Hitzewellen, Starkregen, trockene Phasen: Der Klimawandel macht sich durch extreme Wetterereignisse auch in privaten Gärten bemerkbar. Hier findest du drei praxistaugliche Maßnahmen, um deinen Garten klimaresilient zu gestalten.
Extreme Wetterlagen setzen nicht nur Wälder, Wiesen und andere Ökosysteme unter Stress, sondern auch den Garten vor der eigenen Haustür: Böden verhärten, Regenwasser staut sich und Pflanzen vertrocknen oder sterben an Wurzelfäule. Gleichzeitig leidet die Tierwelt: Insekten, Amphibien oder Igel finden durch die schwindenden Pflanzen weniger Schutz und Nahrung.
Du bist diesen Gefahren jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Ergreifst du präventiv die richtigen Maßnahmen, kannst du deinen Garten so gestalten, dass er auch ungünstigen Wetterphänomen standhält.
Pflanzenauswahl: Vielfalt und heimische Pflanzen
Schon anhand der Auswahl deiner Pflanzen kannst du für klimaresiliente Strukturen in deinem Garten sorgen. Die Deutsche Wildtierstiftung rät dabei, möglichst viele verschiedene Arten zu wählen und auf heimische Pflanzen zu setzen. Diese sind in der Regel deutlich widerstandsfähiger als importierte Pflanzen.
Bei einer möglichst großen Pflanzenvielfalt ist es zudem weniger wahrscheinlich, dass durch ein Wetterereignis direkt alle Pflanzen gleichermaßen geschädigt werden.
- So können etwa Blutweiderich, Gewöhnlicher Wasserdost, Frauenmantel oder Mädesüß auch starke Regenfälle gut überstehen.
- Pflanzen wie Wiesensalbei, Oregano, Skabiosen-Flockenblume, Gewöhnlicher Natternkopf oder Wilde Möhre haben hingegen auch mit Trockenheit kein Problem.
- Auch Disteln und Königkerzen sind Pflanzen, die noch gut gedeihen können, wenn es schon länger nicht geregnet hat. Denn ihre tiefen Wurzeln gelangen auch gut in untere, feuchte Erdschichten. Zudem schützen die Wurzeln vor Bodenerosion.
Bäume, Teiche, Holzhaufen: Abwechslungsreiche Strukturen
Ein weiterer Tipp für einen klimaresilienten Garten: Pflanze in deinem Garten unterschiedlich hohe Gehölze, Stauden und Gräser und achte darauf, möglichst viele unterschiedliche Strukturen zu integrieren.
- Bäume sind etwa besonders gut geeignet, um Schatten zu spenden, Hitze zu dämpfen und den Boden mit ihren Wurzeln aufzulockern.
- Gartenteiche oder flache Wasserstellen gleichen die Temperatur aus und bieten Tieren Trinkmöglichkeiten.
- Auch Laubhaufen oder Totholz sollten in deinem Garten nicht fehlen: Sie liefern Unterschlupf für Insekten, Reptilien und kleinere Säuger – zugleich speichern sie Feuchtigkeit.
Gegen Hitze und Trockenheit: Wasser speichern
In trockenen und heißen Perioden wird im Garten schnell das Wasser knapp. Das kann zahlreiche Pflanzen nachhaltig schädigen. Um dies zu vermeiden, empfiehlt die Deutsche Wildtierstiftung, offene Bodenflächen mit einer Schicht Mulch, zum Beispiel aus Laub oder gehäckseltem Gehölz, abzudecken. So verhinderst du, dass der Boden trocken und hart wird und bei anschließendem Starkregen überschwemmt wird. Es hilft auch, Kompost in den Boden einzuarbeiten, um so die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen.
Zudem kannst du Regenwasser sammeln – etwa in Regentonnen oder Zisternen. In trockenen Perioden musst du nicht auf Wasser aus dem Hahn zurückgreifen, sondern kannst dein gesammeltes Regenwasser einsetzen. Achte jedoch darauf, dass die Wassersammelstellen nicht zur Falle für Wildtiere werden. Sind Igel oder Amphibien einmal in eine Regentonne gefallen, bedeutet das in der Regel den sicheren Tod.
Decke Regentonnen und Zisternen deshalb immer mit Netzen ab. Bretter oder Stöcke kannst du zusätzlich in der Tonne so ausrichten, dass Wildtiere eine Chance haben, selbstständig wieder herauszukrabbeln.
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