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Einweg-E-Zigaretten: Warum du sie nicht kaufen solltest

Einweg-E-Zigaretten
Foto: CC0 / Pixabay / sarahjohnson1

Besonders bei jungen Menschen sind Einweg-E-Zigaretten beliebt. Doch sie sind nicht nur schädlich für die Gesundheit, sondern bedeuten auch viel Müll für die Umwelt.

Einweg-E-Zigaretten kommen nicht ohne gesundheitliches Risiko daher, sollen insgesamt aber weniger gesundheitsschädlich sein als herkömmliche Zigaretten. Besonders bei jungen Menschen liegen sie im Trend. Doch auch wenn die bunten Einweg-E-Zigaretten harmlos aussehen, solltest du sie nicht unterschätzen: Auch sie bergen die Gefahr einer Sucht. Die Schäden für die Umwelt sind den meisten Nutzer:innen unbekannt.

Während nachfüllbare E-Zigaretten-Modelle in den letzten Jahren dominiert haben, gibt es nun einen Boom von Einweg-E-Zigaretten. Grund dafür ist vermutlich eine seit Juli 2022 geltende Gesetzesänderung in Deutschland. Die wichtigsten Infos über den Trend erfährst du hier.

Einweg-E-Zigaretten: Gefahr für die Gesundheit

E-Zigaretten erhöhen bei jungen Menschen das Risiko, mit dem Rauchen in Kontakt zu kommen.
E-Zigaretten erhöhen bei jungen Menschen das Risiko, mit dem Rauchen in Kontakt zu kommen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Dovpo)

Egal ob Einweg- oder Mehrweglösung, du solltest E-Zigaretten nicht unterschätzen. Laut Quarks erhöht das Rauchen von E-Zigaretten das Risiko für Atemwegserkrankungen und Raucherhusten. Gleichzeitig wird die Lungenfunktion beeinträchtigt. Die langfristigen Risiken von Einweg-E-Zigaretten sind noch weitgehend unerforscht.

Der angenehme Geschmack von Einweg-E-Zigaretten spricht oft eine junge Zielgruppe an, die vorher noch nicht in Kontakt mit dem Rauchen gekommen ist. Da Einweg-E-Zigaretten je nach Sorte Nikotin enthalten, besteht aber wie bei normalen Zigaretten auch das Risiko einer Sucht.

Von Hersteller:innen wird die E-Zigarette als Alternative zur Zigarette für die Tabakentwöhnung empfohlen. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin rät dagegen davon ab; sie sieht in der E-Zigarette sogar ein erhöhtes Rückfallrisiko. Sie empfehlen dir dagegen eine Verhaltens- und Nikotinersatztherapie unter medizinischer Anleitung.

Gefahr bei der Entsorgung

Nur 50% der Einweg-E-Zigaretten werden fachgerecht entsorgt.
Nur 50% der Einweg-E-Zigaretten werden fachgerecht entsorgt.
(Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures)

In jeder E-Zigarette sind Seltene Erden und wertvolle Chips enthalten. Bei falscher Entsorgung gehen diese Ressourcen verloren. Laut einer Studie des Bureau of Investigative Journalism landen in Großbritannien jede Sekunde zwei Einweg-Vapes im Müll. Im Jahr wird dadurch so viel Lithium verschwendet, wie man in 1.200 Batterien für Elektroautos verbauen könnte.

Nur 50 Prozent der Einweg-E-Zigaretten werden fachgerecht entsorgt, also als Elektroschrott, der an entsprechende Sammel- und Recyclingstellen abzugeben ist. Wer Einweg-E-Zigaretten in den Hausmüll gibt, riskiert, dass die darin enthaltenen Batterien beim Transport im Müllwagen oder in der Abfallverwertungsanlage zerdrückt werden und dadurch entflammen. Für Betreiber:innen von Recyclinganlagen kann es durch die entstehenden Stichflammen mit einer Temperatur von bis zu 1.000 Grad zu Schäden in Millionenhöhe kommen.

Zudem können Vapes Schadstoffe enthalten, die bei falscher Entsorgung in die Umwelt gelangen. 

Einweg-E-Zigaretten: Verschwendung von Akkuleistung

Sechs Einweg-E-Zigaretten enthalten die Akkuleistung eines iPhones.
Sechs Einweg-E-Zigaretten enthalten die Akkuleistung eines iPhones.
(Foto: CC0 / Pixabay / SisterWife18)

In den Einweg-E-Zigaretten sind die gleichen Akkus verbaut wie in normalen Mehrweg-E-Zigaretten. Der Unterschied ist, dass die Akkus in Einweg-E-Zigaretten nach der Benutzung (bis zu 600 Züge laut der Rheinischen Post) verklebt sind und nicht mehr aufgeladen werden können.

Der Rheinischen Post zufolge enthalten sechs Einweg-E-Zigaretten die Akkuleistung eines iPhones, was eine massive Verschwendung von Ressourcen bedeutet. In Deutschland liegt der Umsatz für E-Zigaretten laut Statista mittlerweile bei 300 Millionen Euro pro Jahr. Konventionelle Zigaretten erwirtschaften dagegen 22,7 Milliarden Euro. Jedoch geht der Trend in Richtung E-Zigaretten, die von den Konsument:innen häufig zur Rauchentwöhnung genutzt werden. Ein Bestandteil der Batterien in Einweg-E-Zigaretten ist Lithium, dessen Abbau äußerst aufwendig und problematisch ist, denn er geht mit einem hohen Verbrauch an Energie und Wasser einher. Mehr zur Problematik: Lithium-Abbau: Das solltest du darüber wissen 

Die meisten Einweg-E-Zigaretten stammen aus China und haben einen weiten Lieferweg bis nach Deutschland. Durch Vapen erhöht sich damit auch dein persönlicher CO2-Fußabdruck.

Achtung vor Fake-Produkten

Bei der großen Auswahl von E-Zigaretten ist es schwierig, das Original zu erkennen.
Bei der großen Auswahl von E-Zigaretten ist es schwierig, das Original zu erkennen.
(Foto: CC0 / Pixabay / sarahjohnson1)

Solltest du dennoch Einweg-E-Zigaretten kaufen wollen, achte auf zertifizierte Hersteller:innen. Besonders im Internet gibt es viele Fake-Produkte, die ohne Zertifizierung verkauft werden. Somit gibt es keine Kontrollen, ob Grenzwerte für Inhaltsstoffe und technische Sicherheitsstandards eingehalten werden.

Zertifizierte Hersteller:innen haben auf die Fälschungen mit QR-Codes reagiert. So erkennst du das Original:

  • Scanne den Code ab, um auf die Webseite der Originalmarke zu gelangen.
  • Wenn du nicht auf die Seite der Orginalhersteller:innen gelangst, handelt es sich um ein Fake-Produkt. Überprüfe dafür den Link.
  • Wenn du auf die Originalseite gelangst und die Meldung erscheint, dass der Code schon mehrmals eingescannt wurde, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Fake-Produkt.

Gesetzesänderung fördert Einwegprodukte

Durch die Besteuerung von Mehrweg-E-Zigaretten, ist der Markt für Einweg-E-Zigaretten stark angestiegen.
Durch die Besteuerung von Mehrweg-E-Zigaretten, ist der Markt für Einweg-E-Zigaretten stark angestiegen.
(Foto: CC0 / Pixabay / succo)

Laut der Berliner Zeitung gilt in Deutschland seit dem 1. Juli 2022 eine neue Regelung der Tabaksteuer. Dabei werden Liquids für Mehrweg-E-Zigaretten zu 16 Cent pro Milliliter besteuert. Das führte bei den handelsüblichen Produkten zu einer Preiserhöhung um fast 40 Prozent. Bis Januar 2026 soll die Steuer dann nochmal verdoppelt werden.

Die erhöhten Preise für Mehrwegprodukte begünstigen den Markt für Einweg-E-Zigaretten. Gleichzeitig erhöht sich das Risiko, dass wieder mehr Menschen zu herkömmlichen Zigaretten greifen.

Solltest du nicht auf das Rauchen von E-Zigaretten verzichten wollen, nutze eine Mehrweg-Lösung – sie gilt als etwas umweltfreundlicher. Am besten solltest du jedoch komplett auf das Rauchen verzichten, um deine Gesundheit und die Umwelt bestmöglich zu schützen. Hier findest du Tipps: Nichtraucher:in werden: Darum solltest du jetzt mit dem Rauchen aufhören 

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