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Energydrinks bei Öko-Test: So unterschiedlich schneiden Red Bull, Monster und Rockstar ab

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Fotos: © Ökotest

Energydrinks wie Red Bull, Monster und Rockstar sind besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt. Bei Öko-Test schneiden die Drinks jedoch auffallend schlecht ab – und zwar nicht nur wegen Zucker.

Red Bull verleiht Flügel, Monster entfesselt das Biest, Rockstar macht dich zum Star der Nacht – die Namen und Werbesprüche der bekanntesten Energydrinks klingen nach Kraft, Tempo und Ausnahmezustand. Das Marketing spricht dabei gezielt jüngere Menschen an und verspricht nicht nur mehr Leistungsfähigkeit, sondern auch eine grundlegend höhere Lebensqualität. Auf der anderen Seite zeigen sich immer mehr Verbände und Mediziner:innen besorgt und fordern etwa eine Altersgrenze für den Verkauf von Energydrinks.

Öko-Test hat sich 22 Energydrinks (bevorzugt in den Sorten “Classic” oder “Original”) genauer angesehen und diese auf ihren Zucker- und Koffeingehalt geprüft. Zudem testete das Labor die Produkte auf den Schadstoff Bisphenol-A (BPA), sowie die Zusatzstoffe Taurin, Inosit und Glukuronolakton, die Hersteller gern Energydrinks beimengen, um den angeblichen Effekt der Leistungssteigerung zu verstärken.

Bisphenol-A in 20 Energydrinks

Richtige Testsieger gibt es im Energydrink-Test nicht. Die vier “besten” Produkte erhalten gerade einmal die Bewertung “Ausreichend”. Acht Energydrinks deklariert Öko-Test als “Mangelhaft” und zehn Produkte als “Ungenügend”. Insgesamt ist damit also keins der 22 Produkte empfehlenswert.

Eine Ursache für das schlechte Abschneiden der Energydrinks ist der Schadstoff Bisphenol-A (BPA). Dieser gelangt häufig durch die Doseninnenlackierungen in das Getränk und schließlich in den menschlichen Körper, wo es zahlreiche Schäden anrichten kann. So wirkt BPA hormonell und steht im Verdacht, das Risiko für Brustkrebs, Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern zu erhöhen. Auch das Immunystem kann durch den Schadstoff negativ beeinträchtigt werden.

Um den Gehalt von BPA in den Energydrinks einordnen zu können, nutzt Öko-Test den Richtwert der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Der Wert der EFSA gibt die noch gesundheitlich vertretbare Tagesdosis von BPA an. Bei 14 Energydrinks war der BPA-Gehalt dabei so hoch, dass ein 60-Kilogramm-schwerer Jugendlicher schon mit einer 250-Milliliter-Dose über der vertretbaren Tagesdosis liegt. Dazu zählen der Drink von Monster Energy, der Booster Energy Drink Original, der Maximal G Energy Drink Original oder der Flying Power Energy Original.

Nur zwei Produkte wertet Öko-Test nicht aufgrund von BPA ab. Darunter auch der beliebte Red Bull Energy Drink. Hier fand das Labor BPA nur in Spuren.

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In fast allen Energydrinks zu viel Zucker

Bei 21 Energydrinks wertet Öko-Test aufgrund eines zu hohen Zuckergehalts ab. So enthält der Red Bull Energy Drink etwa elf Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Eine Dose von 250 Milliliter enthält also insgesamt 27,5 Gramm Zucker. Zum Vergleich: Die DGE empfiehlt pro Tag nicht mehr als 50 Gramm Zucker zu sich zu nehmen. Trinkst du zwei Dosen Red Bull, würdest du also bereits über der empfohlenen Maximaldosis liegen.

Nur bei einem Energydrink wertet Öko-Test nicht aufgrund des Zuckergehaltes ab. Dies betrifft den Rockstar Energy Drink Original, der nur 4,2 Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthält. Allerdings enthält der Energydrink stattdessen die Süßstoffe Sucralose und Acesulfam K. Auch diese wertet Öko-Test als Mangel und straft den Drink entsprechend ab. Der Grund dafür: Süßstoffe sorgen dafür, dass sich unsere Geschmacksnerven an den süßen Geschmack gewöhnen und fördern dadurch den Appetit auf Süßes.

Koffein im Energydrink: Wie schädlich ist es?

Den Koffeingehalt wertet Öko-Test bei keinem Energydrink ab. So überschreitet kein Hersteller den aktuell geltenden Höchstwert für Koffein in Erfrischungsgetränken. Allerdings liegt auch kein Produkt deutlich unter dem Höchstwert.

In der Regel enthält eine Dose Energydrink à 250 Milliliter dabei etwa 80 Milligramm Koffein. Das entspricht etwa einer Tasse Kaffee. Ein einzelner Energydrink ist dabei hinsichtlich der Koffeindosis erst einmal kein Problem. Allerdings bleibt es gerade bei Jugendlichen häufig nicht nur bei einem Energydrink. Bislang sind die genauen gesundheitlichen Auswirkungen von Koffeinkonsum bei Kindern und Jugendlichen noch unzureichend erforscht. Klar ist jedoch schon jetzt: Besonders wenn junge Menschen hohe Mengen Koffein in kurzer Zeit zu sich nehmen, kann sich dies gravierend auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Besonders problematisch ist zudem die beliebte Mischung aus Energydrinks und Alkohol.

Übrigens: Viele Energydrinks enthalten Taurin, Glukuronolakton und/oder Inosit. Diese Zusatzstoffe sollen laut Herstellern die Leistungsfähigkeit zusätzlich steigern. Die Höchstgehalte für diese Stoffe wurden laut Öko-Test bei allen 22 Produkten eingehalten. Sie schaden also in diesem Maße nicht. Allerdings sind sie vermutlich überflüssig. Denn für alle drei Stoffe fehlen wissenschaftliche Hinweise, dass diese uns tatsächlich leistungsfähiger machen können.

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Red Bull, Monster und Rockstar: Die Platzhirsche im Vergleich

Von den drei bekanntesten Marken im Test schnitt Monster Energy am schlechtesten ab. Die Tester:innen bemängeln einen stark erhöhten BPA-Gehalt, sowie einen hohen Zuckergehalt trotz Einsatz des Süßstoffs Sucralose. Gesamtnote: ungenügend.

Der Red Bull Energy Drink kann im Vergleich zur Konkurrenz wenigstens mit seinen niedrigen BPA-Werten und dem Verzicht auf Süßstoff glänzen. Der Rockstar Energy Drink Original schneidet zwar in Sachen BPA und Süßstoff schlecht ab, doch der niedrige Zuckergehalt hebt ihn positiv von der Konkurrenz. Nichtsdestotrotz: Keines der Getränke kann als gesund bezeichnet werden, weshalb auch die beiden besser performenden Marken-Drinks nur ein “ausreichend” erhalten.

Zusammenfassung – Red Bull, Monster und Rockstar bei Öko-Test:

  • Rockstar Energy Drink Original: “ausreichend” (0,90€ pro 250 Milliliter)
  • Red Bull Energy Drink: “ausreichend” (1,39€ pro 250 Milliliter)
  • Monster Energy: “ungenügend” (0,75€ pro 250 Milliliter)

Alle Details und Testergebnisse kannst du in der Öko-Test-Ausgabe 05/2025 oder online auf ökotest.de nachlesen.

Fazit: Wie gesund sind Energydrinks?

Laut den Ergebnissen von Öko-Test sind Energydrinks grundsätzlich ein gesundheitlich bedenkliches Lebensmittel. Das liegt insbesondere am hohen BPA-Gehalt in zahlreichen Produkten und dem allgemein hohen Zuckergehalt. Zwar gibt es auch zahlreiche zuckerfreie Energydrinks. Diese stellen durch die enthaltenen Süßstoffe jedoch kaum eine bessere Alternative dar. Zusätzlich zu BPA und Zucker kommt der hohe Koffeingehalt.

Gerade junge Menschen sollten Energydrinks deshalb, wenn dann nur in geringen Maßen zu sich nehmen. Als Wachmacher gibt es jedoch zahlreiche gesündere Alternativen: So ist etwa auch eine Tasse Kaffee deutlich gesünder – vorausgesetzt du fügst nicht zu viel Zucker hinzu. Achte dabei möglichst auf Kaffee in Bio- und FairTrade-Qualität. Du willst einfach ein belebendes Erfrischungsgetränk zu dir nehmen? Dann versuch doch mal, dein Wasser mit etwas Zitronensaft, Ingwerscheiben und Minzblättern aufzupeppen.

Und grundsätzlich gilt: Damit du erst gar nicht so viel Verlangen nach Koffein hast, empfiehlt es sich auf eine gesunde Schlafhygiene zu achten. Auch regelmäßige Bewegung, ausreichend Pausen und frische Luft helfen dabei, übermäßiger Müdigkeit vorzubeugen.

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