Enten füttern ist ein heikles Thema: Die wenigsten wissen, ob es wirklich erlaubt ist und viele Menschen füttern außerdem das Falsche. Welche Auswirkungen das für Enten und Umwelt hat, erfährst du hier.
Wer Enten sehen will, muss nur einmal mit dem Futter rascheln und schon sind sie da. Enten zu füttern macht besonders Kindern Spaß. Aber ist es überhaupt erlaubt? Und was gibt es zur Gesundheit der Enten zu bedenken? Wir geben dir Antworten auf diese Fragen.
Enten füttern: Rechtlich erlaubt?
Grundsätzlich gilt: Es gibt kein deutschlandweit geltendes Gesetz, das es dir verbietet, Enten oder andere Wasservögel wie zum Beispiel Schwäne zu füttern. Einzelne Städte und Gemeinden können aber selbst entscheiden, ob sie ein ausdrückliches Fütterungsverbot erlassen oder nicht. Mancherorts wird zwar vom Füttern der Enten abgeraten, jedoch kein Verbot ausgesprochen.
Hinweis: Wenn du ein bestehendes Fütterungsverbot ignorierst und trotzdem Enten fütterst, gilt dies als Ordnungswidrigkeit. Gegebenenfalls musst du dann ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro zahlen.
Tierwohl: Warum du Enten nicht füttern solltest
Selbst wenn du die Enten in deinem Ort rein rechtlich füttern dürftest, solltest du aus Tierschutzperspektive darauf verzichten. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Die meisten Menschen füttern Enten mit Brot und anderem Gebäck. Das ist für die Tiere enorm ungesund, denn Gebäck quillt laut WWF im Magen auf und enthält zu viel Salz und/oder Zucker.
- Wenn Enten häufig gefüttert werden, verlieren sie ihre natürliche Scheu vor Menschen und dringen in für sie gefährliches Gebiet vor. Dadurch kann es zu Unfällen oder Auseinandersetzungen mit Hunden kommen.
- Gefütterte Enten hören dem Tierschutzbund Braunschweig nach auf, selbst nach Futter zu suchen. Behalte immer im Kopf, dass Enten wilde Tiere sind und selbst Futter finden.
- Zu guter Letzt kann es an kleinen Gewässern zu einer Überpopulation von Enten kommen. Dadurch entsteht Stress unter den Enten und es können Verhaltensstörungen auftreten, zum Beispiel bei der Paarung oder der Aufzucht von Jungtieren.
Enten füttern kann der Umwelt schaden
Enten zu füttern schadet nicht nur den Tieren selbst, sondern auch dem Ökosystem See – ein weiterer Grund, es nicht zu tun. Folgendes kann passieren:
- Übrig gebliebene Brotreste sinken im Gewässer ab und verunreinigen es, erklärt der Tierschutzbund Braunschweig.
- Zusätzlich setzen die Enten durch das übermäßige Nahrungsangebot vermehrt Kot ab. Dadurch kann ein ökologisches Ungleichgewicht im Gewässer entstehen, wodurch sich vor allem Bakterien stark vermehren.
- Durch das Brot im Wasser reichern sich zu viele Nährstoffe darin an. Dadurch bilden sich vermehrt Algen, wodurch das Sonnenlicht nicht mehr bis auf den Grund vordringen kann. Die Pflanzen in der Tiefe können dadurch keine Fotosynthese mehr betreiben, sterben ab und vermodern unter Wasser. Dieses Phänomen nennt man Eutrophierung von Gewässern.
Übrigens: Wer die Enten im Winter trotzdem füttern möchte, sollte laut WWF unbedingt ententaugliches Futter verwenden. Wasservogelfutter gibt es im Zoohandel oder im Baumarkt zu kaufen. Dieses sollte man am Ufer ausbreiten und die Rest nach dem Füttern aufsammeln und wieder mitnehmen.
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English version available: Is It Okay to Feed Ducks? Legality and Ethics
Überarbeitet von Lina Brammertz
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