Ein Fahrrad zu lackieren ist zwar mit einigem Aufwand verbunden, aber nicht allzu kompliziert. Wenn du handwerklich begabt bist, bekommst du das Ganze auch zuhause hin. Wir zeigen dir, wie’s geht.
Wenn du dich an deinem Fahrrad satt gesehen oder Lust auf eine neue Farbe hast, musst du nicht direkt ein neues kaufen. Mit etwas handwerklichem Geschick kannst du ihm einen neuen Anstrich verpassen.
Fahrrad lackieren: Der richtige Arbeitsplatz
Wichtig ist, dass du einen passenden Ort zum Lackieren hast. Dieser sollte einige Punkte erfüllen:
- Du solltest ausreichend Platz haben. In deiner unmittelbaren Reichweite sollten sich keine anderen Gegenstände befinden.
- Lackiere dein Fahrrad draußen oder nutze einen Raum, den du gut belüften kannst.
- Zum Lackieren sollte es weder zu kalt noch zu heiß sein. Optimal ist Zimmertemperatur.
- Dein Arbeitsplatz sollte zudem trocken, nicht zugig und staubfrei sein.
Welcher Lack eignet sich?
Für dein Fahrrad benötigst du einen Farblack deiner Wahl sowie einen Klarlack. In manchen Fällen brauchst du außerdem eine Grundierung – das hängt von deinem gewählten Farblack ab. Wenn du dich dahingehend nicht auskennst, lasse dich am besten im Fachhandel beraten.
Wichtig: Greife nicht unbedingt zum günstigsten Lack. Achte stattdessen auf hochwertige Lacke, die sowohl stoß-, kratz- als auch abriebfest sind. Zudem empfiehlt es sich, alle Lacke (also Grundierung, Farb- und Klarlack) von derselben Marke zu wählen. Dann kannst du dir sicher sein, dass die einzelnen Schichten miteinander harmonieren.
Außerdem: Bei der Auswahl deines Lackes solltest du auch an die Umwelt denken. Herkömmliche Lacke werden in aufwändigen chemischen Prozessen hergestellt, verursachen hohe Mengen an schädlichen Abfallprodukten und enthalten häufig viel Lösungsmittel. Naturlacke hingegen haben eine bessere Ökobilanz und enthalten weniger Schadstoffe. Sie sind daher gut umwelt- und gesundheitsverträglich. Weitere Infos und wichtige Siegel findest du hier: Renovieren: umweltfreundliche Farben, Lacke und Teppiche.
Neben einem Lack benötigst du außerdem:
- Werkzeug zum Demontieren (je nach Fahrrad),
- einen Eimer und einen Lappen,
- etwas Spülmittel und Wasser,
- Schleifpapier mit verschiedenen Körnungen (zum Beispiel 600 und 1200),
- Handschuhe,
- Atemschutzmaske
- und Schutzkleidung.
Schritt 1: Fahrrad demontieren
Bevor du deinen Fahrradrahmen lackieren kannst, musst du das Rad in mehrere Teile zerlegen. Je nach Rad funktioniert das einmal besser und einmal schlechter. Wenn du dein Fahrrad noch nie auseinander- und wieder zusammengebaut hast, merke dir gut, in welcher Reihenfolge du die Teile demontiert hast. Als Gedankenstütze kannst du Fotos und Videos vom Abbau machen.
Tipp: Wenn irgendetwas nicht so klappt, wie du möchtest, solltest du das Problem nicht mit Gewalt lösen. Suche stattdessen zum Beispiel auf YouTube nach Hilfe, dort findest du höchstwahrscheinlich eine Anleitung dafür.
Schritt 2: Fahrradrahmen reinigen und abschleifen
Als nächstes säuberst du deinen Fahrradrahmen mit etwas warmem Wasser und Spülmittel. Danach schleifst du alle zu lackierenden Teile gründlich ab, sodass der Lack später besser haftet. Fange im ersten Durchgang mit der groberen Körnung an und schleife den Rahmen gleichmäßig ab. Das Gleiche wiederholst du danach mit einem feineren Schleifpapier.
Schritt 3: Fahrrad lackieren
Jetzt geht es ans Lackieren des Fahrrads. Zieh dir vorher Schutzkleidung oder zumindest alte Klamotten sowie Handschuhe an. Wenn du Spraydosen verwendest, solltest du außerdem eine Atemschutzmaske tragen.
- Grundierung: Wenn du eine Grundierung verwendest, dann fange damit an. Trage zwei dünne Schichten davon auf und lasse sie so lange trocknen wie auf der Verpackung vermerkt. Schleife den Rahmen danach noch einmal ab und befreie ihn von Staub.
- Farblack: Trage danach mehrere dünne Schichten des gewählten Farblacks auf, bis alles deckend lackiert ist. In der Regel benötigst du drei bis vier Schichten. Lasse die einzelnen Schichten jeweils wie angegeben trocknen.
- Klarlack: Zu guter Letzt kommt der Klarlack zum Einsatz. Am besten machst du das erst am nächsten Tag, sodass die anderen Lackschichten gut trocknen können. Trage auch den Klarlack dünn auf, sodass sich keine Läufer bilden.
Schritt 4: Fahrrad zusammenbauen
Bevor du dein Fahrrad wieder zusammenbaust, solltest du ein paar Tage vergehen lassen. Bis der Klarlack komplett ausgehärtet ist, kann es eine ganze Weile dauern. Montiere die einzelnen Teile dann in umgekehrter Reihenfolge zum Abbau.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Fahrrad putzen: Tipps für den Radl-Frühjahrsputz
- Fahrradsattel richtig einstellen: Anleitung und worauf du achten musst
- Fahrradkette kürzen: So machst du es selbst
War dieser Artikel interessant?