In der Biotonne darfst du Abfälle entsorgen, die aus tierischen oder pflanzlichen Quellen stammen. Grünes Licht gibt es zum Beispiel für Eierschalen, doch wie verhält es sich mit Zitronenschalen? Unsere Übersicht klärt auf.
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Grundsätzlich darfst du alle Küchenabfälle in der Biotonne entsorgen, die tierischen und pflanzlichen Ursprungs sind. Von welken Salatblättern bis hin zu Fleischresten ist alles erlaubt. Ausnahmen bilden Hundekot und verstorbene Haustiere. Auch die Pflanzenabfälle aus dem Garten kannst du in der Biotonne entsorgen, wenn du keinen eigenen Kompost im Garten hast.
Allerdings kann es regionale Unterschiede geben. Ob Sonderregelungen gelten, erfährst du bei der Abfallwirtschaftsstelle deiner Kommune.
Diese Dinge dürfen in die Biotonne
Ab 1. Mai 2025 treten auf Basis der Novelle der Bioabfallverordnung (BioAbfV) neue Regeln in Kraft. Die Änderungen sollen insbesondere den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt besser einschränken. Die Änderungen betreffen hauptsächlich die Entsorger-Firmen:
- Es gibt nun Grenzwerte für Fremdstoffe im Biomüll. Dazu zählen neben Plastik auch Glas, Steine, Keramik oder Metall.
- Bevor der Biomüll weiterverarbeitet wird, beispielsweise zu Dünger, wird der Plastikanteil überprüft – er darf bei höchstens einem Prozent liegen.
- Essensreste in Verpackungen müssen aus der Verpackung genommen werden.
- Wer seine Biotonne falsch befüllt, muss eventuell ein Bußgeld zahlen – das hängt von der Stadt oder Gemeinde ab. Bei mehrfacher falscher Befüllung kann die Tonne wie Restmüll entsorgt werden, was teurer ist und von Bürger:innen bezahlt werden muss.
Grundsätzlich bleibt jedoch gleich, was in den Biomüll gehört. Das umfasst:
- Obst-, Gemüse- und Pflanzenreste (auch von Südfrüchten)
- Tee- und Kaffeefilter
- Küchentücher aus Papier in kleinen Mengen (in größeren besser in den Restmüll, auf keinen Fall in den Papiermüll!)
- Fisch- und Fleischreste (auch Wurst)
- Milchprodukte
- Brotreste (Tipps für Brot vom Vortag)
- Sträucher und kleine Äste
- Rasenschnitt und Laub (Tipp: Sowohl Rasenschnitt als auch Herbstlaub kannst du stattdessen sinnvoll weiterverwerten)
- verwelkte Blumen und Balkon-Pflanzen (ohne den Plastiktopf)
- Kleintierstreu aus Stroh oder Sägespänen
- Vogelsand
Doch die verbindlichsten Informationen zum Befüllen der Biotonne bekommst du in deiner Kommune oder Stadt, basierend auf den Weiterverarbeitungsprozessen dort.
Die Abfälle aus der Biotonne werden zu Biogas und Biokompost weiterverarbeitet. Mit dem Biogas kann Strom erzeugt werden, der Biokompost dient als wertvoller Dünger. Indem auch du zu Hause schon darauf achtest, keine Fremdstoffe in den Biomüll gelangen zu lassen, ermöglichst du, dass möglichst viel davon sinnvoll weiterverwertet wird.
Diese Dinge dürfen nicht in die Biotonne
Es gibt einige Dinge, die zwar tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sind, doch wegen ihrer Weiterverarbeitung dennoch nicht auf den Biomüll gehören. Unter anderem:
- Hundekot
- verstorbene Haustiere
- Plastik und Bio-Plastik (auch keine “kompostierbaren” Plastiktüten)
- Flüssigkeiten (auch Milch)
- Staubsaugerbeutel
- Windeln
- Zigarettenkippen und Asche
- Lederreste
- kaputte Kleidung
- Metall
- Papier
- Pflanzenöl (und andere Öle)
- Holzprodukte
- Styropor (Polystyrol)
Tipp: Am besten vermeidest du so viel Müll wie möglich. Überlege schon beim Kauf, ob du ein Produkt wirklich brauchst, welchen Müll es produziert und wie du Verpackungsmüll vermeiden kannst. Viele Dinge kannst du auch länger nutzen.
Die meisten Abfälle für die Biotonne kannst du auch auf dem eigenen Kompost zu wertvollem Dünger für den Garten entsorgen. Es gibt nur wenige Ausnahmen, die zwar in die Biotonne, nicht aber auf den Kompost dürfen:
- Obstschalen von Südfrüchten
- Fisch- und Fleischreste
- Brotreste
- kranke Pflanzen(reste)
- Papiertücher
- Sägemehl
Wieso du den Biomüll trennen solltest
Landen Obst- und Gemüseabfälle im Restmüll, müssen sie aufwendig sortiert werden, kommen auf Mülldeponien oder werden verbrannt. Effizienter ist es dagegen, selbst den Biomüll zu trennen. Denn der Müll aus der Biotonne kann zu hochwertigem Dünger kompostiert oder zur Energiegewinnung in Form von Biogas genutzt werden. Laut dem NABU fällt in Haushalten mit einem Biomüll im Schnitt 50 Prozent weniger Restmüll an (nach Gewicht).
Übrigens ist sogar gesetzlich festgeschrieben, dass Biomüll getrennt werden muss. Wer sich nicht daran hält, kann sogar auf seinem Müll sitzenbleiben. Laut NABU kann es sein, dass die Müllabfuhr den Müll bei ständigen Fehlwürfen nicht mehr abholt und für die Haushalte zusätzliche Gebühren anfallen.
Tipps für die eigene Biotonne
In der Biotonne bilden sich vor allem im Sommer schnell unangenehme Gerüche. Das ist ganz normal, in der Regel auch nicht gesundheitsschädlich, aber trotzdem sehr unangenehm. Deshalb bieten viele Entsorgungsunternehmen auch mehrmals im Jahr eine Biotonnenreinigung an. Mit einer mobilen Waschanlage nehmen sie die Reinigung meist kostenlos direkt vor Ort vor.
Du kannst deine Biotonne aber auch leicht selber reinigen:
- Die Biotonne muss dafür zunächst ganz leer sein. Befindet sich noch etwas Flüssigkeit auf dem Boden, muss auch die raus.
- Dann solltest du die Innenwände mit einem Gartenschlauch und einem harten Strahl abspritzen. Dadurch löst sich der meiste Schmutz. Leere danach die Tonne wieder aus.
- Damit die Biotonne nicht gleich wieder stinkt, solltest du sie noch mit einem antibakteriellen Reiniger säubern. Zu diesem Zweck gibt es gute biologische Allzweckreiniger, zum Beispiel das Bio-Reinigungskonzentrat bei Avocadostore. Dieses musst du nach Anweisung auf der Verpackung mit Wasser verdünnen und in die Biotonne geben.
Tipp: Besonders schnell beginnt die Biotonne zu riechen, wenn sich auf dem Boden Flüssigkeit von den Abfällen ansammelt. Damit das nicht so schnell passiert, kannst du feuchte Abfälle in altes Zeitungspapier einwickeln. Es darf in geringen Mengen auch in die Biotonne. Hilfreich ist außerdem, auf dem Boden der Biotonne eine Zeitung auszubreiten. Die saugt die erste Feuchtigkeit auf und verhindert so, dass die Biotonne unangenehm riecht.
Viele Haushalte haben Probleme mit Maden in der Biotonne. Dabei tun die kleinen Tiere niemandem etwas. Wer eine saubere Biotonne hat und die auch regelmäßig leeren lässt, hat meist auch keine Maden. Sie brauchen mehrere Tage und einen feuchten Lebensraum, um zu schlüpfen. Im verlinkten Artikel findest du nützliche Tipps.
Überarbeitet von Denise Schmucker
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