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Gärkorb: Verwendung und Alternativen

gärkorb
Foto: Sven Christian Schulz / Utopia

Der Gärkorb ist beim Brotbacken nicht wegzudenken: Er sorgt für eine krosse Rinde und eine schöne Struktur. Allerdings gibt es auch gute Gründe, auf den Gärkorb zu verzichten – und gute Alternativen.

Ein Gärkorb, auch Backkorb genannt, gibt dem Brot während der Ruhezeit Struktur und soll den Teig dazu auch noch schön saftig machen und für eine knusprige Rinde sorgen. Wer gerne selbst Brot zubereitet, braucht dazu aber nicht zwingend einen Gärkorb: Das Brot gelingt auch, wenn du es in einer Kastenform für Kuchen im Ofen backst oder eine der anderen Alternativen wählst (siehe unten). Allerdings haben Brote aus dem Gärkorb gleich mehrere Vorteile:

  • Freibacken: Das Brot geht im Gärkorb, wird dann gestürzt und im Ofen frei gebacken. Dadurch erhält es rundherum eine tolle Kruste. Beim Brot aus der Kastenform ist nur die obere Kruste richtig kross.
  • Gleichmäßig backen: Da von allen Seiten gleichmäßig Hitze an das Brot gelangt, ist der fertige Laib gleichmäßiger gebacken.
  • Struktur: Gärkörbe gibt es in unterschiedlichen Formen und mit verschiedenen Strukturen. Diese Muster weist später auch das fertige Brot auf.

Gärkorb: Das richtige Material

Gärkörbe gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen.
Gärkörbe gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen. (Foto: Sven Christian Schulz / Utopia)

Gärkörbe gibt es aus unterschiedlichen Materialien, vor allem aber aus Peddigrohr oder Holzschliff. Beide Materialien sind vollständig biologisch abbaubar. Von Gärkörben aus Silikon raten wir ab, da dieses Material nicht biologisch abbaubar ist.

Hier findest du gute Gärkörbe:

Es gibt Gärkörbe in unterschiedlichen Größen. Nimm aber besser eine etwas kleinere Größe, auch wenn du ein großes Brot backen möchtest: In großen Gärkörben wird das Brot sehr flach, in kleineren Gärkörben geht es auch nach oben stärker auf. Bei den meisten Gärkörben ist außerdem angegeben, für wie viel Gramm Teig sie ausgelegt sind. In der Regel eigenen sie sich für Brote zwischen 500 Gramm und 1.500 Gramm.

Oft erhältst du auch Gärkörbe mit einem Leinentuch. Unter Bäcker:innen sind diese aber umstritten: Die einen schätzen das Tuch, da nur der Stoff schmutzig wird und sich der Korb dadurch leicht reinigen lässt. Andere bemängeln dagegen, dass die Struktur des Korbes durch das Tuch nicht mehr sichtbar ist.

So bäckst du mit einem Gärkorb

Forme den Teig zu einer Kugel, bevor du ihn in den Gärkorb legst.
Forme den Teig zu einer Kugel, bevor du ihn in den Gärkorb legst. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Bevor du dich ans Backen macht, solltest du daran denken, dass der Gärkorb nicht mitgebacken wird. Er ist nur dazu da, dass dein Brot in Ruhe gären und aufgehen kann.

So verwendest du den praktischen Helfer:

  1. Bevor du den Teig in den Gärkorb legst, musst du ihn ordentlich bemehlen. Am besten eignet sich dazu Weizenvollkornmehl, da es gröber ist als herkömmliches Weizenmehl.
  2. Forme den Brotteig zu einer Kugel (runder Gärkorb) oder einer Wurst (ovaler Gärkorb) und lege ihn ins Körbchen.
  3. Bedecke den Teig mit einem Küchentuch.
  4. Lass das Brot je nach Rezept für eine oder mehrere Stunden gehen.
  5. Stürze das Brot vorsichtig auf ein Backblech und backe es nach Rezept aus.

Anschließend musst du den Gärkorb reinigen: Dazu klopfst du das Mehl aus und kratzt eventuelle Teigreste vorsichtig ab. Das klappt etwas einfacher, wenn der Teig hart geworden ist. Du kannst den Gärkorb auch nach dem Backen in den Ofen stellen und die Restwärme dazu nutzen, Teigreste zu backen und so auszuhärten.

Tipp: Mit einer trockenen Bürste lässt sich auch das Mehl zwischen den Peddigrohren des Gärkorbs entfernen.

Alternativen zum Gärkorb

Gärkorb-Alternativen: Stollenform und Kastenform.
Gärkorb-Alternativen: Stollenform und Kastenform. (Foto: Sven Christian Schulz / Utopia)

Viele Bäcker:innen halten einen Gärkorb für überflüssig. Klar ist: Wirklich notwendig ist ein Gärkorb nicht, aber er kann das Backergebnis verbessern. Dennoch gibt es einige Alternativen zum Gärkörbchen:

  • Kastenform: Diese klassische Form eignet sich nicht nur für Kuchen, sondern auch für Brot. Erhältlich unter anderem bei Memolife.
  • Stollenform (ausziehbar): Sie hat den Vorteil, dass es keinen Boden gibt, das Brot also von unten genauso viel Hitze wie beim Backen mit Gärkorb bekommt. Zudem ist die Form ausziehbar, lässt sich also an jede Teigmenge anpassen. Sie eignet sich für ovale Brote. Stollenformen bekommst du unter anderem bei Amazon.
  • Backrahmen (ausziehbar): Ein Backrahmen ist genauso gut wie die Stollenform, sorgt jedoch für ein eckiges Brot. Erhältlich unter anderem bei Memolife.
  • Tortenring: Für runde Brote kannst du auch einen Tortenring verwenden. Er erfüllt seinen Zweck ebenso wie die Stollenform und der Backrahmen. Erhältlich unter anderem bei Amazon.

Verwende bei diesen vier Gärkorb-Alternativen immer Backpapier, damit die Kruste nicht an der Form klebt und beim Herausnehmen aufreißt. Denn reißt das Brot auf, wird es schneller trocken.

Tipp: Diese vier Gärkorb-Alternativen ermöglichen kein Freibacken des Brotes. Damit dein Brot trotzdem eine kleine Kruste an den Rändern bekommt, kannst du es etwa 15 Minuten vor Ende aus der Form herausnehmen. Stelle es dann ohne Backpapier auf den Rost und backe es zu Ende.

Die besten Brot-Rezepte mit und ohne Gärkorb

Den Gärkorb kannst du bei verschiedenen Brotrezepten verwenden.
Den Gärkorb kannst du bei verschiedenen Brotrezepten verwenden. (Foto: CC0 / Pixabay / bennopic)

Viele Rezepte eigenen sich zum Brotbacken mit Gärkorb. Diese Brot-Rezepte kannst du wahlweise mit oder ohne Gärkorb backen:

Überarbeitet von Lea Hermann

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