Die Doku „Fake America Great Again“ erklärt, wie Donald Trump Präsident werden konnte: durch mangelnden Datenschutz bei Facebook. Dies ist seit dem Skandal um Cambridge Analytica weltweit bekannt. Doch die Datensammelwut geht weiter.
Bei den US-Präsidentschaftswahlen hat Donald Trump nicht die Mehrheit aller Stimmen bekommen, wohl aber die meisten Wahlmänner hinter sich gehabt. Ein Zufall ist das nicht, so die Arte-Doku. Denn wie inzwischen bekannt wurde, sind über Facebook gezielt Wähler manipuliert worden. Doch dahinter steckt nicht Trump selbst, sondern ein enges Geflecht aus einem Hedgefonds-Manager, Cambridge Analytica und dem rechten Medienportal Breitbart News.
Fake America Great Again: Doku über Wahlbeeinflussung mit Daten
In einer Demokratie sollen die Bürger bestimmen – zumindest in der Theorie. Denn bei den Präsidentschaftswahlen in den USA wurden viele unentschlossene Bürger und eigentliche Nichtwähler mittels Facebook beeinflusst. Und zwar ohne dass sie davon etwas mitbekommen haben. Der Skandal ist wenige Monate nach der Wahl öffentlich geworden und viele Prominente haben daraufhin ihren Facebook-Account gelöscht.
Das steckt dahinter: 87 Millionen Facebook-Profile mit allen Daten sind von der Firme Cambridge Analytica zu politischen Zwecken missbraucht worden. In Kombination mit gekauften Daten von Kreditinstituten und anderen Unternehmen geben sie darüber Aufschluss, welche Wähler noch unentschlossen sind und wie man diese Wähler am besten erreicht.
Kleine Facebook-Games wie „Welcher Superheld bist du“ geben in Kombination mit anderen Daten sogar detaillierte Einblicke in die Persönlichkeit der Wähler und ihr Wahlverhalten. Cambridge Analytica hat zusätzlich noch die Postleitzahlen der User ausgewertet und wusste so, wie die Mehrheiten in jedem Wahlbezirk sein werden und wie man sie beeinflussen kann. Diese Daten hat dann Trumps Wahlkampfteam bekommen.
- Doku online schauen: in der Arte-Mediathek
- Verfügbar bis: 6. Januar 2019
- Dauer: 58 Minuten
Doku warnt vor Datenspuren im Netz
Nach nur zehn Likes kennt uns Facebook besser als unsere Freunde und nach 100 Likes besser als die eigene Familie, so eine Studie aus der Doku. Doch wir hinterlassen nicht nur in den sozialen Netzwerken unsere Daten: Auch das Handy sendet ununterbrochen den eigenen Standort, Kameras erfassen auf der Straße die Auto-Kennzeichen und viele Emailanbieter lesen unsere Mails mit. Was also tun?
1. Besserer Datenschutz
Wir selbst sollten unsere Daten nur solchen Firmen geben, denen wir auch vertrauen können. Und dann auch nur so viele Daten wie nötig. Einige Unternehmen und Anbieter legen sich selbst freiwillig strengere Datenschutzrichtlinien auf – nutze also lieber solche Anbieter.
2. Datenkraken meiden
Es gibt ein Leben ohne Google und Co. – zum Beispiel mit der deutschen Suchmaschine MetaGer (alle guten Suchmaschinen). Und auch auf Gmail und andere Maildienste kannst du verzichten und stattdessen wirklich private Mailanbieter wählen. Nicht zuletzt gibt es auch für Facebook (und WhatsApp gehört inzwischen auch zu Facebook) gute Alternativen.
Mehr zu dem Thema bei Utopia:
- WhatsApp-Alternativen: Sichere Messenger im Überblick
- Facebook-Alternative: Soziale Netzwerke im Überblick
- Facebook und VW: Warum unser Schulterzucken fatal ist
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