Die Dokumentation "Wasser – Im Visier der Finanzhaie" zeigt was passiert, wenn Wasser zur Ware wird. Misswirtschaft und Gier sorgen dafür, dass unsere Lebensgrundlage an vielen Orten auszutrocknen droht. Unternehmen und Investoren profitieren.
Wer bestimmt den Preis des Wassers? Sollte es wie Weizen oder Kohle an den Finanzmärkten gehandelt werden? Diese Fragen behandelt die Dokumentation „Wasser – Im Visier der Finanzhaie“. Denn in der Finanzwelt ist ein wahrer Wasserrausch entbrannt. Anders als beim Gold- oder Ölrausch geht es hierbei jedoch um die Lebensgrundlage unserer Zivilisation.
Der investigative Film zeigt den erbitterten Kampf zwischen Menschen, die Wasser zu Geld machen wollen, und jenen, die Wasser als Menschenrecht sehen. Zu Wort kommen Finanzjournalisten, verzweifelte Viehzüchter, hilflose Politiker, skrupellose Investoren, engagierte Umweltschützer und geschäftstüchtige Ökonomen und Wassermanager.
Im Film sieht man zum Beispiel „Waterfind“ – die weltweit erste Wasserbörse. An der Börse wird Wasser gekauft und verkauft, die Maßeinheit sind Megaliter (eine Million Liter). „Natürlich sind Wasserknappheit und Klimawandel absolute Glücksfälle für unser Unternehmen. Ist das denn schlecht?“, sagt Tom Rooney, der Geschäftsführer von Waterfind.
Dauer: 87 min
Verfügbar in der Arte Mediathek bis zum 13. Juni 2020.
Wasserbedarf steigt immer weiter an
Schon heute leiden viele Regionen der Welt unter Wasserknappheit. Laut der Dokumentation wird im Jahr 2050 mindestens jeder vierte Mensch in einem Land mit chronischen Wassermangel leben. Eine Zahl, die das Interesse der Finanzriesen weckt. Egal ob Goldman Sachs, HSBC, UBS, Allianz, Deutsche Bank oder BNP: Banken, Investmentfonds und Hedgefonds, sie alle investieren Milliarden in das kostbare Lebenselixier.
Verantwortlich für den Wassermangel sind sowohl steigende Bevölkerungszahlen, Umweltverschmutzung und Klimawandel, aber auch exzessive Landwirtschaft und der enorme Wasserbedarf der Industrie. Denn für fast alles was wir produzieren, wird Wasser benötigt – egal ob für die Jeans, den Kaffeebohnen oder allgemein unsere Nahrung. Ein Kilogramm Rindfleisch beispielsweise verschlingt in der Herstellung laut Peta 15.500 Liter Wasser. Umso wichtiger ist es daher, beim Einkauf auch auf den Wasserfußabdruck zu achten.
Eine ungewisse Zukunft
Die Dokumentation „Wasser – Im Visier der Finanzhaie“ macht deutlich, wie wichtig es ist, die kostbare Ressource Wasser zu schützen – zum Beispiel, indem sie für die Finanzwelt für unantastbar erklärt wird.
Regisseur Jerome Fistel kommt zu dem Fazit, dass um Wasser schon heute ein regelrechter Krieg geführt wird. Auch in Europa droht Wasser als Handelsware zum Spekulationsobjekt zu werden.
„Wasser im Visier der Finanzhaie“ zeigt eindrücklich, wie ernst die Lage ist, wie stark der Einfluss der Wasserwirtschaft als Lobby bereits ist – und dass wir unbedingt handeln müssen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Doku-Tipp: Was essen wir morgen?
- 53 Mineralwasser bei Öko-Test: Arsen, Uran und Pestizid-Rückstände
- Kann man Leitungswasser in Deutschland bedenkenlos trinken?
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
War dieser Artikel interessant?
- 8 Dinge, die Unternehmen fürs Klima tun können
- Inas Nureldin: „Man muss schauen, dass man die Leute mit Informationen nicht überfrachtet.“
- Aktienkurse im Keller: Warum nachhaltige Investments gerade jetzt sinnvoll sind
- Das Bankgeschäft ist die Kunst des Ausbalancierens
- Am Ende zählt die Wirkung: Das ändert sich mit deinem Bankwechsel
- City-Ticket der Bahn: So funktioniert's
- Christliche Geldanlagen – Nachhaltigkeit mal anders gedacht
- Persönliche Finanzen checken und Geld sparen
- Guerilla Gardening: grüne Bomben gegen tristes Grau