Wegen der hohen Energiepreise ist Brennholz begehrt. Doch selbstständig Holz aus dem Wald zu holen, ist keine gute Idee.
In der Energiekrise ab 2022 erlebte das Heizen mit Holz in Deutschland eine Renaissance. Doch die hohe Nachfrage ließ den Preis für Brennholz stark ansteigen. Mittlerweile sind die Brennholz-Preise zwar wieder deutlich niedriger, liegen aber weiterhin auf einem weit höheren Niveau als vor der Krise.
Die Verlockung ist groß, für Holz zum Heizen selbst in den Wald zu gehen und dort Holz zu sammeln oder gar zu schlagen. Was nicht alle wissen: Das ist in vielen Fällen illegal und kann mit einer Geldstrafe geahndet werden. Denn das Holz gehört den Waldbesitzer:innen.
Bei Holzklau drohen Geld- und Freiheitsstrafen
Fachbereichsleiter bei Wald und Holz NRW, Gero Hütte-von Essen erklärte laut Tagesschau, dass es Diebstahl und somit eine Straftat sei, unerlaubt Holz aus dem Wald mitzunehmen oder Bäume zu fällen. „Diese kann mit hohen Geldstrafen und in besonderen Fällen sogar mit Freiheitsstrafen geahndet werden“, so Hütte-von Essen.
Bereits das Mitnehmen kleinerer Mengen ist meist verboten. Während man etwa Pilze oder Beeren in kleinen Mengen sammeln darf, gilt das in den meisten Bundesländern nicht für Holz.
In Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen ist das Sammeln von kleinen Mengen Leseholz für den Eigenbedarf erlaubt. Bei Leseholz handelt es sich um dürres, von selbst auf den Boden gefallenes Holz, das nicht für den Verkauf bestimmt ist.
In Mecklenburg-Vorpommern darf nur Totholz mit einem Durchmesser von unter 10 Zentimetern aufgesammelt werden, die anderen Länder nenne keine präzise Größe.
Mit GPS-Tracker gegen gesammeltes Feuerholz
Auf den Krisenwinter 2022/2023 reagierten manche Forstbehörden und private Waldeigentümer:innen mit GPS-Technik und mehr Kontrollen auf den zunehmenden Holzdiebstahl. Transponder, sogenannte Forst-Tracker, die im Stapel versteckt werden, melden umgehend, wenn sich unberechtigte Personen an dem Brennholz zu schaffen machen. Das Signal kann auch im Ausland und über Tage und Wochen verfolgt werden.
Totholz ist wichtig für das Ökosystem
Auch trockenes, am Boden liegendes Holz zu sammeln und mitzunehmen kann übrigens eine Straftat darstellen. Das ist vielen nicht bewusst.
Herumliegendes Holz ist wichtig für den Erhalt des Ökosystems Wald. Wenn sogenanntes Totholz am Waldboden verrottet, wird dadurch nicht nur Lebensraum für Insekten und Säugetiere geschaffen, sondern dem Waldboden auch Nährstoffe zugeführt.
„Totholz ist ein ganz wichtiger Faktor bei uns zur biologischen Schädlingsbekämpfung“, sagte Bernd-Peter Räpple, Referent für den Forstbetrieb im Land Rheinland-Pfalz, 2022 gegenüber der Deutschen Preees-Agentur (dpa). „Je mehr Totholz wir haben, umso mehr brüten dort Antagonisten, die sich zum Beispiel vom Borkenkäfer ernähren.“ Wer glaube, Totholz sei tatsächlich tot, irre gewaltig. „Es ist voll mit Leben, mit Pilzen und Kleinstlebewesen und hat einen sehr hohen ökologischen Aspekt, den wir für unsere Waldgesundheit brauchen.“
Generell sollte man also erst einmal kein Holz aus dem Wald sammeln, ohne vorher die ausdrückliche Genehmigung der Besitzer:innen eingeholt zu haben.
Unter welchen Umständen das Holzsammeln im Wald erlaubt ist und was du dafür tun musst, liest du hier:


















