Warmes Wasser muss nicht zentral mit dem Heizwasser erhitzt werden. Mit einem Durchlauferhitzer kannst du Wasser nach Bedarf erwärmen. Wir erklären dir, wie hoch der Stromverbrauch ist und wie du noch mehr einsparen kannst.
Mit einem Durchlauferhitzer kannst du deinen Stromverbrauch verringern, denn er ermöglicht eine dezentrale Warmwasserbereitung. Das heißt: Wasser wird nur dann erwärmt, wenn du es wirklich brauchst.
In vielen Häusern und Wohnungen erfolgt die Warmwasserbereitung für Dusche und Waschbecken zentral. Ein Boiler erhitzt dabei sowohl das Wasser für die Heizung als auch das Warmwasser. In regelmäßigen Abständen erhitzt er eine bestimmte Menge Wasser und speichert diese in einem Tank, sodass warmes Wasser stets zur Verfügung steht. Je nach gewünschter Temperatur wird das Warmwasser dann später wieder mit kaltem Wasser gemischt.
Anders funktioniert hingegen die dezentrale Warmwasserbereitung. Dabei werden Heizwasser und Warmwasser unabhängig voneinander erhitzt. Ein Durchlauferhitzer ist für das Warmwasser zuständig und arbeitet deutlich effektiver, denn er erwärmt das Wasser nur dann, wenn es tatsächlich gebraucht wird, statt es bei hoher Temperatur auf Vorrat zu speichern. Bei einem Durchlauferhitzer sparst du also die Wärmeenergie, die ein Boiler benötigt, um das gespeicherte Warmwasser auf einer konstant sehr hohen Temperatur zu halten.
Wie du beim Durchlauferhitzer den Stromverbrauch weiter reduzieren kannst, erfährst du hier.
Wie hoch ist der Stromverbrauch eines Durchlauferhitzers?
Der Stromverbrauch eines Durchlauferhitzers hängt von seiner Leistung und seiner Nutzungsdauer ab. Durchlauferhitzer gibt es in verschiedenen Verbrauchsklassen, meist mit einer Leistung zwischen 18 Kilowatt (kW) und 33 Kilowatt. Diese Geräte sind geeignet, um heißes Wasser für die Dusche zu erhitzen. Für die Küche oder ein Handwaschbecken reicht auch weniger: Hier kannst du auf einen Kompaktdurchlauferhitzer mit einer Leistung von 11,5 oder 13 kW zurückgreifen.
Diese Leistungen kannst du mit der Nutzungszeit verrechnen, um deinen Verbrauch herauszufinden. Nutzt du das warme Wasser 15 Minuten (also 0,25 Stunden) am Tag, so verbraucht ein Durchlauferhitzer mit 24 kW Leistung 6 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Tag. Bei Strompreisen wie aktuell ca. 54 Cent pro kWh (Stand September 2022) kostet der Durchlauferhitzer also etwa 1180 Euro im Jahr.
Geeignet ist ein Durchlauferhitzer vor allem, wenn du eher kleinere Mengen an heißem Wasser benötigst. Dann wird kein Wasser unnötig erhitzt. Außerdem kann ein Durchlauferhitzer meist nur eine Zapfstelle versorgen. Bei hohem Warmwasserbedarf lohnt sich dagegen eine Heizung mit Wasserspeicher. So steht immer genug warmes Wasser zur Verfügung. Wird die große Wassermenge tatsächlich benötigt, ist dies auch die energieeffizientere Variante.
Achte beim Kauf eines Durchlauferhitzers darauf, dass du das richtige Modell wählst. Es muss natürlich für deinen Haushalt ausreichen, sollte aber auch nicht mehr Leistung erbringen als nötig. Ansonsten verbrauchst du nur unnötig viel Strom. Relevant ist hier, wie viel Wasser gleichzeitig erhitzt werden soll. Hast du beispielsweise eine große Regendusche, durch die 30 Liter pro Minute laufen, brauchst du ein leistungsfähigeres Gerät als für einen sparsamen Duschkopf.
Wie kann ich den Stromverbrauch des Durchlauferhitzers gering halten?
Je heißer das Warmwasser sein soll, desto mehr Energie ist zum Erwärmen nötig – und dementsprechend teuer wird es. Daher kannst du den Stromverbrauch deines Durchlauferhitzers reduzieren, indem du die gewünschte Wassertemperatur nicht zu hoch einstellst. Hier kannst du mit jedem Grad Energie und Geld einsparen. Finde also am besten heraus, ob du tatsächlich gerne bei 40 Grad duschst oder ob dir 38 Grad nicht auch reichen würden.
Aber auch die Wassermenge, die durch den Durchlauferhitzer fließt, hat einen großen Einfluss auf den Stromverbrauch. Je weniger Wasser du beispielsweise in der Dusche brauchst, desto weniger muss erhitzt werden. Daher solltest du versuchen, Wasser in der Dusche zu sparen. Beispielsweise kannst du die Wassermenge reduzieren, indem du kürzer duschst. Außerdem solltest du darauf achten, dass der Wasserhahn auf kaltes Wasser eingestellt ist, wenn du deine Hände wäschst.
Die Wassermenge beim Duschen kannst du auch mithilfe eines Sparduschkopfs verringern. Durch diesen fließt nur eine geringe Wassermenge von unter zehn Litern pro Minute. So kannst du auf einen Durchlauferhitzer mit geringerer Leistung zurückgreifen und damit viel Strom sparen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Warmwasser sparen: 5 Tipps, die du einfach umsetzen kannst
- Smart Home: So steuerst du deine Heizung am besten
- Ökostrom+: Das Kooperationsprojekt für nachhaltige Energien
War dieser Artikel interessant?
- Strompreis steigt: Liegt es an Ökostrom und Energiewende?
- Neptu-Therm: Dämmung aus dem Meer
- Energie sparen an Weihnachten: Die größten Stromschlucker und bessere Alternativen
- Energieausweis fürs Haus: In 4 Schritten bekommst du ihn
- Das braucht die Energiewende, um weiter voranzukommen
- Richtig heizen mit Fußbodenheizung: Darauf solltest du achten
- Kernfusion: Der Schlüssel zur Energiewende?
- Ökostrom für die Wärmepumpe: Die besten Tarife 2024
- Solarstrom als Mieter:in: So kannst du ihn beziehen