Lange Abende, hoher Heizbedarf und dekorative Weihnachtsbeleuchtung lassen die Nebenkosten an den Feiertagen in die Höhe steigen. Wir geben dir Tipps, wie du an Weihnachten Energie sparen kannst und dennoch ein besinnliches Fest hast.
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Weihnachten ist ein Fest der Fülle. Wir beschenken uns reich, schlagen uns mit deftigem Festtagsbraten und süßen Plätzchen den Wanst voll und schmücken unser Zuhause mit prächtigen Lichtern. Da kommt einiges an Zusatzkosten zusammen, die vor allem bei Haushalten mit geringem Einkommen für Sorgenfalten unter der Nikolausmützen sorgen können.
Egal ob du aufgrund von hohen Nebenkosten jeden Cent umdrehst oder einfach nur aus Umweltbewusstsein an Weihnachten Energie sparen möchtest: Hier haben wir einige praktische Tipps für dich.
Tipp #1: Effiziente Weihnachtsbeleuchtung nutzen
Am sparsamsten ist es, komplett auf elektrischen Weihnachtsschmuck zu verzichten. Wer das nicht möchte, sollte es mit der Beleuchtung zumindest nicht übertreiben und sparsam schmücken, anstatt etwa die gesamte Hausfront zu beleuchten.
Großes Sparpotenzial bieten außerdem LED-Lichter. Diese brauchen im Vergleich zu konventionellen Glühlampen etwa 90 Prozent weniger Energie.
Doch Vorsicht vor kabellosen LED-Kerzen! Diese werden schnell kostspielig. Denn laut der Verbraucherzentrale NRW ist Strom aus Batterien bis zu 300-mal teurer als aus der Steckdose. Außerdem entsteht durch die vielen Batterien viel Sondermüll.
Produkttipp: Stiftung Warentest hat zuletzt im Jahr 2015 verschiedene LED-Lichterketten getestet. Testsieger war dabei ein besonders sparsames Modell der Marke Idena. Auch aktuell bietet Idena eine ähnliche Lichterkette an, die laut Hersteller nur 1,8 Watt Leistungsaufnahme benötigt. Online erhältlich ab ca. 14 Euro bei Thalia, Otto oder Amazon
Auch gewöhnliche Kerzen sind nicht immer eine umweltfreundliche Alternative, da sie oft auf Basis von problematischen Materialien wie Paraffin (ein Nebenprodukt der Erdölindustrie) oder Palmöl gemacht sind. Außerdem macht der Anschaffungspreis die Stromersparnis zumindest aus finanzieller Sicht meist wieder zunichte.
Tipp #2: Nur so viel heizen wie nötig
An Weihnachten wollen wir es für gewöhnlich richtig warm haben. Das gehört zur Wohlfühlatmosphäre einfach dazu. Doch müssen es wirklich 25 Grad in der Wohnung sein? Laut Verbraucherzentrale spart ein Grad weniger bei der Raumtemperatur rund sechs Prozent Heizkosten.
Lieber also einen Pullover mehr anziehen, als im T-Shirt vor der Heizung zu sitzen. Unter 18 Grad sollte die Temperatur aber nicht fallen. Denn wenn die Wohnung zu sehr auskühlt, zerstört das nicht nur die Weihnachtsatmosphäre, sondern erhöht auch das Risiko für Schimmel.
Gerne wird an Weihnachten auch mit dem Schwedenofen oder Kamin geheizt. Da dabei jedoch große Mengen umweltbelastender Feinstaub entstehen, raten wir davon ab – oder empfehlen dir zumindest unsere Tipps, mit denen ihr die Emissionen reduzieren könnt:
Tipp #3: Fernseher auslassen
Ob „Kevin – Allein zu Haus“, „Stirb langsam“ oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Weihnachtsfilme sind in manchen Haushalten Tradition. Bei anderen läuft der Fernseher sogar ohne besonderen Anlass als Hintergrundrauschen. Das ist alles andere als besinnlich und zudem reine Energieverschwendung. Wieso also nicht mal einfach die Zeit mit den Liebsten verbringen, ohne sich die x-te Wiederholung eines Films anzusehen, den du ohnehin schon in- und auswendig kennst?
Tipp #4: Beim Kochen sparen
Die traditionelle Weihnachtsgans benötigt laut Verbraucherzentrale je nach Zubereitungsart bis zu 9 kWh Energie, um im Backofen vor sich hinzuschmoren. Mit der Niedrigtemperatur-Methode lässt sich der Verbrauch zwar auf etwa 6,5 kWh reduzieren. Doch effizienter ist und bleibt die Herdplatte. Zum Glück gibt es auch Weihnachtsgerichte, die ohne Backofen auskommen – oder zumindest nicht stundenlang darin garen müssen.
Tipp #5: Das Eco-Programm der Spülmaschine nutzen
Durch das Weihnachtsessen kommt gerade bei großen Familienfesten gerne mal viel schmutziges Geschirr zusammen und auch hier liegt großes Sparpotenzial. Wer das Eco-Programm der Spülmaschine verwendet, benötigt laut TÜV Thüringen bis zu 40 Prozent weniger Strom. Per Hand abzuspülen ist allerdings auch keine echte Alternative: Dabei wird einer Studie zufolge mehr Wasser und auch Energie verbraucht als mit der Spülmaschine.
Tipp #6 Bleib offline
Laut einer Studie der Postbank nutzen Deutsche das Internet im Schnitt etwa 10 Stunden pro Tag. Bei all dem Dauerfeuer von Push-Benachrichtigungen und algorithmisch personalisierten Feeds kann es aber auch mal ganz gut sein, sich ein paar Stunden oder Tage vom globalen Datennetz zu entfernen.
Die Weihnachtszeit bietet dafür die optimale Gelegenheit. Wie wäre es also mal, das Smartphone auszuschalten und dem WLAN-Router den Saft abzudrehen. Ein herkömmlicher Router mit einer Leistung von 9 bis 10 Watt verursacht am Tag immerhin Stromkosten zwischen 5 und 10 Cent. Zugegeben: Das ist nicht die größte Energieersparnis, aber ein netter Nebeneffekt, wenn du ohnehin an Weihnachten aufs Internet verzichtest.
Tipp #7 Gemeinsam feiern
Wenn viele Menschen gemeinsam Weihnachten feiern, ist der kollektive Stromverbrauch geringer, als wenn jeder für sich allein oder mit seinem oder ihrer Partner:in bleibt. Schließlich müssen die Lichter dann nur in einem Haushalt brennen und auch in der Küche ist ein großer Topf energieeffizienter als viele kleine.
Eines gibt es dabei aber zu beachten: Während die Geldbeutel des Besuchs verschont bleiben, müssen die Gastgeber:innen die gesamten Energiekosten tragen. Du kannst ihnen eine Freude machen, indem du deinen Dank ausdrückst und ihnen ein Mitbringsel oder eine helfende Hand reichst.
Bonus-Tipp: Weihnachten trotz allem genießen
Lass dir von all den Energiespartipps nicht die Weihnachtsfreude verderben. Schließlich machen die Feiertage nur einen winzigen Bruchteil des gesamten Jahres aus. Viel effektiver als einmalige Energiesparaktionen sind regelmäßige Routinen, die deinen Strom- und Gasverbrauch tagtäglich reduzieren. Auch dafür haben wir jede Menge Tipps für dich. Vielleicht eignet sich der ein oder andere davon ja als Neujahrsvorsatz?
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