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Energieausweis: Wann und warum er sinnvoll ist

energieausweis haus
Foto: CC0 / Pixabay / jarmoluk

Der Energieausweis für Häuser gibt Auskunft über den energetischen Zustand eines Gebäudes. Welche Informationen der Ausweis enthält und wann und warum er sinnvoll ist, erfährst du hier.

Die Inhalte des Energieausweises sind über das Gebäudeenergiegesetz geregelt. 2018, zur Einführung des Ausweises, beinhaltete er noch nicht so differenzierte Angaben. Seit einer Neuregelung 2021 gibt der Energieausweis genauere Auskunft über Beheizung und Energiekennwerte des Gebäudes selbst.

Beim Hauskauf lässt sich so besser einschätzen, auf welchem energetischen Stand das Gebäude ist und welche Energie- und Heizkosten auf die Eigentümer:innen zukommen. Einsicht können Hauseigentümer:innen und solche, die es werden wollen, ebenso nehmen wie Pächter:innen und Mietinteressent:innen.

Was ist der Energieausweis?

Du kennst sicherlich das Energieeffizienzlabel auf Elektrogeräten, das einen direkten Überblick über die Effizienz des Gerätes im Vergleich zu anderen vermittelt. Ähnlich ist auch der Energieausweis konzipiert. Er umfasst in der Regel allerdings fünf Seiten und enthält neben den Kennwerten zum energetischen Zustand des Hauses zum Beispiel auch Empfehlungen zu kostengünstigen Haussanierungsmaßnahmen.

Der Energieausweis bietet laut der Deutschen Energie-Agentur eine grobe Orientierung, ist aber mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten. Er soll es ermöglichen, wesentliche Angaben direkt und überschaubar einzusehen, um die Kosten für Heizung und Warmwasseraufbereitung abschätzen zu können. Kostenunterschiede einzelner Energieversorger werden dabei jedoch nicht berücksichtigt – sie können allerdings einen wesentlichen Unterschied machen. Es kommt sehr darauf an, über welchen Anbieter du Energie beziehst und zu welchen Konditionen.

Wann ist es sinnvoll, einen Energieausweis zu beantragen?

Die Einstufung im Energieausweis liefert wichtige Parameter zur Wertigkeit der Immobilie.
Die Einstufung im Energieausweis liefert wichtige Parameter zur Wertigkeit der Immobilie.
(Foto: CC0 / Pixabay / RosZie)

Die Beantragung des Energieausweises für ein Haus lohnt sich vor allem dann, wenn davon auszugehen ist, dass er positive Kennzahlen enthält. Ist ein Gebäude energieeffizient und glänzt zum Beispiel durch nachhaltige Methoden der Energielieferung wie Photovoltaik, lassen sich mit dem Energieausweis mögliche Käufer:innen oder Mieter:innen vielleicht eher von der Immobilie überzeugen.

Wer sein Haus verkaufen, vermieten oder verpachten möchte, ist spätestens bei der Besichtigung einer Immobilie dazu verpflichtet, einen gültigen Energieausweis vorzulegen. Für Hauseigentümer:innen hingegen stellt der Energieausweis eine Orientierungshilfe für die energetische Modernisierung ihres Gebäudes dar. 

Solltest du Miet-, Pacht- oder Kaufinteressent:in sein, bietet dir der Energieausweis einen direkten Einblick in die Energiewerte des Hauses. Das ist in Hinblick auf steigende Kosten interessant – aber auch, wenn du an einer Aufbesserung durch zum Beispiel nachhaltige Energieversorgung oder -einsparmöglichkeiten interessiert bist. Mit dem Energieausweis hast du einen viel besseren Überblick über den Ist-Zustand.

Kosten und Gültigkeit des Energieausweises 

Laut der Verbraucherzentrale fallen die Kosten für einen Energieausweis unterschiedlich aus. Sie können von Anbieter zu Anbieter schwanken. Die Komplexität des Gebäudes und die Anlagen, die Energie im Gebäude verbrauchen oder produzieren, spielen bei der Berechnung eine Rolle und variieren stark. Die Kosten für die Beantragung des Energieausweises dürfen von Hausbesitzer:innen nicht auf die Mieter:innen umgelegt werden.

Vor Einführung des Energieausweises gab es bereits sogenannte Wärmebedarfsausweise oder Energiepässe, die als Energieausweis anerkannt wurden. Die Gültigkeit aller Energieausweise beträgt maximal zehn Jahre und ist somit begrenzt. Auch die älteren Ausweise oder Pässe gelten also noch, sofern sie nicht älter als zehn Jahre sind.

Wer darf den Energieausweis ausstellen und welche Angaben sind nötig?

Um den Energieausweis zu beantragen, werden viele Informationen, unter anderem zu den Energielieferquellen, nötig.
Um den Energieausweis zu beantragen, werden viele Informationen, unter anderem zu den Energielieferquellen, nötig.
(Foto: CC0 / Pixabay / ulleo)

Bei der Anbieterauswahl ist Vorsicht geboten, denn es gibt viele unseriöse Anbieter. Zum Beispiel kannst du über die Energieeffizienz-Expertenliste einen passenden Anbieter finden, der zur Ausstellung des Energieausweises berechtigt ist und über die nötige Fachkompetenz dafür verfügt. Auch Bauingenieur:innen oder Architekt:innen können die Berechtigung haben, einen Energieausweis auszustellen. Wichtig ist es also, dass du dich vorab gut informierst.

Auch das Vorgehen des Anbieters liefert Aufschluss darüber, ob dieser zur Erstellung des Ausweises berechtigt und qualifiziert ist. Nicht immer ist eine Hausbegehung notwendig, allerdings sind die erforderlichen Angaben sehr umfassend. Es müssen oft Nachweise zu Kennzahlen erbracht werden, um die Glaubwürdigkeit der Daten zu belegen. Wenn ein Anbieter bei der Überprüfung der Zahlen nachlässig ist, solltest du misstrauisch werden.

Die anzugebenden Daten beziehen sich auf Verbrauchszahlen der Energieträger im Haus und womöglich auch auf die Zahlen von Energielieferquellen wie beispielsweise einer Solaranlage. Zudem spielen auch Faktoren wie die verwendeten Dämmmaterialien eine Rolle, um den Energieausweis mit aussagekräftigen Daten zu füttern. Eben wegen dieser Komplexität ist es wichtig, sich an einen fachkompetenten Anbieter zu wenden. Fachkräfte können dich zum Beispiel durch eine Hausbegehung oft besser unterstützen, die erforderlichen Daten ordnungsgemäß einzuholen.

Fazit: Das bringt der Energieausweis fürs Haus

Als Interessent:in einer Immobilie – ob du sie nun kaufen oder nur mieten oder pachten möchtest – solltest du dich vorher immer so umfassend wie möglich mit dem Gebäude auseinandersetzen. Dazu gehören auch die Energiewerte. Mit Einblick in den Energieausweis für das Haus bekommst du einen besseren Überblick, auf welchem Stand das Haus ist und welche Kosten auf dich zukommen.

Als Vermieter:in, Verpächter:in oder Verkäufer:in bist du verpflichtet, einen Energieausweis vorzulegen. Es ist für dich aber auch eine gute Gelegenheit, den Ist-Zustand deiner Immobilie einzuordnen. Der Energieausweis für das Haus kann dich sogar bei Sanierungsmaßnahmen unterstützen. Seine Kennzahlen liefern dir einen Überblick – und bestärkt dich vielleicht sogar in dem Bestreben, dein Haus energieeffizienter zu machen. 

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