Noch auf der Suche nach einem Neujahrsvorsatz zum Energiesparen? Wir geben dir einige Tipps, mit denen du deine Strom- und Heizkosten im kommenden Jahr deutlich reduzieren kannst!
Mit dem Rauchen aufhören, jede Woche ins Fitnessstudio gehen oder auf Fleisch verzichten: Neujahrsvorsätze ähneln sich von Jahr zu Jahr und die meisten davon sind auch sehr lobenswert. Wieso aber nicht mal die Motivation nutzen, um Strom-, Wasser und Gas zu sparen? Schließlich profitiert dein Geldbeutel ebenso davon wie die Umwelt. Eine Win-Win-Situation für dich und die Natur!
Wir haben fünf Neujahrsvorsätze zum Energiesparen für dich, die deine Nebenkosten und deinen CO2-Ausstoß im kommenden Jahr deutlich verringern. Damit es sich auch wirklich lohnt, die Vorsätze einzuhalten, haben wir Mini-Spartipps links liegen lassen und uns auf die Maßnahmen fokussiert, die besonders wirksam sind. Wenn du sie nutzt, sind sogar Ersparnisse von mehreren Hundert Euro möglich. In diesem Sinne: Ein frohes, sparsames Neues!
Neujahrsvorsatz #1: Kürzer und weniger duschen
Für eine zehnminütige Dusche mit einer angenehmen Wassertemperatur von 38 Grad und einem herkömmlichen Duschkopf (Wasserdurchlauf von etwa zwölf Liter pro Minute), bei dem das Wasser mit einem üblichen Erdgas-Brennwertkessel erwärmt wird, fallen laut Verbraucherzentrale NRW 1,14 Euro an. Wer sich jeden Tag eine solche Dusche gönnt, wird pro Jahr 416 Euro los und verursacht einen CO2-Ausstoß von 477 Kilogramm (kg).
Folgende Tipps reduzieren deine Duschkosten jeweils um etwa die Hälfte:
- Nur halb so oft duschen (z. B. jeden zweiten Tag statt jeden Tag). Expert:innen empfehlen nur zwei- bis dreimal die Woche zu duschen.
- Nur halb so lange duschen (z. B. fünf statt zehn Minuten) und das Wasser kurz abdrehen, während du dich einseifst und shampoonierst.
- Dir einen Sparduschkopf zulegen (z. B. mit einem Wasserdurchlauf von sechs statt zwölf Litern pro Minute). Günstige Modelle gibt es schon für rund 25 Euro. Die Anschaffungskosten sind schnell wieder eingespart.
- Kalt duschen: Nur etwas für Hartgesottene, aber wer es durchzieht spart mit den meisten Heizungsarten über die Hälfte der Duschkosten. Utopia-Redakteurin Lena hat es bereits ausprobiert.
Als Neujahrsvorsatz kannst du entweder alle Maßnahmen umsetzen oder dir welche herauspicken, die für dich am besten funktionieren. Bereits eine einzelne davon halbiert deine Duschkosten und kann dir – je nach Ausgangslage – bereits über Hundert Euro sparen. Alle kombiniert reduzieren die finanzielle Belastung um circa 95 Prozent. Im obigen Beispiel sind Einsparungen von 392 Euro im Jahr möglich.
Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Heizungsarten. Solarthermie ist deutlich sparsamer und wer Heizöl nutzt, hat einen deutlich größeren CO2-Fußabdruck sowie höhere Kosten. Außerdem hängt dein tatsächliches Sparpotenzial von deinem individuellen Duschverhalten ab. Der Duschrechner der Verbraucherzentrale NRW hilft dir dabei, deine jährlichen Duschkosten zu ermitteln.
Neujahrsvorsatz #2: Kein Standby mehr nutzen
Der Standby-Modus ist wirklich fies: Von außen betrachtet findet keine nennenswerte Aktivität in den betreffenden Elektronikgeräten statt. Doch insgeheim fließt dennoch einiges an Strom durch die Kabel. Laut CO2online sind acht Prozent der Stromrechnung im Durchschnitt auf Standby-Geräte zurückzuführen.
In einem Einfamilienhaus können so allein durch den Verzicht auf den Standby-Modus 360 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr gespart werden. Laut Umweltbundesamt hat die Erzeugung einer kWh erzeugter Strom in Deutschland im Jahr 2022 durchschnittlich 434 Gramm CO2 verursacht. Wer den Standby-Modus vermeidet, kann also etwa 156 kg CO2 vermeiden. Die finanzielle Ersparnis beträgt – laut aktuellem Strompreis von 28 Cent pro kWh (Verivox) – etwa 102 Euro. In einer 2-Personen-Wohnung seien immerhin 210 kWh und somit 59 Euro sowie rund 91 kg CO2 Ersparnis im Jahr möglich.
Zwar gibt es auch Geräte, die nicht vom Netz sollten, etwa Kühlschrank, Backofen, Tintenstrahldrucker und OLED-Fernseher. Doch den Großteil der Elektrogeräte – von Stereoanlagen über Spielekonsolen bis hin zum Computer – schadet es nicht, sie bei Nichtgebrauch komplett vom Stromnetz zu trennen.
Neujahrsvorsatz #3: Auf den Wäschetrockner verzichten
Wäschetrockner gehören zu den größten Stromschluckern im Haushalt. Als Neujahrsvorsatz kannst du vollständig darauf verzichten und Energie sparen, indem du deine Wäsche stattdessen einfach zum Trocknen aufhängst. Klar dauert das länger und wer keinen Balkon oder Garten hat, muss durch Lüften dafür sorgen, dass die aufgehängte Wäsche die Luftfeuchtigkeit nicht zu sehr erhöht. Doch es lohnt sich.
Ein Wäschetrockner mit Energieeffizienzklasse B verbraucht laut dem Stromversorger Entega etwa 590 Kilowattstunden (kwH) im Jahr. Das ergibt Kosten von 165 Euro. Ein sehr effizientes Gerät der Klasse A+++ braucht hingegen nur 180 kWh und somit 50 Euro im Jahr. Umgerechnet in CO2 ergibt das 256 kg (Klasse B) bzw. 78 kg (Klasse A+++).
Das Trocknen auf dem Wäscheständer ist hingegen gratis und im Freien CO2-neutral. Wenn du deine Wäsche in Innenräumen aufhängt, musst du allerdings etwas mehr Lüften und somit auch mehr Heizen. Auch diese Variante kann also indirekt für CO2-Ausstoß sorgen.
Neujahrsvorsatz #4: Stoß- und Querlüften statt Fenster kippen
CO2online hat ausgerechnet, dass sich in einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus mit Gasheizung jährlich eine halbe Tonne CO2 und bis zu 289 Euro Heizkosten sparen lassen, wenn stoßgelüftet wird, anstatt das Fenster zu kippen. Allerdings basiert die Rechnung auf den durchschnittlichen Gaspreisen von 2022. Diese sind aber mittlerweile deutlich gesunken. Umgerechnet auf den Durchschnitts-Gaspreis von 2023 wären also um die 230 Euro Ersparnis im Jahr möglich. In einer 70 Quadratmeter großen 2-Zimmer-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Gasheizung liegt das Sparpotenzial demnach immerhin bei 146 Euro pro Jahr.
Das Heizen ist mit Abstand der größte Energiekostentreiber im Haushalt und wer ineffizient lüftet, muss unnötig viel heizen. Gekippte Fenster sorgen für einen schlechten Luftaustausch, lassen aber vergleichsweise viel Wärme aus der Wohnung austreten. Laut Verbraucherzentrale eignen sich gekippte Fenster zwar unter gewissen Umständen als Zusatzmaßnahme, um hohe Luftfeuchtigkeit in den Griff zu bekommen. Doch meist ist das nicht nötig.
Ideal ist drei- bis viermal Stoßlüften pro Tag. Dabei solltest du außerdem querlüften, also gegenüberliegende Fenster öffnen, um für optimalen Durchzug zu sorgen. Die perfekte Länge eines Lüftvorgangs hängt von der Jahreszeit ab. Im Winter sind fünf Minuten in der Regel ausreichend. Im Frühling und Herbst sollten es mindestens zehn Minuten sein. Im Sommer (für die Heizkosten irrelevant) empfiehlt es sich jeweils frühmorgens und spätabends etwa 30 Minuten zu lüften, wenn es noch einigermaßen kühl ist.
Beachte: Diese Richtwerte musst du für deinen Neujahrsvorsatz nicht jeden Tag perfekt einhalten. Das ist in diesem Fall auch nicht realistisch. Versuche dich grob daran zu orientieren und merke dir, zum Lüften nicht mehr das Fenster zu kippen, sondern stoß- und querzulüften.
Neujahrsvorsatz #5: Auf LED-Lampen umsteigen
Viele Neujahrsvorsätze scheitern daran, dass sie einen langen Atem brauchen. Doch folgender Tipp lässt sich an einem einzigen Tag erledigen und darf anschließend trotzdem als erfüllt gelten: Der Austausch aller konventionellen Glühlampen in der Wohnung durch LEDs. Denn so lassen sich bis zu 90 Prozent der Beleuchtungskosten sparen!
Eine einzige 60-Watt-Glühbirne verbraucht im Jahr bei einer täglichen Nutzung von vier Stunden etwa 88 kWh und erzeugt dabei Kosten von etwa 25 Euro sowie einen CO2-Ausstoß von ungefähr 38 kg. Eine vergleichbare LED-Lampe mit 6 Watt bringt dieselbe Helligkeit und benötigt dafür nur rund 2,50 Euro und 4 kg CO2 im Jahr. Es lassen sich also 22,50 Euro und 34 kg CO2 sparen – mit dem Austausch einer einzigen Lampe.
Je nach Anzahl der Lichter und deinem Nutzungsverhalten ist auch hier eine Ersparnis von über Hundert Euro möglich. Die geringen Anschaffungskosten der LEDs sind also innerhalb von ein paar Wochen wieder eingespielt.
Fazit: Neujahrsvorsätze, die Energie sparen
Du musst nicht alle dieser Vorschläge umsetzen. Oft scheitern unsere Neujahrsvorsätze schließlich daran, dass wir uns zu viel vornehmen. Vielleicht fängst du erstmal mit einem an und wenn du die erste Maßnahme nach ein paar Wochen als feste Routine etabliert hast, kannst du mit der nächsten starten. Schließlich musst du nicht auf Neujahr warten, um sinnvolle Änderungen in deinem Leben vorzunehmen.
Je mehr unserer Neujahrsvorsätze zum Energiesparen du letztlich umsetzt, desto besser – für die Umwelt und dein Bankkonto. Wenn du alle fünf anwendest, sind unter bestimmten Voraussetzungen sogar Ersparnisse von mehreren Hundert Euro im Jahr möglich. Dabei ist das erst der Anfang. Wenn du anschließend noch mehr Energie sparen willst, haben wir noch viele weitere Tipps für dich, die einzeln eher einen kleineren Effekt haben, zusammengenommen aber dennoch großes Sparpotenzial bieten:
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