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Fighting Extinction: Dieses Projekt will das 6. Massen-Artensterben verhindern

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Foto: CC0/pixabay/ikinitip

Fighting Extinction: Die Initiative will, dass die Artenvielfalt ins Grundgesetz kommt. Warum das eine gute Idee ist und wie du das Projekt unterstützen kannst, erfährst du hier.

Fighting Extinction: Artenvielfalt braucht eine gesetzliche Grundlage

Mit dem Projekt Fighting Extinction könnte es wieder mehr Artenvielfalt an Ackerrändern geben.
Mit dem Projekt Fighting Extinction könnte es wieder mehr Artenvielfalt an Ackerrändern geben. (Foto: CC0/pixabay/TanteTati)

Der Artenschutz soll ins Grundgesetz, so fordert es die Initiative #6-Fighting Extinction – was auf Deutsch sinngemäß bedeutet „Kampf gegen das 6. Massensterben“.

Das Grundgesetz regelt als oberstes deutsches Gesetz die verfassungsmäßigen Rechte, die für unser gemeinsames Leben in Deutschland gelten. Politiker und Richter sind angehalten, diese grundlegenden Rechte der Gesellschaft sicherzustellen.

Genauso soll das Recht auf eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt ein grundlegendes Gesetz werden, an dem sich dann Politiker messen lassen müssen. So könntest du dann als Bürger zum Beispiel das Recht einklagen, in Deutschland in einer artenreichen und funktionierenden Umwelt zu leben.

Hinter dem Projekt Fighting Extinction steht die gemeinnützige Organisation Biodiversity Foundation. Mit einer Petition wendet sie sich an die deutsche Regierung, um die Artenvielfalt als Zusatzartikel (19a) ins Grundgesetz aufzunehmen.

Sie begründet ihre Forderung damit, dass nur eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt die Zukunft des Menschen sichern kann. Wir Menschen können nicht isoliert überleben: Wir sind dringend auf Unterstützung aus dem Tier- und Pflanzenreich angewiesen – und dabei ist nicht nur die Rede von den wenigen Arten, von denen wir uns ernähren.

Die Artenvielfalt in der Natur leistet große Dienste für die Gesellschaft:

  • Saubere Luft: Ohne die vielen verschiedenen Pflanzen, die das Kohlendioxid aus der Luft filtern, könnten wir keine saubere Luft atmen.
  • Sauberes Wasser: Ohne Wasserpflanzen wäre beispielsweise das Wasser noch verschmutzter und die Fische hätten keinen Sauerstoff zum Atmen.
  • Fruchtbarer Ackerboden: Ohne die vielen unterschiedlichen Kleinstlebewesen im Ackerboden, die den Humus aufbereiten, hätten wir zum Beispiel kein Getreide für Brot oder Futter für das Vieh.
  • Blüten bestäuben: Insekten wie Bienen kümmern sich um die Bestäubung vieler Pflanzen. Ohne sie könnten wir kein Obst ernten.

Deshalb ist die Fighting-Extinction-Initiative so wichtig

Der Schimpanse gehört zu den Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind.
Der Schimpanse gehört zu den Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind. (Foto: CC0 / Pixabay / suju)

Weltweit führt die gemeinnützige Organisation IUCN (International Union for Conservation of Nature) Buch über den Zustand der Natur. Auf ihrer Red List dokumentiert sie jedes Jahr alle Tier- und Pflanzenarten, deren Bestand gefährdet ist.

Laut der aktuellsten Liste von 2018 sind über 26.000 Arten bedroht – also 27 Prozent aller bekannten Tier- und Pflanzenarten.

Darunter sind bekannte seltene Tierarten wie die Berggorillas, die Schimpansen, der Rote Panda, Spitzmaulnashorn oder der Blauwal. Aber auch Elefanten, Löwen oder Eisbären gelten schon als gefährdet.

Die Initiative Fighting Extinction reiste zu den bedrohten Arten und filmt sie vor Ort, in ihrer natürlichen Umgebung. Aus diesem Material soll ein Kinofilm folgen, der den Menschen die Einzigartigkeit der Erde wieder vor Augen führen soll. Aber er dokumentiert auch die Schattenseiten und zeigt, wie sehr die Natur schon von uns zerstört ist.

Fighting Extinction: So kannst du die Kampagne unterstützen

Die Initiative Fighting Extinction startete die Petition Anfang März 2019. Du kannst dich der Forderung anschließend, indem du die Petition online unterzeichnest. Unterstütze das Projekt, in dem du deine Freunde und Bekannten auf die Petition aufmerksam machst und den Link der Petition teilst.

Was sind die nächsten Schritte im Projekt?

  • Nach drei Monaten übergibt Fighting Extinction die gesammelten Unterschriften an den Bundestag.
  • Der Petitionsausschuss hat dann zu entscheiden, ob es zu einer Anhörung im Bundestag kommt. Bei der Anhörung kann ebenfalls der Initiator der Petition vor den Abgeordneten reden und so sein Anliegen besser begründen.

Fighting Extinction: das sechste Artensterben läuft anders

Der Mensch gestalltet den Lebensraum entgegen der Natur.
Der Mensch gestalltet den Lebensraum entgegen der Natur. (Foto: CC0/pixabay/pixtur)

Laut Spektrum sprechen Wissenschaftler von einem Massensterben, wenn in einem geologisch „kurzen“ Zeitraum von etwa 100.000 Tausend Jahren zwischen 50 und 90 Prozent aller Arten aussterben. Das passierte schon fünf Mal, seit die Erde entstanden ist. Das letzte Artensterben ereignete sich vor rund 65 Millionen Jahren, als auch die Dinosaurier ausstarben. Wie ein Wissenschaftler berichtet, brauchte die Erde jedes Mal zwischen einer bis fünf Millionen Jahren um sich von diesen drastischen Einschnitten in die Artenvielfalt wieder zu erholen.

Die Ursachen für die bisherigen fünf Massensterben sind zwar noch nicht zweifelsfrei geklärt, doch waren es alles Naturkatastrophen, wie heftige Vulkanausbrüche oder ein Meteoriteneinschlag. Dies bewirkte, dass sich das Klima erwärmte oder dass sich der Meeresspiegel veränderte. Dadurch verloren unzählige prähistorische Lebewesen ihren Lebensraum und verschwanden für immer von der Erde.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein sechstes Massensterben bereits begonnen hat. Sie sind sich sicher, dass der Mensch diesmal der Auslöser für dieses erneute Massensterben ist und nicht die Natur. Für die geologische Zeit, in der wir jetzt leben, wählten daher Wissenschaftler schon den Namen Anthropozän – die Zeit, die der Mensch prägt.

Damit wollen sie ausdrücken, dass nicht länger die Natur unseren Lebensraum gestaltet, sondern, dass der Mensch bestimmt, wie die Welt um ihn herum aussieht. Die Bundeszentrale für Politische Bildung berichtet, dass die Sterberate der Arten rasant zunimmt. Der „Beschleunigungsfaktor“ ist 100 bis 1000 höher als der normale Wert, wenn der Mensch seine Hände nicht im Spiel hätte. Daher ist es auch nur logisch, dass wir Menschen dem sechsten Massensterben entgegen wirken müssen.

Fighting Extinction: Unterstützer der Initiative

Auch der Löwe könnte blad vom Aussterben bedroht sein.
Auch der Löwe könnte blad vom Aussterben bedroht sein. (Foto: CC0/pixabay/Klinkow)

Ins Leben gerufen hat die Initiative der Naturfilmer Dirk Steffens. Bei seiner Arbeit sah er mit eigen Augen, wie sehr der Mensch die Natur verändert und immer mehr Arten aus ihrem Lebensraum verdrängt. Dirk Steffens ist UN-Botschafter für Biodiversität.

Zahlreiche Prominente unterstützen die Initiative Fighting Extinction bei ihrer Arbeit, unter anderem:

  • Jane Goodall, die mit ihren Studien zum Verhalten von Menschenaffen berühmt wurde und jetzt UN-Friedensbotschafterin ist
  • die Bestsellerautorin Cornelia Funke.
  • Thilo Bode, der Gründer von Foodwatch und Autor des Buches Diktatur der Konzerne
  • der Polarforscher Arved Fuchs

Neben der gemeinnützigen Biodiversity Foundation unterstützt auch der WWF die Fighting-Extinction-Kampagne.

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