Fichtenholz gehört zu den preiswertesten und vielseitigsten Holzarten in unseren Breiten. Hier findest du mehr zu den Eigenschaften, Verwendung und Nachhaltigkeit von Fichtenholz.
Fichtenholz ist ein beliebtes und vielseitig einsetzbares Holz. Der Nadelbaum aus der Familie der Kiefern ist in Nordeuropa, Nordamerika und Asien verbreitet. In Deutschland zählt die Fichte mit einem Flächenanteil von 28 Prozent zu den am weitesten verbreiteten Bäumen und somit zur wichtigsten Baumart für die Forstwirtschaft, wie die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erklärt.
Fichtenholz als Werkstoff: Eigenschaften und Verwendung
Fichtenholz hat als Werkstoff viele positive Eigenschaften:
- Das Holz ist weich und elastisch.
- Sein Eigengewicht ist vergleichbar gering, was die Verarbeitung und Lagerung erleichtert.
- Es ist verhältnismäßig robust und lässt sich fräsen, sägen, beizen, hobeln, schrauben oder leimen, ohne Schäden zu nehmen.
- Fichtenholz trocknet schnell.
Auch was den Anbau betrifft, ist die Fichte ein recht unkomplizierter Baum. 2017 wurde sie sogar zum Baum des Jahres gekürt.
- Sie vermehrt sich rasch auf natürliche Weise und junge Bäume keimen schnell aus.
- Sie ist widerstandsfähig gegenüber Frost und Schnee.
- Sie kann auch auf ungeschützten Freiflächen gut gedeihen.
Das vielseitige Fichtenholz findet in vielen Bereichen Verwendung:
- Bauholz (zum Beispiel für Möbel, Dachgebälk, Holzverkleidungen)
- Kamin-und Brennholz
- Furnierholz
- Sperrholz
- Weihnachtsbaum
- Zur Herstellung von Papier und Pappe
Nachhaltigkeit und Probleme von Fichtenholz
Unsere Wälder sahen nicht immer so aus wie heute. Noch vor wenigen hundert Jahren gab es in Deutschland regelrechte Urwälder, also Wälder, die nicht vom Menschen verändert wurden. Laubbäume waren in viel größerer Menge vertreten als heute. Zum Ende des Mittelalters waren diese jedoch zum großen Teil durch die Menschen abgeholzt. Man brauchte schnelle Alternativen: So kam die Fichte ins Spiel. Dank ihres schnellen Wuchses und der regen Verbreitung wurde sie fortan großflächig angebaut.
Seit den letzten Jahrzehnten zeichnen sich klimatische Probleme in Bezug auf die starke Verbreitung der Fichten ab, wie Deutschlandfunk berichtet. Während die Nadelbäume früher gerade wegen ihrer Kälteresistenz geschätzt wurden, ist es heute die zunehmende Wärme und Trockenheit des Klimawandels, die den Baum bedrohen:
- Fichten gehören zu den Flachwurzlern. Ihre Wurzeln reichen im Gegensatz zu Laubbäumen nur wenige Meter unter die Erde. In Zeiten des Klimawandels ist das absolut ungeeignet.
- Durch Regenmangel und langanhaltende Trockenheit bekommen die Wurzeln gerade in den oberen Erdschichten kein Wasser mehr. Sie trocknen aus und die Fichte stirbt ab.
- Im Zuge dessen kann sich auch der Borkenkäfer massiv verbreiten. Er befällt stets schwache und kranke Bäume. Durch Trockenheit geschwächte Fichten fallen ihm dann besonders leicht zum Opfer, ganze Waldgebiete sterben ab.
Derzeit sucht man nach Lösungen für dieses Problem. Ein Ansatz sind die Rekultivierung von Mischwäldern, wie der Forstwirtschaftsblog Waldwissen erläutert. Mischkulturen von Fichten mit anpassungsfähigeren Baumarten wie Tanne, Buche oder Douglasie wären möglich.
Fichtenholz: Beim Holzkauf auf Siegel achten
Generell solltest du beim Holzkauf stets auf Nachhaltigkeit achten, rät auch der BUND Naturschutz. Für Fichtenholz gilt hier das FSC-Siegel oder das Siegel von Naturland. Möbel, Baustoffe und Papierwaren mit diesen Siegeln halten Richtlinien zu Nachhaltigkeit und fairem Handel ein. Trotz einiger Kritik an den FSC-Richtlinien ist es auch laut Greenpeace weiterhin empfehlenswert, zertifiziertes Holz einem konventionellen vorzuziehen.
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