in Stuttgart geurteilt hat, die Stadt müsse die Luftqualität verbessern, gilt seit 2020 in der Innenstadt dort ein Diesel-Fahrverbot. Ein Jahr später sinken die Feinstaubwerte in Stuttgart und liegen zumeist unter 20 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die neuen Werte befinden sich also im akzeptablen Bereich. Auch ein Fahrverbote-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts erlaubt es Städten grundsätzlich, Diesel auszusperren.

2021 ist der Stand des Diesel-Fahrverbots in den großen deutschen Städten folgender. Diesel-Fahrverbote gibt es, wenn auch meist nur in gewissen Zonen, in:

  • Berlin (seit November 2019)
  • Hamburg (seit Juni 2018)
  • Stuttgart (seit April 2019 auch für Anwohner)
  • Darmstadt (seit Juni 2019)

Noch kein Diesel-Fahrverbot haben Essen, Frankfurt, Gelsenkirchen, Bonn und Köln. Mainz hatte für 2020 eines angekündigt, jedoch noch nicht umgesetzt. Die Euro 6d-Temp und Euro 6d Diesel-Modelle sind so emissionsarm, dass sie von diesen Verboten nicht betroffen sind.

Da die Fahrverbote ja in Städten gelten, könnten ehemalige Diesel-Fahrer auch über andere Fortbewegungsmittel nachdenken. Vielerorts gibt es zum Beispiel recht kostengünstige City-Tickets für die Öffis und Car-Sharing ist vor allem in größeren Städten weit verbreitet (und löst dein Parkplatz-Problem). Vielleicht passt ja auch eins dieser sechs abgefahrenen Transportmittel zu dir und deinem Leben.

3. E-Autos mit Top-Reichweite bei sinkenden Preisen

Das Tesla Model 3: Schon etwas erschwinglicher.
Das Tesla Model 3: Schon etwas erschwinglicher.
(Foto: Tesla)

Elektroautos schaffen keine Hundert Kilometer? Von wegen, zwischen 250 und 600 Kilometer können die elektrischen Autos Stand 2020 zurücklegen, bevor sie wieder aufgeladen werden müssen. Denn in den letzten Jahren haben die Automobilhersteller die Akku-Technologien stetig weiterentwickelt, sodass du nun ohne Probleme mit dem Elektroauto in den Urlaub fahren kannst. Denn auch längere Strecken sind kein Problem.

Auch der Preis der Elektroautos ist inzwischen deutlich gesunken: Vorbei sind die Zeiten, in denen es nur einen Tesla für 100.000 Euro gab. Denn selbst der neueste Tesla ist schon für rund 30.000 Euro erhältlich. Und es wird noch günstiger: Den Nissan Leaf bekommst du schon für ca. 23.000 Euro und den e.GO Life für gut 15.000 Euro. Im Vergleich zu einem Diesel-Auto können sich die neuen Modelle sehen lassen.

Andere Auto-Marken ziehen mit: Ioniq von Hyundai und der Polestar von Volvo sind für etwas über 35.000 Euro zu haben. Der Hyundai Kona liegt mit fast 35.000 Euro noch etwas darunter. Den Seat Cupra gibt es für unter 33.000 Euro.

Der VW e-up wurde nach einer Preissenkung durch Förderungen eins der Schnäppchen unter den E-Autos: Für unter 22.000 Euro war er 2021 zu haben – zumindest theoretisch: Die Lieferzeit lag zeitweise bei 16 Monaten, und VW hatte ihn wegen zu großer Nachfrage „temporär aus dem Bestellprogramm genommen“.

Je nachdem, wie oft, wie weit und wohin du mit deinem neuen E-Autos jedoch fährst, könnte sich trotzdem ein Monats- oder Jahresticket oder Ähnliches für die Öffentlichen lohnen. Wir haben 12 Tipps für günstige Bahntickets, mit denen du vielleicht fündig wirst.

4. Elektroauto-Tankstellen: Netzwerk wächst und wächst

Das Elektroauto kann man mittlerweile auch an Autobahnen aufladen.
Das Elektroauto kann man mittlerweile auch an Autobahnen aufladen.
(Foto: Utopia / Ch.Schwarzer)

Wir haben also bereits geklärt: E-Autos kosten nicht mehr die Welt und schaffen gute Reichweiten. Jetzt ist nur noch die Frage: Wo kann ich das Auto aufladen? Auch hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan – das haben aber fast nur Elektroauto-Besitzer mitbekommen…

Über 25.000 Ladestationen für E-Autos sind 2021 in ganz Deutschland verstreut – ein Rekordwert. Und das nicht nur in den Städten, sondern auch auf den Autobahnen: Deutschlands größter Betreiber von Autobahn-Tankstellen und -Raststätten, Tank & Rast, hat an jeder Tankstelle inzwischen auch Stromladesäulen.

Einige Supermarktketten wie Aldi Süd und REWE, sowie manche Fast-Food-Restaurants bieten während der Öffnungszeiten auf ihren Parkplätzen sogar kostenlosen Strom für E-Autos.

Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch für besonders lange Routen vorher Tank-Stops mit einem Routenplaner aussuchen.

5. Wer einen Diesel kauft, bleibt darauf sitzen

Automarkt in Essen: Diesel sind Ladenhüter.
Automarkt in Essen: Diesel sind Ladenhüter.
(Foto: Utopia / Sven Christian Schulz)

Wer ein neues Auto kaufen will, dem mag ein Diesel erstmal als lohnende Investition erscheinen. Vielleicht auch, weil Diesel ja gerade besonders billig sind: Teils werden Diesel-Fahrzeuge 30 Prozent unter Wert verkauft. Hier sollte man aber weiter denken: Denn wenn ein regionales Fahrverbot kommt, dann muss man womöglich seinen Diesel wieder loswerden.

Und das wird zunehmend schwerer. Denn eine wachsende Zahl von Händlern kauft schon jetzt keine Diesel mehr an. Zu groß ist ihnen die Ungewissheit, ob die Diesel mit den drohenden Fahrverboten an Wert verlieren. Der Markt für Elektroautos hingegen kommt gerade erst in Schwung: Bis Oktober wurden 2021 in Deutschland mehr elektrische Autos als Diesel zugelassen. Große deutsche Hersteller wie Audi und BMW wollen in Zukunft vornehmlich elektrisch werden, oder – wie im Fall von Fiat oder Jaguar – ausschließlich elektrisch.

Tipp: Wenn du dir ein E-Auto anschaffen möchtest, kannst du mit einem Zuschuss für Elektromobilität Geld sparen. Reine Elektroautos sind sogar von der KFZ-Steuer befreit, und können ein E-Kennzeichen bekommen, das beispielsweise die Nutzung kostenfreier Parkplätze oder Sonderfahrstreifen ermöglichen könnte.

Wenn jedoch die autofreie Stadt jemals Realität wird, werden Auto-Besitzer auch für ihre elektrischen Gefährte wohl nicht mehr viel bekommen.

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