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Hände besser warm oder kalt waschen? Antwort überrascht

Hände mit kaltem Wasser waschen
Foto: CC0 / Public Domain / Pixabay, Pezibear

Gründliches Händewaschen schützt vor Krankheitserregern. Die hohen Energiepreise werfen jedoch die Frage auf: Muss ich die Hände wirklich mit warmem Wasser waschen – oder reicht auch kaltes Wasser aus, um Schmutz, Viren und Keime loszuwerden? Wir sind der Frage auf den Grund gegangen.

Händewaschen senkt die Häufigkeit von Infektionskrankheiten, das wurde in vielen wissenschaftlichen Studien bestätigt. Und spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie haben wir das sorgfältige und häufige Händewaschen verinnerlicht: Hände nass machen, gründlich einseifen (und dabei einmal Happy Birthday oder ein ähnlich langes Lied trällern) und zu guter Letzt die Seife mit warmem Wasser abwaschen. Halt. Hier stellt sich die Frage: Muss es wirklich warmes Wasser sein? Genügt nicht vielleicht auch kaltes Wasser? Angesichts der hohen Preise für Energie eine berechtigte Frage.

Denn laut Statistischem Bundesamt liegt der Anteil von Warmwasser am gesamten Energieverbrauch im Durchschnitt bei etwa 15 Prozent. Ungefähr jeder dritte Liter Wasser, den wir verbrauchen, ist Warmwasser. Um kaltes Wasser – zum Beispiel fürs Händewaschen – zu erwärmen, wird viel Energie benötigt. Energie, die wir uns sparen können?

Hände waschen: warm oder kalt?

Lauwarmes Wasser kann bei frischen Curryflecken helfen.
Es kommt nicht auf die Temperatur des Wassers an, sondern auf die richtige Technik beim Händewaschen. (Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures)

Warmes Wasser tötet Viren und Keime besser ab, so die Vermutung. Deshalb drehen viele von uns vorsichtshalber den Warmwasserhahn so weit wie möglich auf – nach dem Motto viel (Wärme) hilft viel (bestmöglicher Schutz vor Viren).

Hier handelt es sich aber um einen Irrglauben: Was unsere Hände sauber macht, ist nicht das warme oder heiße Wasser – sondern Seife und die richtige Technik. Entscheidend ist allein, wie gründlich und wie lange wir uns die Hände waschen.

In einer wissenschaftlichen Studie haben Forscher die Wirksamkeit von Seife in Kombination mit verschiedenen Wassertemperaturen (4 Grad, 13 Grad, 21 Grad, 35 Grad und 49 Grad) getestet. Das Ergebnis: Die Temperatur des Wassers beim Händewaschen hat keinen Einfluss auf die Reduzierung der Bakterien. Das bestätigt auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „Die Wassertemperatur hat keinen Einfluss auf die Reduktion der Mikroorganismen. Daher sollte die individuell angenehme Wassertemperatur gewählt werden.“

In Zeiten der Energiekrise heißt das: Wasch deine Hände am besten mit kaltem Wasser.

Wie viel Energie kann man sparen, wenn man die Hände mit kaltem Wasser wäscht?

Pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten, das hängt von der Methode ab, mit der du dein Wasser erhitzt. Und natürlich davon, wie lange du das Wasser laufen lassen musst, bis es warm aus der Leitung kommt.

„Wenn Sie Ihre Hände fünfmal am Tag waschen und dadurch jeweils vier Liter kaltes statt warmes Wasser verbrauchen, vermeidet ein 3-Personen-Haushalt Kosten von bis zu 55 Euro pro Jahr, bei einer elektrischen Wassererwärmung sind es sogar 140 Euro“, rechnet der Energiedienstleister SRH vor.

Richtig Händewaschen – so geht’s

  • Hände kurz unter fließendes, kaltes Wasser halten.
  • 20 bis 30 Sekunden sorgfältig einseifen, dabei ausreichend Seife verwenden.
  • Handinnenflächen, Handrücken, die Zwischenräume zwischen den Fingern und die Fingerspitze dabei nicht vergessen.
  • Unter fließendem, kaltem Wasser abspülen.
  • Die Hände gut abtrocknen, denn in einer feuchten Umgebung können sich Mikroorganismen besser vermehren.

Übrigens: Zum Händewaschen benötigst du keine spezielle Seife mit antibakteriellen Zusätzen.

Händewaschen ist in diesen Situationen besonders wichtig:

  • Wenn wir nach Hause kommen
  • Bevor wir kochen
  • Vor dem Essen
  • Nach dem Toilettengang
  • Nach Kontakt mit rohem Fleisch
  • Nach Kontakt mit Tieren
  • Nach Kontakt mit Müll
  • Nach dem Nase putzen, Husten oder Niesen
  • Bevor wir Kosmetika berühren
  • Bevor wir Medikamente einnehmen

Energiesparen beim Händewaschen

Eine einfache Möglichkeit, um Energie zu sparen ist es, die Hände kalt zu waschen. Dabei bitte beachten:

  • Eigentlich selbstverständlich, aber manchmal vergessen wir’s doch: Wasserhahn zudrehen, während wir die Hände einseifen.
  • Die Verbraucherzentrale empfiehlt: „Am Waschbecken ist es sinnvoll, Einhebelmischer immer auf kalt zurückzustellen, also nach ganz rechts. Dann können Sie bei jedem Händewaschen entscheiden, ob Ihnen kaltes Wasser genügt oder Sie doch lieber warmes haben möchten.“

Und was für die Hände gilt, gilt natürlich auch fürs Waschen von Obst und Gemüse: Auch hier genügt kaltes Wasser.

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