Die Doku „Müllkippe Nordsee“ zeigt, wie Tiere an den Fischernetzen aus Plastik sterben – direkt vor unserer Haustür. Denn die Nordsee ist voll mit herrenlosen Plastik-Netzen. Für die Fischer ein notwendiges Übel, denn Alternativen gibt es nicht.
Müllkippe Nordsee: Doku über gefährliche Geisternetze
Über 5 Millionen Deutsche haben im letzten Jahr Urlaub an der deutschen Nordseeküste gemacht, viele weitere an der dänischen oder holländischen Küste. Die Nordseeküste zählt immerhin zu den umweltverträglichsten Urlaubszielen. Trotzdem liegen am Strand oft Plastiknetze oder was davon übrig ist – doch das ist nur die Spitze vom Eisberg. Die Arte-Doku „Müllkippe Nordsee“ zeigt Bilder von unzähligen Geisternetzen am Meeresboden, in denen sich Fische verfangen und qualvoll verenden. Seevögel verwechseln die Plastikschnüre mit Futter oder Nistmaterial. So wachsen die Vogelkinder in einem Nest aus Kunststoff auf und verschlucken häufig das Plastik.
Was sagen die Fischer dazu? In der Doku sagt ein Fischer, dass er gerne ohne Plastiknetze fischen gehen würde – doch echte Alternativen zu den Netzen aus Plastik gebe es nicht.
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Gefährliche Geisternetze: Gibt es plastikfreie Alternativen?
Die Arte-Doku zeigt, dass Wissenschaftler an Lösungen für die Fischerei arbeiten: Am vielversprechendsten sind biologisch abbaubare Kunststofffäden, die bezahlbar sind, und aus denen Fischernetze hergestellt werden können. Die Forschung findet im Auftrag von Umwelt- und Fischereiverbänden und der holländischen Regierung statt.
In Eigenregie hat ein holländischer Fischer ein Netz aus Yak-Leder entworfen und bricht in der Arte-Doku zur Testfahrt auf. Eine weitere Alternative könnte das Elektrofischen sein, das die EU einigen Fischern erlaubt hat. Durch kleine Stromschläge erschrecken die Fische und schwimmen direkt nach oben ins Netz. Da das Fischernetz nicht mehr auf dem Boden schleifen muss, wird es nicht so stark strapaziert und verliert keine Plastikfäden. Umweltverbände kritisieren die Methode aber, da dadurch viel mehr Fische gefangen werden.
Am besten ist natürlich, gleich auf Fisch zu verzichten. Denn je weniger Fisch gekauft wird, umso weniger Fisch muss auch für den Verzehr gefangen werden.
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