Eichenlaub verrottet langsamer als Laub von anderen Bäumen. Dicke Schichten Eichenlaub können andere Pflanzen ersticken. Mit ein paar Tipps kannst du es dennoch zu lockerem Humus kompostieren.
Eichenlaub enthält viele Gerbstoffe
Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen enthalten die Blätter der Eiche einen außergewöhnlich hohen Anteil an Lignin und Gerbsäure. Gerbsäure, auch Gerbstoffe genannt, sind chemische Stoffe, mit denen sich Pflanzen gegen Fressfeinde schützen.
Gerbstoffe zersetzen sich nur langsam. Eichenlaub braucht daher länger als anderes Laub, um zu verrotten – das kann mehrere Jahre dauern.
Verwendung von Eichenlaub im Garten
Da Eichenlaub langsam verrottet, eignet es sich als Mulch für andere Pflanzen. Du kannst es auf Beeten verteilen, um den Boden im Winter vor Kälte zu schützen. Dicke Schichten Eichenlaub solltest du aber vermeiden. Wenn sie nass werden, bilden sie eine feste Barriere zwischen Erde und Luft. So nehmen sie anderen Pflanzen den Sauerstoff. Ohne Sauerstoff ersticken die Wurzeln oder faulen unter der festen Laubschicht ab. Unter anderem kann es auch zu Geruchsbelästigungen durch Fäulnis kommen, wenn das nasse Laub in dicken Schichten mit Erde bedeckt ist, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Um große Mengen Eichenlaub zu nutzen, kannst du Humus herstellen. Damit sich die Blätter zersetzen, solltest du ein paar Dinge beachten.
Eichenlaub kompostieren
Die Landeswirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt, Eichenlaub einjährig zu kompostieren. Damit sich die Blätter zersetzen, solltest du sie zunächst zerkleinern. Dafür kannst du einen Häcksler benutzen oder die Blätter mit dem Rasenmäher mähen. So werden sie direkt mit Gras gemischt.
Die zerkleinerten Blätter kompostieren besser, wenn du sie mit Gras, Erde und leicht verrottenden Abfällen mischst. Hornspäne kann als Kompostbeschleuniger dienen. Diese Mischung kompostiert in etwa einem Jahr zu lockerem Humus. Dabei setzen die Gerbstoffe aus dem Eichenlaub Säure frei und senken den pH-Wert des Bodens. Der Humus eignet sich also besonders für Pflanzen, die einen niedrigen pH-Wert bevorzugen, wie zum Beispiel Rhododendren.
Wie du das Eichenlaub richtig entsorgst
Wenn du Eichenlaub nicht im Garten verwenden kannst, solltest du es entsorgen. Kleine Mengen gehören laut der Verbraucherzentrale in die Bio-Tonne.
Nicht erlaubt ist es, Laub in der Restmüll- oder Papiertonne zu entsorgen. Auch die Natur ist tabu – wenn du dein Laub im Wald ablädst, drohen hohe Strafen.
Wenn du größere Mengen Laub entsorgen musst, erkundige dich bei deiner Gemeinde oder deiner Stadt. Einige bieten spezielle Laubsäcke an, um die Blätter zu entsorgen. Alternativ kannst du das Laub zur Kompostierung auf den nächsten Wertstoffhof bringen.
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Überarbeitet von Melanie Grünauer
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